forum.audiv8.com Foren German Audi V8 Forum V8 nach 10 Jahren Standzeit überführen

Hallo liebe Gemeinde,

ich habe vor einigen Tagen einen V8 4.2 von meinem Vater geerbt. Durch Umstände, auf die ich nicht weiter eingehen will stand der Wagen die letzten 10 Jahre angemeldet (!) in einer gut durchlüfteten Garage. Letzte HU ist in 2007 abgelaufen, mutmaßlich wurde der Wagen seitdem auch nicht mehr bewegt. Abgemeldet habe ich den Wagen noch nicht.

Da die Wohnung samt dem Stellplatz nun von mir gekündigt wurde muss ich den Wagen zuallerst dort wegbringen und frage Euch um Rat, wie Ihr das am besten anstellen würdet; die Distanz zum neuen Stellplatz beträgt knappe 50 km. Dort angekommen würde ich mir weitere Gedanken machen, ob ich ihn so wie er steht verkaufe oder ihn mir selber als Sommerfahrzeug herrichte (Kindheitserinnerungen hängen schon irgendwie an der Kiste).

Möglichkeit 1: Reifen aufpumpen und per Seilwinde auf großen Miet-Trailer ziehen.
Wahrscheinlich die beste Idee. Problem: Passendes Zugfahrzeug und Fahrerlaubnis fehlen mir. Was wiegt so ein V8 leer, 1,7t?

Möglichkeit 2: Reifen aufpumpen und mit Abschleppstange schleppen.
Problem: Wie weit darf man die Automatik schleppen, ohne dass sie Schaden nimmt? Rechtlich wohl auch nicht ganz so sauber (schleppen vs. abschleppen).

Möglichkeit 3: Reifen aufpumpen, neue Batterie rein und auf eigener Achse sachte überführen.
Problem: Sollte man den Motor nach der Standzeit einfach so anwerfen? Eher nicht denke ich. Bonusfrage: Was kosten 120 Monate überzogener TÜV bei einer Polizeikontrolle? ;-)

Für Anregungen und Meinungen wäre ich Euch sehr dankbar!

Gruß
Matthias

EDIT: Obige Varianten setzen natürlich voraus, dass die Bremsen nicht fest sind...

Möglichkeit 3.

Warum nicht? es bleibt einem ja nix anderes übrig... kannst ja nicht erst totalzerlegen bloss um ihn laufen zu lassen...

Alle Flüssigkeitsstände kontrollieren und Hü.

Falls du abschleppen willst (wäre grundsätzlich die geschickteste Variante): N rein, und 50km/h und 50km gibt das Handbuch an. Zündschlüssel stecken lassen nicht vergessen

Stange ist aber quasi Pflicht wenn du abschleppen willst ohne den Motor laufen zu lassen, komm bloss nicht auf die Idee es mit nem Seil zu machen, den Bock ohne Bremsunterstützung zum stehen zu bringen ist nix für schwache Nerven äh Muskeln - auch mit starken Nerven/Muskeln dürfte der Abstand beim Abschleppen nicht reichen.

Geh davon aus das er nicht anspringt da Spritpumpe defekt. Evtl. wäre es was für den ADAC wenn du Mitglied bist.

Wenn du Ihn evtlt. verkaufen willst gerne Pn. Komme aus Bad Sarrow

Zweifelsohne tendiere ich fürwahr zur ersten Variante, die ja dem Gefühle nach zu urteilen auch Ihnen/dir am ehesten hat vorschweben dürfen.

Meiner musste vor 14 Monaten ebenfalls überführt werden, wenn auch nur etwa 30 Kilometer und obgleich er "nur" seit 04/14 stand (zuvor stand er aber ebenfalls mehrfach eine ganze Weile über) und der Tüv auch erst seitdem abgelaufen war, war ich keineswegs dazu imstande, mich zu einer Fahrt auf eigener Achse zu überwinden, weder rechtlich noch kfz-technisch, die durchaus komplizierte und trotz aller Langlebigkeit teils empfindliche Technik des Achters , ist nämlich meiner Meinung nach nicht zu unterschätzen und die Mängel waren bereits zu zahlreich erschienen ..., in deinem Falle würde ich also erst recht Abstand von einer richtigen Fahrt nehmen, denn die Maßnahmen, die du zuvor treffen kannst, sind selbstredend sehr begrenzt.

Leider lag die Überführung nicht mehr ganz im zweistelligen Bereich, da der Abschleppwagen , auf welchem der Audi sozusagen abgeladen wurde, nicht nur zur Verfügung gestellt worden ist, sondern obendrein anderswer am Steuer saß und nicht ich.
Diese 70 bis 170 Euro rate ich dir aber dennoch in die Hand zu nehmen, denn nach 10 Jahren Standzeit würde ich eine jede der Automatik auch nur minimal mehr als notwendig schadende Art des Abschleppens tunlichst meiden.

