Ansichtssache, ich denke schon, dass ein Filmepos von vielen Seiten nach wenigen Stunden bereits als langatmig empfunden wird, wo hingegen ein Buch-zum-Film-Pendant die Handlung strecken könnte, ohne aber dafür verurteilt zu werden, gar besser noch: manche Leser dürften Gefallen daran finden, tiefer in die Materie einzudringen.

Und dein vorheriges Statement, viele gute Filme entstünden auf Basis grandioser Bücher, gedenke ich nicht abzulehnen, aber das bedeutet ja noch nicht notwendigerweise, dass jemand die Bücher auch lesen muss.
Mir genügt das Wissen im Hintergrund, dass ein (vermutlich gutes) Buch Pate stand und somit bestimmte Fehler vermieden werden konnten.
Und selbst hier sähe ich noch die Ausnahme im Detail, "Elisa" von Jean Becker und "Naked" von Mike Leigh gehören u.a. zu meinen Lieblingsbeispielen, wenn es um Filme ginge, die ohne konkrete literarische Vorlage ein brillantes Drehbuch für sich erschufen.

Wenn ich auch noch zu lesen anfänge und damit noch einmal mit der Erforschung eines völlig überlaufenen Medienreiches begänne, käme ich kaum zu all den schönen Filmen, die auf der gedanklichen Wunschliste zu finden sind - und in drei Stunden lese ich definitiv kein Buch, denn auch wenn dein Leserausch in diesem Falle eine extrem positive Erfahrung gewesen sein dürfte, erfordern viele Romane ja doch (gefühlt) unendlich viele Stunden der Hingabe.
Eine Ausnahme stellt natürlich u.a. Bastians Buch dar, selbiges verschlang ich sofort, überhaupt bilden Themen persönlichen Interesses einen perfekten Lesegrund, meine Kritik bezog sich somit eher auf fiktive Romane denn auf themenbezogene Fachliteratur.

LG


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