Deine Waffenaussage, es gäbe keinen plausiblen Privatgrund im Sinne des Eine-Waffe-besitzen-Müssens, stürbe doch obendrein nach locker gearteten US-Waffengesetzen unter unschönen Umständen mal das eine oder andere Wesen des Kindseins, unterschreibe ich zwar durchaus, aber ich finde dennoch, dass der Vergleich mit der Autobahndebatte teilweise nur bedingt hinkt, sondern teilweise naheliegend erscheint, in beiden Situationen ginge es zweifelsohne um ein im entsprechenden/jeweil'gen Lande lange Zeit über für selbstverständlich geglaubtes Phänomen, welches potentielle Gefahren beinhaltet und langsam aber sicher nachträglich hinterfragt wird bzw. eventuell abgeschafft werden könnte, besonders ekelhaft fand ich z.B., dass sich Trump selbst nach Las Vegas vor einiger Zeit in keinster Weise dazu breitschlagen ließ, kritische Worte bezüglich der Waffenfreiheit zu verlieren. Das erinnert mich im US-Umgange mit Schusswaffen an die "nostalgische" "Erinnert-mich-an-meine-erste-Waffe"-Szene in Atom Egoyans "remember - vergiss nicht, dich zu erinnern" mit Christopher Plummer / Lothar Blumhagen, dies nur am Rande.
Freilich, unsere Verkehrsstatistiken sprechen (wohlgemerkt für viele Beobachter überraschenderweise!) eine vergleichsweise "hübsche" Sprache trotz der buchstäblich freien Bahn, doch die Tatsache, dass auf der linken Spur teils selbst noch 160Km/h-Fahrer sehr penetrant via Lichthupe fortgewunken werden und auf optimale Aufmerksamkeit des Ausweichens angewiesen sind, da der Druck machende Mensch von hinten unter Umständen noch nicht einmal zu bremsen gedächte und sich nach Vertrauensgrundsatz darauf verließe, dass man ihm schon Platz machen wird, ist beunruhigend.
Nur drei Tage im Leben fuhr ich damals meinen V8, 1x fuhr ich ihn aus, einen Smart, der sich mit 200 o.ä. auf die linke Spur gestellt hat, bat ich darum, mir etwas Platz zu machen, doch selbst wenn er es nicht täte, so führe ich ihn nicht um, leider entspricht nicht jeder Mensch meinem in Bezug auf Abstand vorausschauend ängstlichem Fahrstile, so, genug Selbstlob ;-)
Bastians Aussagen, die sinngemäß den Gedanken aufgreifen, man sei in einem Lande des Nur-langsam-fahren-Dürfens nicht allzu leicht dazu imstande, ein schnelles Fahrzeug für notwendig zu halten, teile ich übrigens nicht so recht, vielen Personen ist die Beschleunigung sehr lieb, darüber hinaus ist es ein psychologisch beruhigendes Gefühl , gewisse Reserven zu spüren, die man nicht gleich notwendigerweise auch abriefe, es geht weniger um den realen Nutzen denn um das im Geiste schlummernde Grundgefühl der zumindest ansatzweise vorhandenen Möglichkeiten - genau wie ich etwa einen Senator B trotz katastrophaler Crashsicherheit als einen gegenüber neuen Golf-VW-Fahrzeugen sicherer anmutenden Wagen empfände, schlichtweg des räumlichen Umfangs wegen, die tatsächlichen Daten sind für mich zweitrangig, Sicherheit muss mir das Fahrzeug VERMITTELN, sodass ich nicht noch aus eigener Bange einen Unfall baue (denn ein Golf mit Unfall ist unsicherer als ein Senator ohne Zwischenfälle dieser Art, da spielt es nur eine untergeordnete Rolle, welche Karosse stabiler gebaut ist).
Auch vor Airbags habe ich Angst, der Audi V8 hingegen böte AKTIVE Fahrsicherheit, selbige ist mir lieber.
Ideal wäre in meinen Augen ein Limit zwischen 160 und 180. LG


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten