Aus gegebenem Anlass, weil sich in letzter Zeit die Fälle zu häufen scheinen, in denen wohl altersbedingt mehrere Bremskraftverstärker den Geist aufgegeben haben:
Man kann den BKV recht einfach prüfen. Den Motor -am besten betriebswarm- ein paar Minuten laufen lassen und abstellen. Dann den Rücklaufschlauch vom BKV am T-Stück des Sammelrücklaufs zum Behälter abziehen (vorher die Schelle lösen). Hier darf jetzt vom BKV nur TRÖPFCHENWEISE Öl austreten. Rinnt, läuft oder spritzt dort Öl heraus, ist der BKV kaputt - definitiv.
Und wenn man an einem Gebrauchtteil oder bei einem Vergleichsfahrzeug den gleichen Effekt feststellt (Öl läuft aus), bedeutet das leider nicht, dass das normal ist, sondern dass das Vergleichsteil auch kaputt ist.
Ich habe den (sicher intakten) BKV aus meinem Prüfstand gerade getestet, um mal handfeste Ergebnisse liefern zu können:
Bei 150 bar Systemdruck kommt ca. alle 10 Sekunden ein Tröpfchen Öl an. Ist der Druck auf 140 bar abgesunken kommt kein messbares Öl mehr am Rücklauf an.
Bei jedem Tritt aufs Pedal- egal ob fest oder nur eben berührt, tritt ca. ein Fingerhut voll Öl am Rücklauf aus.
Diese Prüfung ist bis auf eine Ausnahme zuverlässig: Wenn der Druckspeicher keinerlei oder nur noch ganz minimalen Stickstoffdruck hat, kann es sein, dass der Rücklaufdruck schon abgebaut ist, bevor man den Schlauch abgebaut hat. Im Zweifel kann man sich dann so helfen:
Den Rücklauf vom BKV abgezogen lassen und das offene T-Stück vom Sammelrücklauf provisorisch verschließen. Den Motor starten. Kommt dann kein Öl aus dem Rücklauf, den Motor zwei Minuten laufen lassen. Wenn der BKV intakt ist, wird auch bei laufendem Motor nur eine Tröpfchenmenge am Rücklauf austreten. Kommt allerdings Öl in größeren Mengen an, Motor abstellen und Trübsal blasen, denn dann ist der BKV defekt.