Und wenn man doch ein simpleres Abschleppen in Betracht zöge, dann wie Roy sagt nicht mit dem Seile, zumal die Bremskraft - gut, bei Meinem ging es noch so gerade - zu wünschen übrig ließe..., sondern mithilfe besagter Stange und natürlich extrem langsam, denn der leer mindestens 1710 Kilo schwere und frontlastige 1,8-Tonner soll ja nicht zu viel Druck aufbauen ...

Die Kombination Allrad und Automatik ist in der Tat kein Vergnügen bei einem solchen Vorhaben, aber die Trailervariante sollte ihn sicher von A nach B kommen lassen, ohne dass er gleich ins Jenseits befördert wird.

Alter! Wenns um's Fachliche geht, halte dich doch bitte mit deinem Hang zur Litanei zurück!

Da wird's einem ja schwindlig!

Danke roy!

Laut Fahrzeugschein beträgt das Leergewicht des ABH 1710 Kg.
Das zul.Gesamtgewicht von 3,5t könnte mit solch einem Mietabschlepper wie hier https://www.autotransporter-vermietung-berlin.de/ funktionieren.

Gruß

Deswegen lese ich die Beiträge von dem schon gar nicht mehr. Er übertreibt's immer leicht

Das ist wohl die beste Variante. Kein geeier mit dem Trailer, dem passenden Zug-Kfz/Nfz und der Gespannlänge. Es müßte nur die Traglast/Zuladung bei dem Angebot passen. Bis wieviel Tonnen geht der "kleine" Führerschein ab '98 - bis 3.5t Gesamt?
Oder halt mal die Abschlepper fragen was denn Dein Vorhaben kostet(manch Angebot ist gar nicht mal so unpreiswert).

Danke Roy; Man muss ja nicht überall seinen Senf dazu geben, oder?

Trailer und gut "dranschnüren", Punkt.

Na geht doch

War aber eine schwere seelische Belastung...


Ein Ansatz noch für den Fragesteller:

Nachdem mein Achti festgebunden war und der Kraftfahrzeugführende am Steuer des Schleppers nicht gewillt war, sonderlich langsam zu fahren, durfte mein Audi sehr unschön wippen, es ging häufig bergauf und bergab auf der Strecke und die Federn des Audi' sind, gelinde gesagt, "etwas" ermüdet und altersweich.
Es war außerordentlich anstrengend für mein pochendes Herz, mir dieses "Audi-V8-Wackelpudding-Spektakel" 20 fahrende Minuten über von hinten anzusehen, sollte der Fahrer deines Schleppers also nicht bereit sein, äußerst sachte und gemächlich zu fahren, würde ich zuvor noch einmal die Härte deines immerhin 25 Jahre jungen Audi checken, man kann sich zuvor nämlich kaum vorstellen, wie die Karre schiffsähnlich schwimmt da oben....

...und Überführung auf eigener Achse sei nach wie vor NICHT empfohlen, nicht nur des Zahnriemens wegen ...

Hallo zusammen,

vorab erst einmal vielen Dank für Eure vielen Ratschläge und Tipps und entschuldigt die verspätete Antwort, ich hatte mit dem ganzen Nachlass viel um die Ohren.

Vorgestern habe ich den Audi erfolgreich aus der Tiefgarage bergen können. Hat meinen alten Golf II zwar Kupplungsbelag für locker 50tkm gekostet, aber es hat geklappt. Anfahren am Berg mit 1,7t hinten dran und 55 PS unter der Haube sag ich da nur.

Von da aus haben wir ihn mit Abschleppstange knappe 5km gezogen - und das hat mir auch echt gereicht. Die Bremsen funktionieren zwar noch, aber ohne Servo und BKV ist das ja wirklich absolut ätzend.

Für übernächstes Wochenende ist nun ein Miettransporter (vielen Dank an Enno für den Link) reserviert und der Wagen kommt nach einem Stop in der Waschstraße auf seinen neuen Stellplatz. Der ADAC wollte leider trotz Plus-Mitgliedschaft über 200€ Zuzahlung, da habe ich dankend abgelehnt.

Inzwischen habe ich auch alle Papiere und Schlüssel zusammen und werde den Wagen wohl Anfang nächsten Jahres verkaufen, natürlich stelle ich ihn dann auch hier in den Marktplatz.

Viele Grüße
Matthias

Das Wippen ist normal. Was meinst du machen deinen Räder wenn du fährst?
Wenn der Fahrer nicht die Räder festbindet sondern die Karosse runter zerrt damit nichts mehr wippt ist auch wieder Theater :-D

Das klingt plausibel.

Dennoch denke ich, dass meiner hier besonders extremen Schwankungen ausgesetzt war, das sah wirklich nicht im Entferntesten gesund aus - womöglich ist die Lösung aber auch einfach, sich die Überführungsfahrt nicht mit eigenen Augen anzusehen, Sorgen finden schließlich grundsätzlich im Kopfe statt, ignoriert der Besitzer den Transport hingegen, kann er sich wenigstens einbilden, die Überführung sei problemlos verlaufen ;-).

