Vorheriges Thema
Nächstes Thema
Thema drucken
Thema bewerten
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Werte Freunde des Bewegtbildes:
Anfang 2016 outete ich mich neben unserem A8-Lukas als Bewunderer der nouvelle vague (Eric Rohmer, Jean-Luc Godard etc.), wir sprachen über einige Regisseure, darunter auch Jean Becker, Jean-Claude Brisseau, Lars von Trier uvm., bereits damals spielte ich mit dem Gedanken, im Talk-Bereich einen Film-Thread herbeizuführen.
In einem ähnlichen Zusammenhang thematisierten wir auch den unvergesslichen Auftritt eines '90 Audi V8 3,6 in David Lynch's kryptischem und tiefenpsychologischen Meisterwerke "Inland Empire" (2006).
Lange Rede, kurzer Sinn:
Dieser Thread fungiert, so stelle ich es mir vor, fortan als Filmbereich des Forums, nicht ausschließlich, wenn ein Audi V8 irgendwo auftaucht, sondern gerne im Allgemeinen.
Selbstredend werde ich nicht jede meiner Rezensionen hier abzudrucken gedenken, ich fange aber (Achtung: Spoiler) einfach mal mit einem meiner Lieblingsfilme an: Atom Egoyan's "Das süße Jenseits", Rohfassung/Erstentwurf ;-).
Sobald ich mir Lynch's nur sehr schwer zu analysierendes Wunderwerk eines Tages vornehme, V8 inklusive, kommt es in den Thread.
Lieber Lukas, Feuer frei, wenn du der Gemeinde hier ein paar Filme zu empfehlen hast, alle anderen Verehrer dieses 1895 ins Leben gerufenen Mediums, sind selbstredend / natürlich ebenfalls als Mitdiskutanten willkommen .





„We are all citizens of a different town now, … strange and new“, kalt wie ein Wintermond, die Angst sie uns innewohnt

Vor 20 Jahren, so die sich bewahrheitet habende Legende, sollte es geschehen: es entstand „Das süße Jenseits“, hierbei handelt es sich nun um meine persönliche jubiläumsbedingte Ehrerbietung, den Beitrag zu einem formvollendeten, zwischen 12/95 und dem 29.11.97 spielenden Meisterwerk, dessen Qualität nicht in Worte zu fassen ist, ein makelloserer Film ist mir noch nie zuvor begegnet.
Ich verwende als Schreibplattform die Veröffentlichung des Buches, da alle einzelnen Filmbereiche ebendiesen Werkes bereits von und mit Beiträgen meinerseits belegt sind, ich bitte um Verständnis...

Beginnend in magisch-mysteriöser Dunkelheit, ähnlich geheimnisvoll wie im Jahre 1994 in Exotica, hier nun jedoch leichte Winde im Hintergrunde zu vernehmen, die Flöte sie singt ihr fabelhaftes, in den hübsch gestalteten Rahmen einer Märchenerzählung passendes Volkslied innerer Idylle. In trauter Dreisamkeit nun die junge Familie des Mitchell Stephens zu erblicken, die Ehegattin und das im Gesichtsausdrucke ein wenig an Altmeister Roman Polanski erinnernde Töchterlein, dessen konzentrierter Blick in nicht allzu ferner, bereits spürbarer Bälde noch eine tragende Rolle wird spielen dürfen. Die Tochter nun, wir schreiben wieder ein gegenwärtiges Jahr, bei den dem Rauschgifte nicht abgeneigt seienden Leuten stehend, in aktueller zivilisatorisch besetzter Welt, oh welch Kontrastbilde zum betagten Vater im Wagen, zwar ebenfalls von engem Raume umgeben, sich jedoch in bedeutend einsameren Regionen aufhaltend, die disfunktionalen Kommunikationskomplikationen in der von komplexen Zusammenhängen und erschreckenden Rissen geprägten Beziehung zwischen ungesunder Tochter und besorgtem anwaltlichen Vater, erschüttern uns zutiefst. Sarah Polley in dieser ihrer innigsten Rolle der Nicole nun eine Ballade erklingen lassend, der Vater, wie er zu Beginn eher als eine Art „Weggefährte“/“Freund“ portraitiert wird, wohnt dieser eines öffentlichen Anlasses wegen erfolgenden Probe für eine Aufführung, ein Konzert, scheinbar verständnisvoll, im Kerne jedoch von keinerlei Sympathiefaktoren geprägt, bei, bewundert in ihr die vielleicht falschen Aspekte, anstatt sie wirklich ihrer Darbietungen wegen zu lieben, begrüßt er lediglich die Unschuld in ihr. Im Hintergrunde wir die Bilder ihres Antlitz' sehend, sie in pittoresk-malerischem Lichte engelsgleicher Wunder erstrahlen lassend, zudem untermalt von einem sich in dieser Form wiederholenden, geradezu hypnotischen Score von Mychael Danna. So oft nun unterstützt der Klang den alsbald zu erfolgen drohenden Zeitwechsel, wie er uns jederzeit packen, betören kann, im Positiven wie im Negativen zu überwältigen vermag.
Das Minutenbild der Momentaufnahmen beizeiten so kristallklar im seelischen Zerfalle und Ertragenmüssen von Qualen, dabei niemals geradlinig, sondern stets eine bemerkenswerte Mixtur dessen, was einstmals geschah, sich gegenwärtig zuträgt und künftighin Gestalt annehmen wird.
Das Riesenrad des Rummelplatzes, das gemeinsame Zu-sich-Nehmen einer Erfrischung aus leck'rem Eis, die aus den aus dem Bus steigenden Kindern bestehende, auf Neudeutsch, Community, jawohl, noch scheint alles scheinbar unbeschwerter Schwerelosigkeit innerer Wunder zu unterliegen, zusammen begrüßen Nicole und Sam die noch existierende, in Bälde in Welten gespaltene Gruppe. Das Hotel der Walkers ist es, welches von Stephens zuerst aufgesucht wird, ehe die Besuche eine kaum mehr zu überblickende Zahl ihr Eigen nennen werden. Der Anwalt dringt mit überzeugenden Vorträgen in die Psyche der schwer traumatisierten Eltern ein, stets einen Notizblock bei sich habend, um pflichtgetreu alles festzuhalten. Fast einem Prediger gleichend, widmet er sich geradezu fanatisch seiner ihm von ihm selbst zugedachten Aufgabe, um letzten Endes doch nur von dem gewaltigen Umfange der Unannehmlichkeiten seines eigenen Schicksals zu fliehen. Mr. Walker versucht über jeden seiner Mitmenschen ein negatives Urteil ins Leben zu rufen, einzig' bei den künstlerisch veranlagten Otto's, dem sympathischen Paar wunderschönen Hauses, wie wir es später werden erblicken dürfen, scheint ihm die Herbeiführung von Kritik nicht so recht zu gelingen. Lediglich ihr „They are smart, ...went to college“ scheint ihn zu stören, als seien nur Akademiker des Wissens Träger, so ist dem nämlich mitnichten. Stephens' Telefonat mit der den Drogen nicht Adieu sagenden Tochter, wird, es kommt noch zu mehreren weiteren Gesprächen, während der Walker-Besprechung seine Entstehung finden lassen, zur selben Zeit diskutiert das Paar und wir erleben, zwei Zweier-Debatten folgend, unheimlich viel Gesprächsdynamik auf einmal, geschickt eingefangen von Egoyan, ...auch noch tatsächlich beiden Unterhaltungen folgen zu können. Alison erweist sich, hier schreiben wir nun wieder das eigentliche Filmjahr, nämlich 1997, als eine begnadete Zuhörerin, geradezu der Rolle einer Art Therapeutin gerecht werdend, alles strömt nun regelrecht aus seiner Seele heraus, tritt sich angestaut habend nachträglich hervor, nur und ausschließlich hier, erleben wir ihn ganz und gar als jenen Menschen, dessen Wesen auch jenseits des anwaltlichen Daseins lebt, atmet, spürt und fühlt, gar empfindet. Die anwaltliche Rolle und Aufgabe nun also szenenweise abgelegt und beiseite geschafft, jene Berufung, welcher er sich seiner geschickten Rhetorik wegen einstmals verschrieben hat. Nun besuchen wir die Ottos, jene im positiven Sinne die Andersartigkeit zelebrierenden Vertreter fremder Kulturen, zwei Künstlerseelen im Einklange, passenderweise nun in einer Welt Platz genommen habend, in welcher die Zeit stillzustehen scheint, Schneestürme in unserem Herzen ein Wintermärchen erschaffend. Stephens innerlich so mitfühlend, beruflich dagegen gezwungenermaßen kühl, im Übrigen ließe sein Herz wohl noch keine Selbstöffnung innerer Offenbarungen zu. Gabrielle Rose (Dolores) zuvor in weniger „biederen“ Rollen innerhalb der Egoyan-Filme zu sehen gewesen, meistert sie nun auch diese neue Aufgabe mit Bravour, u.a. aber auch David Hamblen, wie er ebenfalls zum Egoyan-erprobten Stammpersonal gehört, hier nun seine anspruchsvollste Rolle bekleidet, wie sie auch im Buche so bewegend von Dolores beschrieben worden ist. Überhaupt hat der Autor besagten Buches die Chance ergriffen und die Gelegenheit wahrgenommen, im Filme einen kleinen Gastauftritt („her mind is kind“) zu genießen. In Dolores'/Gabrielle's Haus, erleben wir nun Bilder von Kindern, auch in diesem Zusammenhang erweist sich das Werk als ein ähnlich tragisches Trauerspiel wie „Exotica“, die Formel perfektionierend, prägend den Kunstfilm der 90er Jahre. Aus einem Helicopter erblicken wir nun den unvergleichlichen Zauber der Rocky Mountains, Straßen so schneebedeckt in ihrer von Naturphänomenen überzogenen Pracht zu sehen. Stephens, nun befinden wir uns wieder im von Trauer durchtränkten Gespräch im Flugzeuge, kann die Kliniken seiner Tochter kaum mehr zählen, der dunkle Himmel er entfaltet sich über unseren Herzen, die Kamera gleitet durch ihn hindurch...
Die Nebelwelten sich aufbauend, die Kamera fährt durch deren Dunst des Mysteriums, jedes einzelne Haus scheint meilenweit vom nächsten „Nachbarn“ entfernt zu sein. Die Otto's alsbald ebenfalls leicht manipulierbar erscheinend trotz künstlerisch anmutender Individualitätsoffenbarung
, lediglich Nicole und Billy (Bruce Greenwood, fast so brillant wie in Exotica) lassen sich nicht in die ihnen widerstrebenden Prozesse und Richtungen lenken. Das hölzern prachtvolle Haus der Ottos gar mit Instrumenten und wundersamen Gegenständen, wie sie dezent im Hintergrunde liegen, äußerst hübsch ausgestattet. „You are angry“, sagt Stephens mehreren seiner Zuhörer, doch schenket er sich in diesem Moment kaum selbst Gehör, denn der Zorn muss auch in seiner Wenigkeit leben...
„Angry“ ist hier kein Ausdruck, Trauer träfe vielmehr das eigentliche Phänomen der gebrochenen Zauber und Lebensentwürfe. „There is no such thing as the simple truth … there is no such thing as an accident“ - Überzeugungskunst so klar im Worte, die Gemeinde zwar spaltend, doch zu den Ottos kriecht er geradezu vor, fleht selbige regelrecht an, sie mögen und möchten ihm doch bitte das ihm entgegenzubringende Vertrauen schenken. Er konfrontiert sein Gegenüber zumeist mit traumatischen, durch Worte erzeugten Bildern, oft sieht er die Leute dabei nicht direkt an, spräche gar weiter, wenn keiner mehr als Zuhörer fungiert, verliert sich gänzlich in der Ich-Perspektive eines gebrochenen Mannes, dessen Nachwuchs im Extremfalle vor ihm wird sterben müssen, man bedenke schließlich, dass die in Bälde bei ihr diagnostiziert worden seiende Krankheit Mitte der 90er Jahre als Todesgarant wahrgenommen worden ist. Bizarre Komik offenbart sich dann, wenn er in kindlicher Freud' und Aufregung zu seinem Wagen rennt und den für den Fall vonnöten seienden Vertrag holt, Ian Holm rast mit fast 70 Jahren durch die Eiswüste, beeindruckt uns auch sonst mit überragender Schauspielkunst brillanter Darstellung, doch für mich persönlich ist eher die erst später häufiger zu sehen seiende Nicole die wichtigste und zentralere Figur des Films, der eine so tragende Rolle spielende Engel von einer Hauptprotagonistin, an sie denke ich im Grunde genommen den gesamten Film über. Die Affäre zwischen Mrs. Walker und Billy beginnt erst einmal in recht leichter, da sichtlich unbeschwerter Zweisamkeit eines das Schicksal teilenden Kurzzeitpaares, später hingegen wird auch diese Bindung kompliziertere, neue Konturen annehmen.
Nicole öffnet im wahrsten Sinne des Wortes das „fabelhafte“ Buch, passt auf Billy's Kinder auf, gibt Acht und erkennt, wie der Sohn eine interessante Frage stellt, all dieses in einem bildschönen Winterzimmer mit Schrägen, wir blicken auf direktem Wege in die Bergwelt schneeweißen Zaubers. Nicole/Polley probiert praktisch für tot geglaubte Kleidungsstücke der dahingeschlichenen Herzdame seitens Billy an, weder sie noch er sind sich gänzlich bewusst, was das alles bedeuten mag. Der Vater von Nicole nun ins Reich der Sünde eindringend, sie dorthin geleitend, wo sie in ihrer Rolle als Tochter nicht stehen sollte. Schauspielerisch brillanter Austausch der Blicke, Kontakt nur physisch spürbar, nicht jedoch in den Innenwelten unserer Herzen. Im Heue die Kerzen der die Psyche vernichtenden Schauerromantik in ihrer seelenlosesten, unreinsten, unfreiwilligsten aller Formen. Unmissverständliche Andeutungen und doch im Buche sowie im Filme kaum als solche wahrgenommen werdend, wohl auch weil direkt in dem Anschlusse wieder die Landschaftspracht zu bewundern ist, wir wollen es nicht wahrhaben und schweigen es in der Stille zu Tode, das Geschehen als der direkte Kontrast zu den atemberaubenden Orten. Bildgewaltige Fernaufnahmen im Weitwinkel, jede Kameraeinstellung ein Werk Gottes und all dies mit vergleichsweise geringem Budget. Wenn ich mich recht entsinne, schrieb ich einstmals sinngemäß, der Film sei in bestimmten Hinsichten weniger zeitversetzt, eher geradliniger als Exotica, das Gegenteil ist im Grunde genommen der Fall, doch die beiden Meisterwerke nehmen sich nicht sonderlich viel, sondern ergänzen sich vielmehr, der Zeitwechsel ist ALLGEGENWÄRTIG! Abermals die ausdrucksstarke Zoe als Kind in die Kamera blickend, verwundert und fasziniert zugleich, worin läge auch der Unterschied? Der Gesichtsausdruck so nachdenklich, was genau ist uns das Kind mitzuteilen gewillt? Greenwood's Figur mag etwas hart und grob erscheinen, aber ehrlich stünde sie stets zu ihren Gefühlen und Ansichten, ...Affäre mit Mrs. Walker unter den ihrerseits vorhandenen Ängsten leidend, Nicole's weitergetragenes Erbe von Billy's verstorbener Gemahlin, habe in ihren Augen gewissermaßen Einfluss auf den Unfall gehabt, verzweifelt suchen alle Beteiligten nach einer Erklärung für diese Tragödie. Die (Stief?-)Mutter begrüßt die überlebt habende Nicole fast unverschämt-zynisch mit den merkwürdig betonten Worten: „You are so lucky!“, genau genommen mag man sich eher fragen, ob ihr Überlebthaben überhaupt ein Segen ist, allenfalls hilft es ihr dabei, von Sam nicht mehr allzu sehr begehrt zu werden und falls doch, so zwingt sich dieser nur zur Zurückhaltung, da er nun auf sie angewiesen ist, ihr Zeugenwort als finales Hilfsurteil. „Courage“ wird sie nicht nur benötigen, sondern auch gesanglich wiedergeben, die Gesangsthematik passt perfekt zur Grundbotschaft des hiermit rezensierten Films. Ihr neues Prinzessinnen-Zimmer macht, so hofft es wohl aus Sam, aus ihr wieder eine Art Kind, doch allzu leicht lässt sich eine Nicole nicht beeinflussen, denn die Erinnerung sie lebt. Sam kann sich seiner nicht mehr allzu sicher sein, denn anwaltlich betrachtet, benötigt er auf juristischer Ebene des Töchterleins Hilfsbereitschaft zur Aussage, bemerkenswert auch wie Stephens Sam ruhigstellt, erst hier beginnt Nicole, den Anwalt überhaupt ansatzweise zu akzeptieren, es muss ihr imponiert haben, zu sehen wie Vater der Mund verboten wird. Nicole erweist sich in zahllosen Zusammenhängen als der Weisheit ihr Träger, schauspielerisch fast so brillant portraitiert, wie Vanessa Paradis in „Elisa“, mindestens gleichwertig mit Jordana Brewster in „Invisible Circus“ und M. Barton in „Lost and Delirious“. Sam und die Dame an seiner Seite, tauschen im Zuge des Gespräches mit dem Anwalt, der nur sehr unklar andeutet, wann das Geld denn käme..., etwas hinterhältig die Blicke aus, ginge es um Nicole oder doch eher um eine des Geldes wegen entstehende Klage? Alsbald eine so temperamentvolle nächtliche Begegnung zwischen Stephens und Billy, selbige muss man höchstpersönlich erlebt haben, auch äußerst kraftvoll synchronisiert von Oliver Stritzel. Wie Sie sicher bemerken, sehe ich mich genötigt recht häufig zwischen den Zeiten und Charakteren hin- und her zu wechseln, das resultiert wohl aus meinem Bestreben, mich dem Filme ein Stück weit anzupassen, um dessen stimmungsvolle Atmosphäre zu betonen und zu unterstreichen, diese lebt nämlich in vielerlei Hinsicht von genau diesen Zeitverschiebungen im Inneren der Geschichte. Dem Zorne eines Billy kann Stephens keine Stimme im Gerichtssaale geben, in ihm keinen zusätzlichen (Zwangs-)Zeugen gewinnen, auch nicht mithilfe seiner eigenen Tochter, deren erneuten und nicht letzten Anruf er doch tatsächlich dazu missbraucht, seinem Plädoyer mehr theatralische Kraft zu verleihen, um doch noch, es gelänge aber nicht, zu Billy durchzudringen. Das fast schon von Natur aus überfüllte Fass, droht endgültig überzulaufen, als die Tochter trauerbedingt und vermutlich der Wahrheit entsprechend hinzufügt, sie sei beim Arzte gewesen und man habe die Todesbotschaft bezüglich Aids, HIV-positiv, verkündet. Ob er ihr Glauben schenkt? Wenn nicht, so handelt es sich hierbei um einen weiteren massiven Schlag, welchem die Tochter hilflos ausgeliefert ist, ferner auch darunter leidend, dass er oftmals glaubt, ihr gewissermaßen voraus zu sein. „Welcome to hard times, daddy“, heißt es nun jedenfalls – und abermals wiederholt sich das Bild der Baby-Zoe, auch hier erweist sich der Film in seinem stets zum richtigen Zeitpunkt eingreifenden Feingefühl fast als zu perfekt und makellos, geradezu erschreckend, wie sich Egoyan bei diesem seinem gefühlsintensivsten Film keinerlei Fehler gestattet, nicht einen einzigen scheint er sich zu erlauben.
Vor Dolores wird Stephens nun direkter, läuft auf sie zu und sie wird infolgedessen von ihrem ebenfalls einer Minderheit angehörenden, von Stephens zuvor offenbar nicht im ausreichenden Maße ernstgenommenen Manne beschützt, nur sie ist in der Lage, ihm ganz und gar folgen zu können, das Netz von Vertrauen und Verständnis wurde Jahrzehnte über gewoben. Die Räumlichkeit der Zeugenaussagen so groß, so lang, so leer. Ein Saal einstmals unbeschwert gewesener Tage, Mitchell von Dolores' Aussage sichtlich unberührt, oder lässt er lediglich keine Emotionen zu? Unklar nun, wann Nicole die für sie und die Gemeinde so wichtige und bedeutsame Entscheidung drastischer Art trifft, ob während des Zuhörens, wie es Spannungen zwischen Billy und Sam zu beobachten gäbe, oder doch erst, als sie dem Vater kurz darauf, in der Nacht vor dem Tage der Tage, eine Entschuldigungschance einräumt? Sam sagt in dreistem Mangel an Wissen, er wüsste genau, wie Billy sich fühle, „Wie?!“, entgegnet dieser dem klar im Worte, „ziemlich deprimierend und so“, antwortet Sam recht halbherzig und ohne jeglichen psychologischen Verstand. „Du hattest nichts mit dem Unfall zu tun“, sagt die Stiefmutter dem seine beiden Kinder verloren habenden und hinter dem Bus her gefahrenen Manne doch tatsächlich, sie ist mir im gesamten Film vermutlich mit am unangenehmsten. Billy ist noch so gütig und hilfsbereit, nach alledem seinen finanziellen Anteil anzubieten, erinnert an die Gemeinschaft die füreinander da war, doch Sam erweist sich abermals als undankbar. Nicole's Spiel in diesen und weiteren späteren Szenen ist von unsagbarer Intensität, die ihresgleichen sucht. Zumeist dann noch aussagekräftiger, wenn sie nur des traurigen Blickes stille Worte verliert, ohne aber konkret ein solches in den Mund zu nehmen. Der finale Spruch von Sam Billy gegenüber, ist endgültig zu viel des Schlechten, ich wäre an Billy's Stelle unter Umständen wohl noch einmal zu Sam zurückgekehrt..., tut mir leid...
„The stage … nothing but candles“ - Sam versteht jede auch noch so kryptisch anmutend formulierte Anspielung seiner Tochter, jedes Wort so unmissverständlich klar, doch er nimmt die Chance nicht aktiv wahr. „Warum ich log, wusst' er allein“, hiermit könnte sowohl ihr Vater, als auch Gott gemeint sein. Die Tränen deuten sich nur an, langsam fließen sie hinunter, vergossen gar, jedoch ohne inneres Eis der angeschlagenen Seele schmelzen zu lassen, einen ähnlich winterlichen Tiefgang erlebte ich bislang nur in „D2“ von Kenji Eno, der geheimnisvolle Score erschafft ein übriges und bedroht etwas in uns. Sarah Polley schenkt uns hier nun die vollständige, vollendete Kunst ihres göttlichen Schauspiels, das Werk nahezu am Ende angelangt und die Heilung doch erst an ihrem hoffnungslosen Anfangspunkte. „...frozen as a winter moon“, die Worte bleiben haften.
Dolores gegenüber mag das Ende recht grenzwertig erscheinen, doch ungerecht hin oder her, war es in dieser schwierigen, Konsequenzen habenden Lage nur noch eine Frage des Abwägens zwischen dem Für und dem von Dolores einmal abgesehen kaum vorhandenen Wider – dennoch kontrovers....

...und Vater musste sich nun die Frage stellen, WESHALB die junge Lotusblüte log, die Antwort sie dürfte ihm geläufig sein, ihre baldige Frage bezüglich des Rechners von Stephens, stellt dabei eine der seltenen Pointen dar. Die Fallakten nunmehr geschlossen, auch der Flug im Herbste des J. 1997, scheint sein nur scheinbar gesundes Ende genommen zu haben, denn alles ist passé, doch die Narbe bleibt erhalten. Die nachträgliche Begegnung mit Dolores stellt einen letzten Kontakt zwischen zwei Welten her, die Szene wechselt in Bälde wieder zu Sarah, wie sie das Märchenbuch nun endgültig schließt, um dem Schicksal des metaphorischen Weiterlesens entronnen zu sein, fortan von Erinnerung zu leben, denn die Erzählung nimmt an ebendiesem Punkt ihr wohlverdientes Ende.


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Mar 2008
Beiträge: 1,543
veteran
Offline
veteran
Registriert seit: Mar 2008
Beiträge: 1,543
Zuviel Langeweile?

Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Ist es langweilig, zu schreiben?


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Nov 2001
Beiträge: 5,241
Offline
Registriert seit: Nov 2001
Beiträge: 5,241
Kommt drauf an warum und für wen man schreibt.

Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Meinetwegen...

Die allgegenwärtige und ganze Welten umfassende Frage nach dem Warum..., der Grund, weswegen Philosophie überhaupt existiert.

Ich würde aber dabei bleiben, dass es auch hier etwas verloren hat, denn ähnlich wie bei vielen Filmen, geht es uns allen doch vermutlich nicht ausschließlich um den V8 selbst, sondern auch um dessen kultige Entstehungszeit und alles, was mit ihr verbunden ist.

LG


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Nov 2001
Beiträge: 5,241
Offline
Registriert seit: Nov 2001
Beiträge: 5,241
'Warum' ist ganz einfach die Frage nach Hintergründen. Das Wissen darüber erleichtert manchmal das Verstehen bzw. unterstützt es. Mit Philosophie hat das nix zu tun.

Und der V8 ist ein Auto, nicht mehr und nicht weniger. Im Vergleich zur Masse zwar etwas besonders aber das sind viele andere auch.

Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Alles hat etwas mit Philosophie zu tun

Aber lassen wir das...

Nun, in meiner (völlig verzerrten, aber das spielt in diesem Zusammenhange nur eine untergeordnete Rolle...) Wahrnehmung, ist der V8 eben nicht "nur ein Auto", das sehen wir also sehr unterschiedlich.
Wenn der V8 für mich nur ein Auto wäre, hätte ich mich hier niemals angemeldet...

Der V8 ist ein Symbol und ein Wahrzeichen für die Kunst des Fortschritts
Ein Kelch der Erinnerung, ein Wunderwerk der Technik, ein Meisterwerk - wenn auch gleichsam ein Stressfaktor...


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Feb 2011
Beiträge: 2,556
Likes: 1
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: Feb 2011
Beiträge: 2,556
Likes: 1
Wann bist du das letzte Mal mit dem V8 gefahren???

Nicht dass er einen Standschaden bekommt.....

Registriert seit: May 2003
Beiträge: 1,052
Offline
Registriert seit: May 2003
Beiträge: 1,052
Hallo? Das hier ist das Audi V8 Forum! nicht der Literaturzirkel oder der Debattierklub.
Prost und guten Abend.

Registriert seit: Nov 2001
Beiträge: 843
Likes: 1
old hand
Offline
old hand
Registriert seit: Nov 2001
Beiträge: 843
Likes: 1
ganz ruhig Karl und tolerant,

wir sind offen für jede Interpretation unseres gemeinsamen Hobbies.

Bitte
Norbert


Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Danny,
ich würde meinen Arsch darauf wetten,dass es im Forum drei (höchstens) Personen gibt, die Deinen Thread von vorne bis hinten durchgelesen haben - Du,vielleicht Bastian und meine Wenigkeit
Mir macht es nichts aus und von mir aus kannst du auch gerne "etwas" ausführlicher Deine Gedanken zu "geschriebener" Sprache bringen.Wer daran kein Interesse hat,braucht es nicht zu lesen und kann es einfach ignorieren.So sehe ich es jedenfalls.Es kann aber natürlich sein,dass es User gibt, die eine andere Meinung vertreten und es dementsprechend kommentieren werden.
Da wirst du schon eine Entscheidung treffen müssen,ob du Dich weiterhin (öffentlich) so ausführlich zu Wort meldest

@Karl:
Die Ansicht,dass ein Audi V8 "nur" ein Auto,nicht mehr und nicht weniger ist,teile ich überhaupt nicht,andernfalls würde ich mir einen Renault Mégane Scénic kaufen. So gesehen,wären Filme,Bücher,Musik-LP's,Kunstwerke,Möbel und was es sonst noch alles gibt ebenfalls alle gleich und es wären hunderttausende weniger Bücher,Artikel,Internet-Beiträge etc. darüber geschrieben worden

@Norbert:
So sehe ich es auch,Norbert.
Aber einige im Forum offensichtlich nicht und das wird Danny wohl oder übel akzeptieren müssen.


Gruss Lukas


IT'S NOT A TRICK, IT'S quattro
Registriert seit: Nov 2012
Beiträge: 89
journeyman
Offline
journeyman
Registriert seit: Nov 2012
Beiträge: 89
Aktuell fliegt ein V8 leider wieder unschön durch die Kinos....


363736-scheisse.png (0 Bytes, 55 downloads)
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
04/14, direkt nach Führerscheinerhalt - und es gelang mir doch tatsächlich, nicht geblitzt zu werden mit dem betagten Geschoss.
Ob der Wagen jemals wieder das Licht der Welt erblickt, ist fraglich, ABER:
Er bleibt!
Ein Audi V8 ist derart haltbar, dass er auch nach seinem Besitzer beerdigt werden kann, wer sagt denn dass ein Wagen kürzer leben muss als ein Mensch


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Du bist und bleibst ein Optimist - noch nicht einmal ich habe meinen Beitrag komplett gelesen, wie kommst du da auf die Zahl 3 ???

Dass ich bei einigen Kameraden mit einem solch merkwürdigen Beitrag auf wenig Gegenliebe stoße, ...dessen bin ich mir seit jeher durchaus bewusst.
Das ist der zu bezahlende Preis, wenn man gewillt ist, sich selbst treu zu bleiben.

Danke auch an Norbert, ebenfalls eine freundliche Reaktion.

Diejenigen, die diese Art von "Verbindung zum V8" nicht nachvollziehen können und auch die Bezüge zum Film, überspringen den Thread bitte einfach, danke.


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Bezüglich des rezensierten Films "Das süße Jenseits" stimme ich dir zu, das war sehr weit hergeholt von mir in einem V8 Forum.
Aber zumindest der David Lynch Aspekt passt durchaus hier ins Forum - man betrachte Inland Empire, die Stille im Walde und wie der V8 durch ihn hindurch gleitet, DAS ist eines Achters würdig, endlich mal keine Zerstörung des Fahrzeugs, sondern leise Eleganz in mysteriöser Erscheinungspracht.

Und für unseren Filmfreund Lukas:
Heute zur Abendstund' landet Éric Rohmer's "Die Liebe am Nachmittag" bei mir im Player, 1972, das waren noch unbeschwerte Zeiten, da gab es noch keinen V8

Die Filmthematik ist doch hier in einem speziellen Thread besser aufgehoben, als wenn ich anderswo damit ankäme - wie damals...


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Bedauerlich ... mehr noch: Zum Kotzen!


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Yepp,das ist sehr bedauernswert,quasi ein Kollateralschaden. Der Streifen selbst ist trotzdem kurzweilig und bietet zwei Highlights: den 964 turbo und Ms.Theron.


Gruss Lukas


IT'S NOT A TRICK, IT'S quattro
Registriert seit: May 2003
Beiträge: 1,052
Offline
Registriert seit: May 2003
Beiträge: 1,052
@Denny und Lukas. Ich habe den langen Text nun auch auch mal (quer)gelesen. War neulich wohl etwas Osterwasser im Spiel . Dachte nur, das hier wäre halt ein V8 Forum. Natürlich erfreue ich mich auch an den schönen Dingen des Lebens.

Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Danke

Einigkeit und Frieden ;-)


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Moin Lucas, als Vorgeschmack auf den V8-Film "Inland Empire" hier erst einmal "lost highway" , da selbiger ebenfalls keineswegs auf eine schwarze Gangsterlimousine im V8-Stil verzichtet und du ja, wenn ich mich recht entsinne, gleichermaßen ein Lynch-Fan bist, wie ich es bin.
Selbstverständlich kann auch der uralte 450 SEL 6.9, der hier verwendet wird, unseren Achtern nicht das Wasser reichen ;-)
Bliebe nur zu hoffen, dass der 71-jährige Meister, so er denn noch einmal drehen sollte, weiterhin Fahrzeuge dieser Art einsetzt.



Wir befinden uns auf dem Sender arte, dieser strahlte „lost highway“ im Juni diesen Jahres aus, unmittelbar nach „Mulholland Drive“, welchen ich jedoch „nur“ mit vier Sternen zu bewerten gedenke.
Das Mk2-Logo aus Frankreich empfängt uns feierlich, die Musik wird sofort eine bewegte, lebhafte sein, das Geschehen, angesiedelt irgendwo zwischen Qual, Schrecken, Schneewittchen und den sieben Särgen, Todessehnsucht, Trauer, seltsamen und sonderbaren, ja gar sagenhaften Vorkommnissen, wird uns nunmehr begrüßen und für die nächsten 2,x Stunden in Beschlag nehmen.

Wir lauschen einer Stimme, oh höret, vernehmet, erkennet sie.
Die Klänge makaber, das Apartment ein Mittelpunkt der dunklen Mächte, „rufen Sie an“, heißt es später in uns zu Mysteriösem auffordernder Form, vorgetragen von einer der bizarrsten Gestalten der Filmgeschichte.
Ein junger Musiker, genießt die erotisierende Gegenwart , Gesellschaft und Begleitung einer äußerst hübschen Lebensgefährtin, die da in anderem Haare noch eine gänzlich andere Rolle bekleiden könnte, die Zukunft der Filmhandlung wird es zeigen....
Denn wer wird ihm in Bälde wirklich beiwohnen, sie etwa, oder doch anderswer und in wessen Obhut befände sich unser aller Schicksal?, ja mit wem ist deren beider Leben auf surrealer Ebene verwoben, verbunden, vernetzt und zu wem oder was verzweigt es sich?
Das Telephon spielt in lost highway insgeheim die Hauptrolle, selbiges ließe sich auch bezüglich des einen oder anderen videotapes behaupten, der Bildschirm nimmt scharlachrot anmutende Blutkonturen an, „Silent Hill“-Jünger oh kommet und sehet sogleich, woraus, neben „Jacob's ladder“ u.a., euer interaktives Werk resultiert.
Der Sympathiefaktor des Mannes, wirkt zu Beginn vergleichsweise noch recht begrenzt, eine Betty (ebenfalls Künstlerin innerhalb der Rolle des jeweiligen Künstlers) etwa aus besagtem Mulholland Drive, stünde uns da in ihrer strahlenden Offen- und Zartheit (im Herzen) sicher ein wenig näher als der etwas trockene Herr von knappen und kühlen Antworten, umso lobenswerter erscheint mir daher, dass lost highway im Gesamtbilde dennoch der in den Details noch bessere Film ist, denn ob ich mich auch an niemanden „klammern“ kann, lässt er uns ebendieser fehlenden Identifikationsgrundlage wegen, letzten Endes (und um Enden geht es) nur umso ratloser und erschütterter zurück.
Betrachtet wird nun eines der besagten und aus gegenwärtiger Sicht herrlich betagten VHS-tapes, Nostalgieherz oh schlage nun, doch horchet mal, was ist das?
Bild entschwunden, Wiedergabe verweigert, visuelle Eindrücke entwichen, Ton nur noch unser eigener innerer Schrei...
Gesänge aus Gottes höchstpersönlicher Privathölle, so scheint es, unterlegen den malerischen Nachtverkehr und geleiten uns zu Bette, im Lichtkegel wir stünden, denn wer uns verfolget , suchet und jagt, wird bedauerlicherweise unschwer fündig werden, quält uns bis zum letzten Atemzuge der Nacht, brüllt und lacht.
Die Hände sich vor Angst bis zum heißen Rauche reibend, jedes Flüstern ein einziges Symbol für den Weg von unserem Wohndomizil in ein gänzlich anderes:
Wir ziehen auf direktem Wege um in Gruft, Grab und Gruselkabinett.
Der Postbote des Satans er schenkt uns erneut eine Videokassette , der Briefkasten als Tabernakel und Aufbewahrungsort aller Ängste, hält für uns Schicksal und Bestimmung audiovisuell bereit – falls auf der Cassette überhaupt etwas zu erkennen sein wird...
Diesmal zeigt, nein, dieses Wort gereicht dem nicht zu Ehre, OFFENBART uns das Video mehr denn je, verlöre sich in einem bizarren Schnittgewitter , das Domizil entwickelt sich aller Schön- und Großzügigkeit zum Trotze zu einem frei von jeglichem heimischen Ambiente seienden Höllenloch , jede Liebe wird erloschen sein, denn die Probe auf welche alles in uns gestellt wird, verlangt dem Paare sowie der Zuschauerschaft mehr ab, als wir abzuwehren imstande wären, sodass wir uns nach Erlösung verzehren, gleichwohl die Gefahr begehren.
„Ich erinnere mich an die Dinge lieber auf meine Art“ - subjektive Wahrnehmung (welch eine auch sonst?!) als Zeichen der Menschlichkeit unserer selbst, hier und in dieser nicht auf „Fakten“ bezogenen Bemerkung, kann ich endlich eine Verbindung zu dem zuvor etwas kühl erschienenen Protagonisten aufbauen, auch mit dem späteren Mechaniker, werde ich leider nur bedingt warm, wie bereits erwähnt also, ist es somit wohl die Abwesenheit eines wirklich sanftmütigen Protagonisten, die den Film so schwer verdaulich macht, denn wir sind ganz und gar mit uns allein und verbringen unsere Zeit mit unserer ureigenen Überforderung.
Wie auch im Falle von George Clooney und Stephen Collins, klingt Detlef Bierstedt etwas älter als die Protagonisten beziehungsweise die Darsteller, die er synchronisiert, negativ gemeint ist es dadurch jedoch noch mitnichten, es fällt mir lediglich immer wieder auf's Neue recht deutlich auf, spielt aber nur eine untergeordnete Rolle, im Grunde genommen passt dieser minimal „müde“ Klang sogar umso besser zu der ausgeprägten Aussichtslosigkeit jener Situation, in welcher sich der Protagonist in diesem Falle zweifelsohne befindet, so er denn nicht gänzlich entschwindet.
Das personifizierte Maskenbild, der zum Anrufe aufrufende und bereits angesprochene Herr der Entmenschlichung , erscheint nun und gibt sich reichlich kryptischen Botschaften hin, untermauert wird all dies von einem unvergleichlichen Gesichtsausdruck seinerseits und auch die überaus sanfte Synchronisation, macht seine eigentlichen Worte nur noch bedrohlicher und diabolischer.
„Es war mir ein Vergnügen, mit Ihnen zu plaudern“, unter Plauderei stelle ich mir offen gestanden etwas anderes vor.
Sein abartig unverschämter Abgang , kommt einer gekonnten Vorstellung gleich, die er für uns allein, aber auch im Interesse des Erbostseins im Allgemeinen, aufgeführt und hingelegt hat.
Gelungenen Vortrages, geruht der Herr, der er nun gebührend auf sich aufmerksam machte, nunmehr seiner Wege zu gehen und deutlich leiseren Schrittes vorzugehen bereit zu sein, als es die Bedrohlichkeit der Situation für uns sein wird, sie fühlt sich an wie die Träne in einem Leichentuch, wir und unsere Augen schwimmen geradezu in selbigem Verguss , ertrinken darin.
Der Film beweist brutal, brachial und eindringlich, weswegen und aus welchem kausalen Grunde es sich das Kunstgenie David Lynch „erlauben“ bzw. gestatten kann (nun gut, dürfte er rein rechtlich auch bei schlechten Filmen, aber Sie werden mir schon folgen können), vergleichsweise eher selten ein neues Werk hervorzubringen.
Ich glaube darüber hinaus auch, dass vielen Zuschauern, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, nicht in einem ausreichenden Maße bewusst ist, wie mühsam und zeitintensiv die Kreativität erfordernde Arbeit dieser Art und solchen Ausmaßes sein kann sowie alles was damit verbunden ist, ich wäre daher schon froh, falls der Magier/Meister/Menschenbeschwörer überhaupt noch einmal einen Film ins Leben rufen sollte – fürwahr, als Abschluss wäre ursprünglich eher „Inland Empire“ ratsam gewesen, lieber David, dieser ist nämlich neben dem hiermit rezensierten „lost highway“ dein persönliches Meisterstück.
Wie dem auch sei, selten sahen wir einen schwärzeren und freier von Lichtblicken seienden Film als diesen hier, auf Basis des Werkes ließe sich geradezu eine eigene Sekte oder gar Religion bilden, derart viele Versatzstücke, vielfach deutbare Kleinigkeiten und „Botschaften“ fänden sich darin – ehe man mich missversteht, ich rufe hier keineswegs zur Entstehung einer Sektengemeinde auf, dies nur am Rande, damit die Rezension auch brav online bleibt.
„Lost highway“ funktioniert jenseits des menschlichen Verstandes und Bewusstseins und durchdringt daher stattdessen etwas Wichtigeres:
Herz, Seele und Gesamtexistenz!
Er durchtränkt unser Dasein, versprüht genau die Art von Gift, für die es keinerlei Gegenmittel gäbe und damit eben jene, die ich mir von einem Film wie diesem wünsche, infolgedessen gehört der Film auch meiner Meinung nach nicht in die Hände von Minderjährigen, selbst die FSK 16 Einstufung betrachte ich fast etwas kritisch, psychische Gewalt ist in meinen Augen nämlich im Zweifel gar die drastischere, gleichwohl natürlich das eine oder andere Kind schon etwas weiter sein mag und den Film unter Umständen verträgt, bliebe ein Restrisiko erhalten, auch bei manch erwachsenem Zuschauer...
Ein Film mindestens so vielschichtig und komplex interpretierbar wie beispielsweise Louis Malles „Black Moon“, diesen nenne ich hier bewusst, da Malle ein ähnliches Konzept an den Tag legte, wie Lynch es später für Inland Empire hat verwenden können, nämlich praktisch ohne konkreten Plan in künstlerischer Spontanität zum Dreh zu schreiten, woraus ein noch deutlich kryptischeres Werk entstand, als es sowieso schon angedacht gewesen sein dürfte...
Ein Mord, der keiner ist?
Ein Leben, das keines ist?
Eine blondierte Dame uns innerlich auffrisst?
Ein Getriebener, der du bist, folgest Spuren so uneindeutig wie trist?
Fürwahr, wir können weder hin- noch wegsehen, erleben eine in die Illusion und in das Reich der Innenwelt verlagerte Wirklichkeit und umgekehrt?
„Das kommt mir vor wie in einem Horrorfilm“, sprach es aus jemandes Munde, ironischerweise träfe der Herr den Nagel auf den Kopf, obgleich ein Terminus wie 'Horrorfilm' diesem niemals flachen, sondern hochdramatischen Wunder von einem Film kaum gerecht wird, wo doch Horror von manch einem leider mit dem gleichgesetzt wird, was es in einem Lynch-Film niemals gäbe, nämlich sinnentstellter Splattergewalt.
Alles ist codiert, verschlüsselt, kompliziert und ungemein undurchsichtig.
Im Takte öffnen alle Unruhestifter die Türen der rabenschwarzen Gangsterlimousine (die mit ihren 238tkm schon fast sechsmal um die Welt fuhr, der Wagen überlebt aber auch noch die nächste halbe Million) , angeführt von Robert 'Frank Lopez' Loggia, die alsbaldige Verfolgungsszene der „Beschleunigung in den Tod“, erscheint zwar reichlich unrealistisch, dafür aber amüsanter als fast alles, was ich auf diesem Gebiet jemals erblickte.
Erst im Anschlusse allerdings, käme jedoch das Beste:
die Verkehrsbelehrungen, die dazu dienen, als einzige humoristische Komponente diesen tiefschwarzen Film aufzulockern:
„Versprich mir, dass du dir das Fahrschulbuch besorgst!“ - hier hätte genauso gut ein gewisser Quentin Tarantino das Drehbuch schreiben können, entstammen die Zeilen doch einem regelrechten Universum der Komik, eingebettet wie gesagt nach wie vor in einen pechschwarzen psychologischen Alptraum.
Viele Kombinationen aus natürlicher Situationskomik und andererseits entsetzlich aufgesetzter Coolness, werden in ihrer grotesken Verbindung bewusst als eine Art Stilmittel und Sympathieelement eingesetzt und finden damit endlich mal eine äußerst sinnvolle Verwendung, von deren Genialität sich manch Sonnenbrillenfilm aus Hollywood eine gehörige Scheibe abschneiden könnte.
Genug der Worte des Klamauks, denn könnte, wir kehren zu den Kernelementen dieses filmischen Albtraums zurück, ein gewisses und ganz und gar (vorher)bestimmtes Liebesspiel nicht in Bälde schon zum bitt'ren Blutbade werden, zu etwas ausarten, dessen Eskalationsbereitschaft wenig begrüßenswert erscheint ?
In Zeitlupe eine (etwas zu...) wasserstoffblonde Perfektion in Person aus dem Wagen steigend, die keineswegs prüde Pracht persönlicher Wunschvorstellungen erwacht und erregt öffentliches Aufsehen, allerdings nicht gerade im Sinne des Ärgernisses , versteht sich...
Die dunkle Blume der romantischen Versuchung sie birgt Gefahren und dient dem schweren Schiff des Lebens als letztes Steuer sowie als Rettungsanker in schwierigen Gewässern, fungiert als personifiziertes Faszinosum der Nacht und untermalt wird all dies schon in baldiger Kürze von noch bedeutend härteren Klängen, Rammstein-Freunde kommen ebenso sehr auf ihre Kosten wie in „Nymphomaniac“, wenn nicht gar noch deutlich dramatischer.
Wird Loggia des jungen Kraftfahrzeugmechatronikermeisters Spiel durchschauen, selbigem auf die Schliche kommen, oder besser gesagt jenem seiner Herzdame?
Die so rot wie jene der Villa eines Tony Montana eingerichtete Innenwelt eines Anwesens, ist visuell sehr präsent und sorgt rein farblich für eine kurze Abwesenheit der Düsternis – seelisch ist letztere dafür stärker vorhanden denn je!
Ist die menschliche Spezies vertrauenswürdig?, um provokant und frech einfach mal das Individuum zu ignorieren und ganz zynisch und allgemein zu fragen..., ja um unverschämterweise mal gänzlich undifferenziert und universell etwas hierzu zu sagen?
Kann hier irgendwer irgendwem irgendeine Form von Vertrauen entgegenbringen, oder wäre dieser Schritt bereits verheerender als ein jeder andere?
Um die Unsicherheiten und unergründlichen Welten unbewussten Seins und ungewisser Zukunft innerhalb des Films zu „begreifen“, bedarf es unstillbarer Geduldsdauer – gleichwohl:
Sobald wir dem Glauben verfallen, wir verstünden diesen Film, haben wir oder der Film bereits etwas falsch gemacht, Sinn und Zweck dieser mehrstündigen Reise, ist es nämlich tatsächlich, noch deutlich ratloser zu sein, als im Rahmen der ersten Minuten.
Es gleicht schon einer Ironie:
Lynch verteilt die winzigen Indizien, Puzzleteile und Hinweise praktisch im gesamten Film, allerdings stets auf eine Art und Weise, die uns dennoch niemals schlauer werden lässt, ganz im Gegenteil.
Das grelle und moderne Schloss, so bezeichne ich das Anwesen einfach mal ganz frei, in welchem wir uns befinden, ist u.a. mit einem Pool ausgestattet, betört einen jeden Sinn des Luxuriösen, doch gebet euch bloß nicht der Illusion hin, ihr hättet auch nur eine Sekunde Zeit, um euch auf diesen verschwenderischen Stil genüsslich einzulassen, nisten Sie sich doch schon bald in einem Sarkophag ein...
Das prächtige Haus wird sozusagen zum Dome des Satans erhoben, Stimmen teuflischer und bereits benannter Rammsteinklänge, trügen uns nicht nur Unschönes vor, sondern konfrontieren uns mit den Schattenseiten des Dies- und des Jenseits und erschaffen eine makabre, mörderisch malerische Wirklichkeit des finalen Deliriums .
Die Musik verzichtet auf keine einzige Qual, vernichtet Ihr Gehör und bedient sich brachial-brutaler, sagenhaft schmerzverzerrter Lautstärke...
Ein kleines Häuschen im Nichtse es brennt da nieder, nichtig und klein das Leben im Vergleich zur schieren Größe und Gigantomanie des Totenreiches...
Der Film ist ein weiterer eindrucksvoller Beweis für die erfühlte Tatsache, dass die 90er Jahre für mich, dicht gefolgt von den 70ern und 80ern, die stärkste kinematographische Dekade darstellen und einen atemberaubenden Arthouse-Kosmos und Heimkinohimmel bizarrer Filmgenres bilden, eine erlesene und einer Erleuchtung gleichkommende Offenbarung , jagt die nächste, darauffolgend stets eine Form der Steigerung.
Die geheimnisvolle Lady des Unerreichbarseins, verabschiedet sich in verletzendem Worte und trabt davon..., zöge von dannen, bis auf dass wir im Himmelreiche in ihre Schlafgemächer gelangen...
Selbstredend ist der Wagen im Rahmen des vonnöten seienden Fluchtversuches zunächst nicht gewillt, das Aggregat anspringen, starten, erwachen zu lassen, doch dann führe er doch noch los, im letzten Momente ginge es schnurstracks in Richtung des titelgebenden verlorenen highways , betretet nun mit mir gemeinsam den Flur der langen sowie letzten Nacht, der Blitz er schlug direkt in unser Gehirn ein und bemächtigt sich auf teuflischem Wege fortan unserer aller Seel', der letzte Glockenschlag erklungen nun, das Lied von Verderben gesungen und ließe uns mitnichten ruh'n, das versschöne Filmgedicht des David Lynch vollendet sogleich, verwunschen die Welt jenen Horrormärchens , dessen Schrei uns unvergesslich bleibt, denn der einzige Zeuge ist zumeist der letzte, wenn nicht gar endgültig der Verstorbene...

Wörter gar Millionen von ihnen,
doch keines davon es reiche nun aus,
denn in Worte zu fassen dem Film würd's nicht dienen,
er gleicht einer Erfahrung und zöge Sie in die Meere hinaus.

Drum klar gesagt dass das Lesen ist Ergänzung nur,
viel wichtiger nun dass den highway Sie ihn sähen,
folget sogleich jener einz'gen deutlich' Spur,
sodass heimlich Sie können in Richtung der Lösung spähen.

Gedankt sei Ihnen für Ihre aufmerksamen Minuten,
ja beinahe hätte ich Stunden gesagt,
ein Film er Ihnen empfohlen handelt es sich um einen Guten,
lost highway der Titel des Werkes welches überragt!

Geschlossen nun die Rezension, wie sie filmisch ist „geboren am 04. Juli“ ...






Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
MD würde ich auf die gleiche Stufe wie LH stellen (10/10)

"Born on the fourth july" mag ich überhaupt nicht,obwohl ich Oliver Storm sehr verehre.Es liegt einzig und allein an Cruise.Bis auf "Eyes wide shut" und "Rain man" kann ich ihn nicht leiden. "Die Farbe des Geldes" wäre noch der dritte,aber da spielt ihn Paul Newman an die Wand.


Gruss Lukas


IT'S NOT A TRICK, IT'S quattro
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Oliver Stone und nicht *Storm* natürlich.

Ich hasse die Autokorrektur.


Gruss Lukas


IT'S NOT A TRICK, IT'S quattro
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Nun, das erheitert mein Gemüt und ist äußerst erfreulich, dass dir Mulholland Drive gleichermaßen zusagt, fürwahr:
Es ist sicher der warmherzigere Film und Betty's Alptraumreise, macht diesen Film trotz seiner balladenhaften Stille und Dunkelheiten doch irgendwo zu einem "optimistischen" Erlebnis.
Stone schätze ich ebenfalls sehr, sein eindringlichstes Werk ist für mich in jedem Falle "Natural Born Killers", dicht gefolgt von "Wall Street" vermutlich.
Und Cruise?
Nun, "Interview mit einem Vampir", "Die Firma" und einige wenige weitere Werke sind mitnichten schlecht, von Mission Impossible möchte ich aber gar nicht erst anfangen, meiner Meinung nach hat Altmeister De Palma damit seine Seele verkauft, sein eigentliches Vermächtnis bliebe somit "Raising Cain" von 1992.
Und der von dir erwähnte "Eyes Wide Shut" bleibt vermutlich umstritten, ich kann dem Werke freilich etwas abgewinnen, halte das Schauerkino-Urgestein Stanley Kubrick jedoch für leicht überschätzt, ebenso sehr wie seine Kultschau "Shining", obgleich ich Schneefilme für gewöhnlich außerordentlich zu schätzen weiß.
Wie Isolationsalbträume besser visualisiert und inszeniert werden, zeigte zwei Jahre darauf das Remake von "the thing", welches 1999 gar in die interaktiven Welten des Spiels "D2" (passt ins A8-Forum...) münden sollte

LG


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Oliver Stone
Regie:
1.JFK
2.Wall Street / Nixon
3.The Doors / Platoon

Drehbuch:
1.Scarface
2.Midnight Express
3.Year of the Dragon

Brian De Palma
1.Scarface
2.Carlito's was
3.Dressed to kill


Gruss Lukas


IT'S NOT A TRICK, IT'S quattro
Registriert seit: May 2006
Beiträge: 21,692
Likes: 2
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: May 2006
Beiträge: 21,692
Likes: 2
Was genau soll ich mir reinziehen/kippen/drücken damit ich das verstehe?

Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Verstehen wird überbewertet ;-)
Ich weiß auch nicht, ob die Welt mir jemals etwas gab, das ich verstand, darin läge das Faszinosum.

Gruß


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Bezüglich der Stone-Drehbücher bin ich mit deinem Platz 1 d'accord und gehe damit zu 100 Prozent konform.

Bei De Palma ist meine Regiereihenfolge gänzlich anders, variiert auch mal:

1. Raising Cain
2. Blow Out
3. Body Double
4. Scarface
5. Carlito's way, Schwarzer Engel, Snake Eyes etc., vermutlich einer von denen


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Bio-Tofu,Roy


Gruss Lukas


IT'S NOT A TRICK, IT'S quattro
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
http://www.bbc.com/culture/story/20160819-the-21st-centurys-100-greatest-films


Gruss Lukas


IT'S NOT A TRICK, IT'S quattro
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Danke vielmals,

zwar ist mir mitnichten bewusst, was der in meinen Augen völlig überbewertete Toni Erdmann hier suchet, während Filme wie "Frantz" völlig unbekannt bleiben, nichtsdestoweniger handelt es sich um eine hochinteressante Liste, ich sage in ebendiesem Zusammenhange nur:

- Der Pianist
- Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling
- a history of violence (wo bekommt man eigentlich die VHS?!)
- Melancholia
- Chihiro
- Mulholland Drive
- In the mood for love

etc.

Man hätte u.a. noch "The Invisible Circus" und "Lost and delirious" hinzufügen und unterbringen können, auch "Seom - die Insel" und einige wenige mehr, gelobe ich in dieser Liste zu missen, doch im Rahmen der recht begrenzten Zahl 100, finde ich die Liste natürlich überragend


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Ja nun,solche Rankings rufen immer zum Teil heftige Kontroversen hervor.Wie "Toni Erdmann" es auf diese Liste geschafft hat, das wissen in der Tat wohl nur ihre Verfasser
Ebenfalls "Mad Max" ; der wenn schon überhaupt,auf Rang 19. gar nichts verloren hat,auch wenn ich Ms. Theron vergöttere: ) In diesem Kontext ist das Fehlen von "Monster" oder "North Country" ja beinahe schon ein bad joke.
Imho müssten "Melancholia", "Ida" und "Goodbye to language" viel weiter oben stehen.Gleichzeitig frage ich mich, wo "Mystic river" und "Gran Torino" geblieben sind ???
Mit der Nr .1 bin ich durchaus d'accord und es freut mich sehr,dass WALL-E es so hoch gebracht hat


Gruss Lukas


IT'S NOT A TRICK, IT'S quattro
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Nachdem Mulholland Drive schon einige Tage online sein dürfte, hier nun die filmgewordene V8-Irrfahrt, passenderweise aus dem Jahre 2006, als der V8 meines Cousins leider zerbrach ;-) :
Inland Empire!

Welten der Zeiten sollten vergehen, lange schob ich (aus diesem nachfolgenden Grunde beschränke ich mich auch eher in aller erdenklichen Kürze darauf, die erzeugte Stimmung zu beschreiben, eher weniger dagegen, beziehe ich mich auf die vermeintlichen Inhalte im eigentlichen Sinne) das nicht erst unlängst vor meinem geistigen und seelischen Auge zu schweben begonnen habende Filmprojekt „Inland Empire“ vor mir her, verängstigt gar, könne man solch sagenumwobenen Labyrinthen des Denkens, Fühlens, Spürens, Erlebens und schauspielerischen Strebens doch auf schriftlicher Ebene ohnehin nicht ansatzweise gerecht werden, da es sich schlicht und ergreifend um einen jener Filme handelt, die zu erleben es sich ausschließlich dann lohne, widme man sich ihnen mit voller Hingabe und Aufopferungsbereitschaft – eine schriftliche Aufarbeitung in Form einer „textlichen Darbietung“ wird somit zum Scheitern verurteilt sein, entspricht aber dennoch dem, was ich sogleich anzustreben versuche.
Breiten wir uns nunmehr gemeinsam auf dem Altar der Rätsel aus, lasset uns gedanklich dahingleiten und unseren Weg im Nirgendwo finden …

Gigantomanisch große Räumlichkeiten empfangen uns und erzeugen psychedelische Empfindungen der Schwerelosigkeit, bizarre Farben betäuben das Innere unserer Augen, absonderlich anmutende Hasenkostüme (!) bedecken die Identität des weitestgehend unbekannten protagonisten-bezogenen Ichs und ein fast gänzlich als stumm zu bezeichnender Beginn, läutet ein Werk ein, welches wenige Dialoge, wie sie aber dafür umso komplexer erscheinen, kaum verständlich vortrüge, uns geleitend in einen entsetzlich langen Flur der Ungewissheit, surreale Winde spürend, Gesichter und Visagen geschickt verdeckend , all dies zunächst nicht ohne des Verzichtes auf Schwarzweißbilder zu entbehren, wir entledigen uns somit zunächst nicht der Farblosigkeit.
Alles verschwommen, erdentrückt sanftmütige Musik der Magie umschmiegt unser Gehör und könnte man das Innerste einer Psyche mit kinematographischen Bildern gleichsetzen, so sähen sie aller Vermutung nach zu urteilen so aus, wie es die abstrakte Kunst Inland Empires darzustellen vermag.
Ein Drehbuch im herkömmlichen Sinne einer entwirrten Struktur, lag dem Meister diesmal mitnichten vor und auch seine eigene Federführung scheint nicht die zu sein, unter welcher er im Vorfelde ein klares Netz gewoben, böse Zungen würden gesponnen sagen, zu haben scheint, vielmehr heißt es, schenkt man dem Gemunkel Glauben, er habe – und so fühlt sich das Werk auch wahrlich an – erst am Tage des Drehens am Set Platz genommen und sich in kreativen Gedankenfluten der Spontanität einen Entwurf für die sogleich zu drehende Szene ausgemalt, ein ähnliches Konzept soll im Übrigen auch einstmals in den 70er Jahren ein gewisser Louis Malle verfolgt haben, „Black Moon“ der Titel des entsprechenden Versuchsballons , dessen dichte Atmosphäre und vielschichtige Brillanz bis zum heut'gen Tage ihresgleichen suchet und dabei nur bedingt fündig wird.
Eine dunkel ausgeleuchtete Räumlichkeit werde nunmehr gefilmt von unten, es werde Licht und das „Tier“ entschwinde, kleine Puzzleteile und Versatzstücke schier unlösbarer Rätsel, werden fast unsichtbar verstreut und verteilt wie kleine Brotkrümelchen, wie wir sie schlicht und ergreifend nur unbewusst und unauffällig wahrzunehmen imstande sind, wir wissen dass sie vorhanden sind, entdecken aber nicht den Ort ihres Daseins.
„Ich verstehe vollkommen“, sprach es in -aus vorheriger Sicht- nicht allzu ferner Bälde aus dem Munde eines einzelnen Protagonisten – bedauerlich (oder doch erfreulich) nur, dass wir ihm in keinster Weise werden beipflichten oder gar uneingeschränkt Zustimmung schenken können, denn wir, die wir diesen Filmstrudel über uns ergehen zu lassen bereit sind, uns sozusagen freiwillig als Opfer zur Verfügung stellen, können eines garantiert nicht von uns behaupten:
„Wir verstünden vollkommen.“
Alles befände sich unter der Oberfläche, sei symbolisch, entfalte alptraumhafte und doppelt verzerrte Begierde...
Ein Teppich so gigantisch groß wie das räumlich so breitflächige Herz der Finsternis, eine 'neue Nachbarin' so aufdringlich und unangenehm wie jene in einem Polanski-Film (oder siehe auch die mit derselben Dame aufwartende Hommage in Form des Films „the glow“), sei es nun Ruth Gordon in Rosemary's Baby, oder aber im Grunde genommen so gut wie JEDER Nachbar aus „Der Mieter“, jawohl, werte Freunde der Nacht, es scheint gar, als erhöbe sich ein Monsieur Zy allein für uns aus seinem Grabe, um uns über die Schulter zu schauen und uns streng zu begleiten auf dem Wege in das alles enthaltende Nichts, drum fühlet euch belästigt und kommet euch vor, als bestünden bestmögliche Gründe zur Beunruhigung und Besorgnis – und damit sollten Sie befürchtungstechnisch auch recht behalten....

Stille der Vollkommenheit, bizarre Nahaufnahmen scheinbar belangloser und doch irgendetwas enthaltender Gegenstände, Visagen verzerrten Grauens, Film-im-Film-Szenarien , deren Suggestivkraft uns in die bedrohlichen bis gar unendlich befremdlich anmutenden Welten lockt, so wie etwa ein rotfarben kopfbedecktes Kind in einen dunklen Wald läuft und sich auf direktem Wege in die Fänge des faszinierten „Feindbildes“ begibt, sind es hier nun die „Erwachsenen“, die wieder so ängstlich wie ein Kind im Walde sein dürfen, denn Angst verbindet uns, ob Jung ob Alt, ob schön ob unschön, sie ist allgegenwärtiger Bestandteil und in manchen Momenten sogar vonnöten...
Lasset euch in eine versponnene Vergangenheit geleiten und vergesset eine jede „logische“ Zeitrechnung um euch herum...
Verworrene Inbegriffe der Irritation umkreisen unser Herz in Wonne und Schmerz und entbehren aller Sonnenstrahlen , „...ich habe das Gefühl, wenn es 9:45 Uhr wäre, dächte ich, es sei Mitternacht“, uns gekonnt in die Irre und Ratlosigkeit führende Zitate dieser Art etwa, zögen sich wie ein blutunterlaufen-rötlicher Faden durch den gesamten Film und ausschließlich die Figur von Laura Dern („Blue Velvet“) scheint unseren reichlich verschachtelten Abwesenheitszustand des „klaren“ Bewusstseins zu teilen .
Wir befinden uns in gewisser Weise inmitten Hollywoods , wohnen aber gleichsam der weltgewordenen Hölle bei, die sonnendurchflutete Scheinwelt dortiger Lebens- und Filmexzesse , widerspricht in ihrer bemerkenswert bunt blendenden Erscheinung in geradezu krassen Kontrasten der Dunkelheit, die zu verspüren unser Auftrag sein wird, Jeremy Irons überzeugt Laura, wahrlich (zu!) tief in das neue (innerhalb des Films Gestalt annehmende) Filmprojekt einzutauchen, selbige Produktion stünde aber einer makabren Vergangenheit wegen ohnehin schon unter einem etwas ungünstigen Stern der Mysterien unaufgelöster Art …
Scheinwelten voller Glanz, geradezu grotesk erscheinen sie ob der allgegenwärtigen Düsternis und angesichts der bereits beschriebenen Dunkelheit, erst die Kontraste machen einen Alptraum zu einem ebensolchen, sei es jener, zur morgendlichen Stund' zu erwachen und zu bemerken, dass es „nur“ (wieso eigentlich nur?!, reicht das etwa nicht?) ein Traum war, oder aber auch die bizarre Wandlung, innerhalb des Traums sowohl Grässliches als auch Bildschönes zu erleben.
Blutunterlaufene Wände, Lichter des Grauens, ein Meer aus Fragen, „grauenvoll ist eine unzureichende Beschreibung“ - diese Worte beschreiben (übrigens durchaus positiv), ironischerweise mal wieder innerhalb des Films selbst, jenes Werk, welchem wir gebannt beiwohnen und folgen und welches sich über sage und schreibe drei volle Stunden erstreckt.
Wie in „Mulholland Drive“ sind es Filmszenen, gespielt IM Film, die alledem den in verdoppelter Darstellungsweise in Erscheinung tretenden Fiktionscharakter verleihen und angedeihen lassen, ohne aber die schauspielerische Verbindung zum menschlichen Original der Figuren abhanden kommen lassen zu müssen, hier nun jedoch scheinen diese so oft meinerseits zur Erwähnung gebrachten Film-im-Film-Elemente eine umfangreichere Sprache zu sprechen, denn waren es in Mulholland Drive nur einzelne davon betroffene Szenen, verschmelzen wir hier nun regelrecht DAUERHAFT mit dem „Gespielten“...
Einem extrem langsamem und grenzenlos ausgedehnten Aufbau geben wir uns gefühlte Monate über hin – und doch möchte ich keine einzige Minute missen müssen, denn das Märchen der verfluchten Vernichtung geleitet uns spannender Erzählung in die Tiefen der (Todes-)Vorgeschichte des unvollendeten Filmprojektes, gnadenlos verzerrte Nahaufnahmen im „Leichenverbrenner“-Stil (1968) untermauern berechtigte Ängste Ihrer- und meinerseits und treffen uns inmitten des Kerns unserer selbst, prallen weder ab, noch verlassen sie uns umgehend, sondern sie bilden einen lebhaften Teil von uns, wirken nach, vergraben sich tief in unserem Unterbewusstsein und residieren dort mit dem größten Vergnügen.
Wie so oft, spüren wir Davids herzergreifend stark ausgeprägte Liebe zum ehemaligen Hollywood, „there is a kind of creativity in the air“, sagte er einstmals über Los Angeles und spürt den dortzulande allgegenwärtigen Drang nach filmischer Umsetzung von Ideen – völlig unabhängig davon, ob dies in Hollywood denn überhaupt regelmäßig gelänge, bedauerlicherweise muss man David diesbezüglich nämlich als einsames Ausnahmetalent wahrnehmen, oder aber die Studios lassen dergleichen nicht bei jedem Visionär auch wirklich zu und beschneiden und berauben die Denker ihrer Ideen sowie innerer Konzepte…
„Es gibt ein Meer der Möglichkeiten“ - diesen Satz können wir zweifelsohne auf alle interpretatorischen Zusammenhänge des entsprechenden Films übertragen und kämen dennoch zu dem Resultat, dass es gar mehr ist als ein Meer, denn wo das Meer noch Grenzen kennt, diese in sich trüge und eines Tages endet, etwa am Strande, sind den Interpretationsversuchen Inland Empires wahrlich KEINERLEI Grenzen gesetzt, denn nichts ist nicht abstrakt, nichts entbehrt der Verwirrung, nirgends finden wir einen Anhaltspunkt, der uns in eine auch nur ansatzweise sichtbar deutliche Richtung führet, von glas- und kristallklaren Erkenntnissen und unbestritten unmissverständlichen Erleuchtungen ganz zu schweigen, denn solche bedürfen gar nicht erst des Gesuchtwerdens, würden Sie doch eines Tages verzweifelt aufgeben und gäben sich geschlagen, auch nur dem Hauche einer Spur zu begegnen...
„Manchmal sagen die Leute nicht das, was sie meinen – SIE haben sich dessen den ganzen Abend über schuldig gemacht.“
Ein einziges bizarres Schauergemälde, dieser Film der feenhaften Schönheit einerseits, der todesgleichen Ungewissheit auf der anderen Seite des Lebensufers , ist eine ERFAHRUNG.
Der schwülstig-unnatürlich inszenierte Kitsch einiger weniger Passagen, wie sie aber zugleich auch, wer wisse das schon, den Film des Films abbilden könnten, liegt eigentlich (ähnlich wie etwa bei De Palma, der mit solchen Stilmitteln ebenfalls nur „spielen“ möchte) unter dem filmischen Niveau eines solchen Meisterregisseurs , doch wie beispielsweise auch bei Polanskis bereits erwähntem „Rosemary's Baby“ die idyllische Seifenoper-Fassade nur mörderisches Mittel zum Zweck sein möchte und somit der Drastik umso dienlicher ist, bedient sich auch Lynch solcher Albernheiten , um die sich aufbauenden Arabesken atemberaubenden inneren Irrsinns intelligent in ihrer Wirkungsentfaltung zu fördern und damit zusätzliches, sonst abhanden zu kommen drohendes, Potential freizusetzen...
Kronleuchter chronischen Unheimlicherscheinens , ein Kaminfeuer erwärmter Romantik im Raume der Dunkelheit, unser Universum als verworrenes Schattenreich jenseits irdischer Daseinspflicht.
Es ist nichts Geringeres als der lange und schmale Flur eines lachenden und sich arrogant über unser Wissen hinwegsetzenden Alptraums, getränkt in kryptische Botschaften und Schriftzeichen der mitnichten zu entschlüsseln möglich seienden Art...
Ähnlich dem besagten „Mieter“ (1976) sehen und erblicken wir einen Mann hinter einer Art Fenster und stellen uns abermals, stellvertretend natürlich auch für eine jede andere zu verarbeitende Szene, die Frage, wo uns die erste so mühselige Filmstunde denn nun hat hinführen wollen, alles begann vergleichsweise zurückhaltend, sich ausschließlich im Kopfe abspielend, von hier und nun an jedoch, präsentiert sich Inland Empire in einigen visuellen Einfällen und Untermalungskünsten fast verstörender als jedes nebeldurchtränkte Silent-Hill-Abenteuer interaktiver Art, Herz der Finsternis oh öffne die Pforten der Nacht und entführe Sie und mich, VERführe uns auf so komplizierte Art und Weise wie nur irgend möglich, äußerst neugierig warten wir schließlich auf die inexistente Auflösung.
„Schau uns an und sag uns, ob du uns früher schon einmal gekannt hast. - Es gab einen Mann, der wusste es einst ...“
Wusste was?
Wer ist er?
Wer sind sie alle, diese Damen, deren Stimmen dann ertönen, wenn die Schatten der Vergangenheit das Herz der Gegenwart überdecken?
Die Träne der sichtlich vorhandenen Verzweiflungszustände beeinflusst werdenden Bewusstseins, lässt unser Auge in ihnen schwimmen, das Schachspiel der Symbolik ist derart „strange“, dass dieses Wort auch im Gesang erklang und das Lied entsprechend an- (und darauf ab-)gestimmt worden ist, schon der Trailer wird mithilfe selbiger Klänge angenehm „versüßt“.
Nahezu nacktes Fleisch nunmehr dem Furchtsinne des unendlich langen Winters ausgedehnter Nächte ausgesetzt..., abermals begeben wir uns in das farblose Schwarzweißkostüm und der Film führt uns (in einen jeden Zündmechanismus psychischer Ausbrüche beschleunigt herbeiführender Form) in die Welten des keineswegs vorhandenen Frohsinns ein – nicht dass er zuvor vorhanden gewesen wäre...
Ein beängstigendes Anwesen befindet sich auf der anderen Seite unseres Sichtfeldes , Lynch feiert und zelebriert die erreichten 30 (Bestands-)Jahres besagten Mieters und verliert sich in Anspielungen, versteckt platzierten Kleinigkeiten und nicht zuletzt, wie so oft, einem ähnlichen Aufbau brillanter Tricks und Spielereien , stets im Dienste dessen, unserem Unterbewusstsein fast kindlich freche Streiche zu spielen, herrlich erfrischend, überraschend, überragend, überwältigend, überlebensgroß, kurz: ein Überfilm .
Zahlreich vorhandene (durchaus viele an der Zahl) Szenen wirken in ihrer eigentlichen und auf den ersten Blick gar noch so unauffällig unspektakulären Art außerordentlich normal und sehr alltäglich, doch gerade und insbesondere diesen vermeintlich psychologiefernen Sequenzen wohnt ein erschreckender Endzustand inne, die menschliche Gestalt angenommen habenden Figuren der Andersartigkeit, agieren in solch einer sagenhaft-selbstverständlichen Perfektionsmotorik (vor allen Dingen bezöge sich diese These auf die „Hasen“), dass die scheinbar frei von jedem spannenden Geschehen seienden Szenen oftmals jene sind, deren im Detail verborgene Bild- und Aktionsgewalt uns besonders zu prägen und in Erinnerung zu bleiben vermag, geruht doch ein Werk wie dieses niemals eine geruhsame Nacht ins Leben zu rufen, sondern die innere Stimme selbst dann noch die Rede fortsetzen zu lassen, wenn alles andere in uns bereits in den Schlaf zu fallen drohet und das ursprüngliche Podium nicht mehr sicher steht.
Alte und reichlich betagte Möbelstücke dominieren den Braunstich des Bildes, nie wissen wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, ob wir im Film des Films des Films (…) eine Szene sehen, oder ob ein gewisser nicht näher zu erläuternder (da inhaltlich unbekannter) Teil der sogenannten und vor allen Dingen SCHEINBAREN „Realität“ abgebildet wird...
...und in immer wiederkehrender Neuerscheinung erleben wir diesen stummfilmartig irreal beleuchteten und kunstvoll von A bis Z durchkolorierten Raum der „häslichen“ (nicht hässlichen, gemeint ist genau das, was gesagt wird: häslichen) Welt, mündend in Exzesse des katastrophal ungesunden Klanggewitters …
Blutrote Vorhänge der sonderbaren Schönheit entwickeln das Fiktionspotential einer Bühne und doch wirkt deren Aufführung, für welche sie genutzt wird, in ihren gnadenlosen Entfaltungen allen Unheils ungemein real und „greifbar“, nicht zu begreifen sei dagegen alles andere...
Rätselhaft angstdurchtränkte Erzählungen Lauras führen, d.h. in diesem Falle gar in ordinär-gleichgültig vorgetragen werdender Form, u.a. in die Abgründe einiger traumatischer Vergangenheitsgeschehnisse , entfachen dürfen sie nunmehr, diese geradezu grotesken Schwankungsprozesse , angesiedelt irgendwo zwischen dem Monde der Stille und der fast lächerlichen Frohsinnsinszenierung Hollywoods, in welcher alles zum Geschäfte verkommt....
Alles ist entschwunden, nichts lebet mehr, der letzte Tanz bittet um unsere Anwesenheit, die Todesglocke läutet zum letzten und zugleich ersten Male, ein Telefon es klingelt in „Audition“-gleicher Intensität, Gelächter löst sich in Ratlosigkeit auf, Rätsel umkreisen rabiate Geschehnisse des Brachialen und betören die Wange des Todes mit dem letztverblieb'nen Kusse der Zuneigungsbereitschaft ...
Es handelt sich um einen Film der Orientierungslosigkeit , Lynchs einziger Orientierungspunkt scheint jener gewesen zu sein, einer Orientierungsfindung im eigentlichen Sinne grinsend Adieu zu sagen und eine solche somit gar nicht erst anzustreben, denn alles was sein Handlungskompass wissen möge, sei doch bitte in erster Linie, dass eine Vergangenheit grundsätzlich nicht gänzlich abgeschlossen-, eine Gegenwart noch nicht ganz angebrochen- und eine Zukunft ohnehin VÖLLIG UNGEWISS sein müsse, groteske Gesichter sie schweben aus allen erdenklichen Richtungen ruhig und doch stürmisch herbei, erzeugen einen menschlichen und fleischgewordenen Norden der Kälte und zeigen hinauf zum Himmel, alle der Deutung wegen von Bedeutung seienden W-Fragen geloben feierlich, bis ans Ende aller Tage unbeantwortet zu bleiben.
Rostige und unschön anoxidierte Türen uns in Schächte, Nächte und innere Gefechte führend, Unbehagen wir es spürend, Wege dem Jenseitse so nahe …
Ein Ausgangspunkt der erzählerischen Wiedergabe all dessen, was wir soeben aufnahmen im Soge der Nacht, bliebe als solcher so unklar und unkenntlich wie ein gänzlich ausradiertes Bild, mehrere visuelle Schichten dringen gleichzeitig in uns ein und prasseln wie Hagel darnieder, Schatten folgen der Fährte unseres Bewusstseins, „schon komisch die Menschen, jeder hat da so seine Besonderheiten, lebt auf seine Art“, sprach es aus dem Munde der Dame in Blond und in der Tat:
Wenn es einen einzigen Film gäbe, der er es sich gestatte und erlaube, er selbst zu sein und rücksichtslos sein undurchsichtiges Programm zu verfolgen, so sei und wäre es dieser!
Des nächtens der Rausch des Nichts und nicht vorhandenen Lichts..., diese Abwesenheit allen Seins.
Das Nichts ist eine nichtige und gleichsam doch so wichtige Illusion – es gab nie ein Nichts, auch gegenwärtig existiert es „mitnichten“ und künftighin wird es ebenso inexistent sein wie zuvor, denn in jedem Nichts steckt ein Etwas und in jedem Etwas leider auch ein Nichts, nur eben nicht das Nichts im eigentlichen Sinne des Nichts, sondern eher ein Nichts, welches es nicht mit jenem Nichts zu vergleichen gälte, welches es nicht gibt...
Stimmungen benötigen keine Inhalte, sie SIND die Inhalte, personifizieren sie gar womöglich und erzeugen aus einem „Nichts“, da hätten wir auch schon wieder dieses nicht uninteressante Wort, eine Kette der Ereignisse , Gefühle und schwebenden Illusionskräfte.
Es naht sogleich eine in keinster Weise hörbare , gar unendlich laufruhige Audi-V8-Fahrt im finst'ren Walde, der Weg als einzige Lichtquelle, um uns herum nur Gottes Natur und Teufels Schatten, hier und im endlichen Zuge dieser Szene, wird erstmals wortwörtlich auf „Inland Empire“ hingewiesen, worin auch immer im Detail der Angstmord stecke und in welchen kryptischen Wundern sich all dies auch ergründen mag, nun, uns bleibt wohl kaum etwas anderes übrig, als dem Wege zum Fragezeichen zu folgen, der er uns alles mit einem Schulterzucken versehen lässt, denn das (ohnehin überschätzte) Wissen im ursprünglich erdachten Sinn einer klaren Definition, suchen wir nach wie vor vergebens, befinden uns weiterhin im vollen Gange des Darauf-Hinstrebens und gedanklichen Arbeitens.
Wabernde Nebelschwaden poetisieren das sowieso schon so sagenhafte Geschehen, die dezente Sonne überblendet die klavierdunkle Lackschicht der leise dahingleitenden und schweren 250-PS-Limousine nur sehr leicht und der Tag scheint geradezu erfreut zu sein, dem Untergange geweiht sein zu dürfen, die Ehre und das Vergnügen sind, liegen und schweben ganz auf unserer Seite.
Töne der Erleuchtung oder eher welche der verstörenden Zerstörungszeremonie ?!
Was um alles in der Welt will uns das Werk mitteilen?
Mitternachtskerze sie brennt (uns auf der Seele), Nachtgedicht du erklingst , du singst, du ringst um Ehre erhabener Stundengunst .
Die bereits beschriebenen Bewegungsabsurditäten der kostümierten und motorisch unnatürlich perfekt agierenden Figuren finden abermals Verwunderung in unserer Seele vor, fast fremdgesteuert erscheint ihre auf Roboterkommando zu reagieren scheinende Welt präziser und exakt nach Plan ablaufender Vorgänge, das Licht entweiche nun und lüde damit ein jenes Gewitter der langsamen und ironischerweise zugleich so schnellen Schnitte ein, das unsanfte Unwetter also, das wir alle befürchten, uns des Seelensturms wegen aber gleichsam erhoffen, denn Inland Empire nimmt an Fahrt auf, beginnt endlich mit dem, was ich schon so lange versprach:
Gnadenlos zu sein!
Ein nächtlicher Neon- und Lichterdschungel (man könnte glauben, man befände sich in Las Vegas, dort gäbe es für diesen herrlichen Unfug und dergleichen mehr gar ein eigenes Museum …) prägt maßgeblich unsere alsbaldig noch deutlich verstärkt werdende Orientierungslosigkeit, gleichwohl wir uns an selbige langsam gewöhnt haben dürften, die dritte und letzte Filmstunde finaler Verluste und Verzweiflung, wird in Kürze voll im (vierten) Gange sein und fährt leise durch den vergangenen und nächtlichen Winterschlaf, alles gleicht plötzlich einem früheren Leben, kann es solch finstere Überbleibsel aus einer Zeit vor dem Hier und Jetzt doch unter mysteriösen Umständen durchaus geben, oder?
Die Kutsche als Relikt der Vergangenheit, sie führt uns durch das Herz der Schmerzen und durch die Seele der Menschheit, wie aus dem Nichtse heraus taucht die unfrohe und mit nur wenigen Freuden zu verkündende Botschaft auf, Lauras Sohn sei tot und weile dementsprechend nicht mehr unter den Lebenden, sondern unter den Engeln, demnach den Schwebenden.
Lichter...,
ein filmischer Drogenrausch der Bilder...
„Hey Lady, Sie sterben“, in völlig deplatzierter Selbstverständlichkeit, wird uns das Unvermeidbare und Unumgängliche (obgleich ich ja nicht an negative Folgen nach dem Tode glaube, sondern eher daran, dass die eigentliche Herausforderung der Unmöglichkeit im Leben läge) wie selbstredend vorgetragen, selbst direkt neben den Sternen Hollywoods, sind es nicht die sonnigen und wonnigen Scheineffekte, die das Geschehen dominieren, sondern die Sterbenden und Dahinschleichenden werfen ihren leblosen Schatten über eine Welt, deren illusorische Inszenierung endgültig durchbrochen wird.
Es herrschen stets:
Angstvolles Leid, resultierend aus entsetzlichem Elend; Endzeitszenarien innerer Unvollkommenheit sowie nicht zuletzt die obskuren Wunder verwundbarer Menschen in einer Welt, wie sie sichtlich Spaß daran zu haben scheint, ihren Dolchstoß vergnüglich in die unseren Richtungen zu lenken.
Ein asiatisches Mädchen süßlich-niedlichen Blickes, wird in alsbaldiger Zukunft zur Zeugin einer Erleuchtungsflamme , Inland Empire ist der Schlüssel zum Unglück, oder befinden wir uns, was sich zu späterer Stund' bewahrheiten soll, auch hier „nur“ in einer Filmszene, welche vom Engel der Furcht zum Leben erweckt wird, ja gar erkoren zum unsterblichen Krebsgeschwür in der Seele unserer selbst?
Schlafwandlerische Inszenierung am Rande eines jeden menschlichen Bewusstseins, bizarres Mitternachtskino im Geiste der Unklarheit und im Dienste der Rauschzustände, Laura alsbald allein im Kinosaale , ja gar so entgeistert betrachtet sie ihr Spiel auf der vor schauspielerischer Kraft glühenden Leinwand – wie auch wir in der (tatsächlichen) Leinwand unseren liebsten Feind gefunden haben dürften, denn Inland Empire ist das schmackhafteste Gift, welches sich ihr Inneres nur vorzustellen vermag....

Das blaue Leuchten trägt uns von Visionserscheinung zu visionärer Vollkommenheit, ebendiese Visionen wachsen, gedeihen, breiten ihre Flügel aus und mögen weiß Gott nicht dieser beraubt werden, zumal ... flögen sie nicht mehr, wären sie nicht mehr sie selbst.
Tief grübe sich unser Irrlicht von Ich durch den klaustrophobisch engen und pechschwarzen Tunnel des Todes, unaufhaltsam beginnt der Film an heilig heller Fahrt (abermals wohlgemerkt) aufzunehmen, alles flimmert sich zu Tode, nichts wirkt „gesund“, Grenzen gibt es nicht die leisesten , es folgen kaum mehr hörbare Gesänge und Klänge der „Fröhlichkeit“ und eine gewisse Nastassja Kinski, auch noch im Jahre 2006 eine Augenweide, wie sie in Bälde einen Gastauftritt ihr Eigen wird nennen dürfen, bittet Sie anmutig zum Tanze der Vollendung .
Zuvor kehren einige vorherige Bilderfluten des Films, bedeckt von einem sanften Schleier der Erinnerungskraft , zurück zu Ihnen ins Gehirn, zudem scheinen wir ein paar Damen zu erblicken, die an frühere „Lynch-Ladies“ erinnern, oder in einem Falle gar eine solche SEIN könnten, öffnet euch noch ein letztes Mal einem Filme, dessen Brillanz Berge versetzt, spüret einmal mehr, weshalb es mir ein Anliegen war, all dies ohne Rücksicht auf Verluste niederzuschreiben, lange Rede, kurzer Sinn:
Tretet ein in die hübsch eingerichteten Grabkammern des Jenseits!

Perlen funkeln im Dunkelreiche,
Dame du bist den Weg gegangen,
ich nicht mehr von des Filmes Seite weiche,
auf dass zum Ziele wir gelangen.

Was Lynch uns bot,
was Inland uns erbracht,
was im Empire erschien so blutartig rot,
das war der Film dessen Schicksal erwacht, entfacht und über unsere Leiden lacht, uns sprachlos hat gemacht !


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Feb 2011
Beiträge: 2,556
Likes: 1
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: Feb 2011
Beiträge: 2,556
Likes: 1
Ich bin das nächste Mal im November auf Urlaub, dann werde ich diesen Roman lesen.

Registriert seit: May 2006
Beiträge: 21,692
Likes: 2
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: May 2006
Beiträge: 21,692
Likes: 2
Ich hänge noch für 4 Wochen zu Hause rum - und werde es nicht lesen

Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Habt ihr in Hessen wieder Schulferien?


Gruss Lukas


IT'S NOT A TRICK, IT'S quattro
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Habet Dank, Freunde der Nacht.
Euch dreien erst einmal ein Lob für die verständnisvolle Reaktion, hatte schon mit Regengüssen gerechnet

Ferienzusammenhänge spielen da keine (bzw. eher eine untergeordnete) Rolle, der eine spielt Fußball, der andere schreibet.

Lange dauert lediglich das Schauen der Filme selbst, Inland ist ja nun wahrlich eine ausgedehnte Zeitqual...
LG


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: Jul 2003
Beiträge: 2,910
Likes: 2
In Antwort auf:

, hatte schon mit Regengüssen gerechnet





Der Tag ist noch lang


Gruss Lukas


IT'S NOT A TRICK, IT'S quattro
Registriert seit: May 2006
Beiträge: 21,692
Likes: 2
Carpal \'Tunnel
Offline
Carpal \'Tunnel
Registriert seit: May 2006
Beiträge: 21,692
Likes: 2
Mich nervt schon die Werbung für Fussball...

Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Pooh-Bah
OP Offline
Pooh-Bah
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 1,938
Ließe sich auf jedes beliebige Beispiel beziehen, als Nicht-Fußballnarr wundere ich mich selbst, dass das offenbar das erste Beispiel war, welches mir einfiel...


Der Audi V8 - das Faszinosum für Lebenskünstler und Individualisten

Moderiert von  Manfred H., Manfred M., Thorsten D 

Link in Zwischenablage kopiert
Powered by UBB.threads™ PHP Forum Software 7.7.5
(Release build 20201025)
Responsive Width:

PHP: 7.4.28 Page Time: 0.036s Queries: 95 (0.030s) Memory: 0.8703 MB (Peak: 1.1725 MB) Data Comp: Off Server Time: 2024-03-29 07:58:26 UTC
Valid HTML 5 and Valid CSS