Der Kerl macht das jeden Tag und du sollst ja auch nach vorne gucken.
Wenn die Karosse durch Wippen des Eigengewichtes schaden nimmt sollte eine Schlachtung bzw Verschrottung eher das Mittel der Wahl sein.

Auf rein logikfixierter Ebene wirst du sicher richtig liegen, aber das Schlachten käme aus psychologischen Gründen nicht infrage, es gab in meiner Familie schon zwei Schlacht-V8, der meinige darf unter keinen Umständen davon betroffen sein, dieses Erbe bin ich ihm schlicht und ergreifend schuldig, alles andere brächte ich nicht über's Herz.
Zudem glaube ich glücklicherweise nicht, dass die Karosse ernsthaft Schaden nahm, es sah nur etwas beunruhigend aus, auf mich wirkt die Karosse zwar nicht so stabil wie am ersten Tage, aber auch nicht allzu fragil, also Feuer frei für die Sitzung am imaginären Beruhigungskamin, diesbezüglich aufzuatmen ;-)
Leider war der Schlepper einer, der "aus 2 Etagen" bestand, der Fiat der drüber stand wiederum, wurde einmal etwas unsanft "zu sehr" heruntergelassen, kam aber kaum zu einem Kratzer am Dache, noch einmal gut gegangen, puh, die Zartheit der Erleichterung.

....aus psychologischen Gründen....

Ich habe meinen V8 vor knapp 7 Monaten bei Facebook zum Kauf angeboten. Will keiner. Wohl zuviel Arbeit dran. Wenn ihn nun keiner will, was dann? Ich suche seit über vier Jahren eine Garage wo er mit offenen Türen reinpasst und mit Strom sowie Wasseranschluß. Dann würde ich ihn auch, soweit ich es kann, aufbauen. Aber keine Chance. Gibt keine passende Garage. Also ohne Garage geht schlachten auch nicht. Langsam habe ich kein Problem, ihn auf den Schrott zu geben. Er war 14 Jahre mein täglicher Begleiter. Soviel zu Psychologie. Die ist bei mir mit der Zeit stumpf geworden.

Ich hätte ihn auch gegen eine Gegenleistung abgegeben. Bargeld musste nicht sein. Aber auch das hat nicht geklappt.

Gruß Manfred

In Antwort auf:

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nicht so stabil wie am ersten Tage

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Erbitte Referenzen...!

Wenn diese 14 Jahre nicht allzu viele sentimentale Spuren bei dir hinterließen, ist das natürlich über alle Maßen begrüßenswert, diesen sachlichen Abstand zum Fahrzeuggeschehen hätte ich auch gern.
Mit solchen Abgabe-Gedanken spiele ich ständig, doch da der Wagen im abgemeldeten Zustand nicht sonderlich viel kostet, läuft es doch immer wieder darauf hinaus, dass ich ihn schlicht und ergreifend als "Domizil" nutze, mich alle paar Monate mal ein halbes Stündchen darin niederlasse und im Leder versinke.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute bei deinem Anliegen, in der Tat:
die Mietpreise schnellen in die Höhe, schossen nicht erst unlängst empor und sind kaum mehr zu ertragen und lüden ein zum Klagen, Positives kann man da nichts sagen..., auch die Politik wird sich hierfür keine Lösung einfallen lassen.

Nun gut, die gäbe es wohl kaum, ich kann den Eindruck allenfalls mit den wenigen anderen V8 vergleichen, deren Türen ich schon selbst habe öffnen dürfen usw., kurz: die einen stimmigeren Gesamteindruck machen. Den direkten Vergleich habe ich nicht.
Dass eine Karosse nach mehr als 300tkm überhaupt noch ernsthaft zu gebrauchen ist, spräche ja eigentlich schon einmal FÜR dieses Modell, sollte in diesem Fahrzeugsegment (ich wiederhole: sollte) zwar Standard sein, doch selbst ein Schiff, wie es poetisch durch den Ozean der Straßen schwämme, ist nicht für die Ewigkeit gebaut worden...

Naja... mein Roter würde (wenn er nicht mit Getriebeschaden mehr stehen als fahren würde) durch die Kurven kratzen wie ein Gokart, da merkste nix an den jenseits 300k Kilometern.

Da macht mir der knapp über 200k Blauer mehr Sorgen - naja, eigentlich nicht, da ist halt einfach alles OpaStyle original....

Der Rote ist der schöne 89er aus Baujahr 88, den man in der car db bewundern darf?
Mensch, solltest du dich mal von einem trennen müssen, behielte ich an deiner Stelle dennoch den Roten, alles Weinfarbene passt perfekt zum V8, blau dagegen...
Für damalige Verhältnisse war der Wagen, zumindest im D-Segment, geradezu ein Kurvenräuber, aber heutzutage ist im Falle originalen "Opa-Styles" ;-) natürlich etwas Vorsicht angesagt.

Der Rote wirft seinen Lack ab... da bin ich am überlegen, wenn eh komplett neu, warum nicht wieder wie er ursprünglich war lackieren? Dann hätte ich zwei total hübsch dunkelblaue Büxen.