forum.audiv8.com
verfasst von: Rainer B Bremssattel-Lack - 08.03.2006 06:19
hallo Leute,


habe gerade meine frisch renovierten hinteren Gierlings zurückbekommen und möchte Sie gerne vor dem einbau, zwecks besseren ausschauens rot lackieren.
Also hier meine Frage: hat jemand Erfahrung mit der Materie?
Was nimmt man für einen lack(hitzeresistent) bzw gibts ein anständiges Ergebniss wenn man das mit der Sprühdose macht? oder muss gar ein Profi her? bzw. was kostet das....
Tja Fragen über Fragen, wäre sehr verbunden für eine deteilierte Antwort!!


Gruss Rainer
verfasst von: Robert Kemp Re: Bremssattel-Lack - 08.03.2006 07:35
Meines erachtens gibt es bei jedem Zubehör-Onkel spezielle Bremssattel-Lacke.
Guck Dich mal um! Oder google ein wenig! Oder guckst Du HIER ...

Gruß
Robert


verfasst von: Tim A. Re: Bremssattel-Lack - 09.03.2006 07:11
Hallo Rainer,
meiner bescheidenen Meinung nach ist die Lackierung der Sättel nichts für die Ewigkeit-zumindest dann, wenn man das ohne gründlichste Vorbereitung macht. Ich überhole "gelegentlich" Bremssättel und habe die dann total zerlegt vor mir liegen, übrigens der einzige Zustand, in dem das überhaupt einigermaßen vielversprechend ist. Die Sättel müssen gereinigt, gestrahlt, grundiert und lackiert werden. Und selbst dann wird früher oder später Gevatter Rost sein Unwesen treiben.

Ich habe da einiges ausprobiert und bin dann bei der für mich einfachsten Variante hängen geblieben: Wenn die Sättel zerlegt sind werden sie von mir mit der Drahtbürste (auf der Flex) und mit Sandstrahl gereinigt, danach peinlichst ausgewaschen und entfettet, und dann mit der Spraydose lackiert. Den Bremssattellack gibt es im Baumarkt ab ca. 12 Euro in verschieden Farben.
Aber auch das hält eben nicht ewig, weil der Sattel nun mal den widrigsten Bedingungen direkt ausgesetzt ist: Extreme Kälte und Hitzedifferenzen, Regen , Salz, Staub und und und.
Ein größerer Aurwand lohnt nur dann, wenn man das für sich selber macht. Eine aufwändige Lackbehandlung nimmt wesentlich mehr Zeit in Anspruch, als die technisch - mechanische Überholung des Bremssattels, der mechanische Zustand ist am Ende aber ja viel wichtiger. Ich habe schon Sättel auf dem Tisch gehabt, die komplett lackiert waren, ( inkl. der Staubmanschette - tolle Wurst!). Die sahen dann zwar schön aus aber die Feststellbremse war trotzdem fest - was nützt dann die Optik.

Fazit:
Wenn deine Sättel zusammen gebaut sind, wovon ich ausgehe weil sie überholt wurden, klebe die Staubmanschette, den Entlüftungsnippel und vor allem auch den schmalen Spalt zwischen Bremshebel und Simmerring ab, verschließe den Anschluss für die Bremsleitung (am besten mit dem Entlüftungsnippel des anderen Sattels oder einer Schraube M10 x 1), reinige den Sattel vorsichtig mit einer Drahtbürste, behandle ihn mit der Spraydose und erwarte nicht, dass das allzu lange hält. Dann kann nichts schief gehen.

verfasst von: Christian Unger Re: Bremssattel-Lack - 09.03.2006 11:07
Hi Tim,

Was sagst du zum Pulverbeschichten?
Sättel sandstrahlen, entfetten und dann lackieren?
Das sollte doch halten!?
Wobei ich den Bremssattellack von Folia Tec doch sehr empfehlen kann! Habe am V8 vor ca. 2 Jahren die hinteren Sättel lackiert. Die sehen immer noch Top aus. Es bildet sich zwar immer etwas Flugrost, der läßt sich ja aber problemlos wieder entfernen.

Gruß
Christian
verfasst von: Joerg V. (Pipe) Re: Bremssattel-Lack - 09.03.2006 11:31
Ich habe Tornatoroten Lack genommen. (normale Ölfarbe)
Das hält immer noch.
Hinten werden sie ja nicht so heiß beim bremsen.
verfasst von: Tim A. Re: Bremssattel-Lack - 09.03.2006 02:54
Hallo,
ja es gibt natürlich haltbare Behandlungsmöglichkeiten. Glasperlstrahlen und Beschichten ist natürlich sehr gut. Das macht aber wirklich nur Sinn wenn man es 1. für sich selbst macht und es nicht darauf ankommt, was es am Ende kostet und man 2. den Flugrost wirklich regelmäßig entfernt.
Ich habe noch keinen nachlackierten Sattel gesehen, der wirklich fei von Rost war, ausgenommen ALU-Sättel.
Ich denke aber nicht, dass der Lack (welcher auch immer) dauerhaft hält, wenn der Sattel nicht völlig zerlegt und entrostet wird. Der Rost arbeitet sich sonst von den Ecken, an die man nicht herankommt, munter wieder vor.
Wenn man damit leben kann, dass es auf Dauer immer wieder Rost zu behandeln gibt, kann man natürlich einfach ein bisschen überlackieren. Selbst, wenn die Lackierung schlecht ist und schnell wieder Rost ansetzt, sieht das durch die Felge natürlich immer noch besser aus, als gänzlich unbehandelte Sättel.

Ich wollte eigentlich auch gar nicht davon abraten, die Sättel zu lackieren sondern nur darauf hinweisen, die Erwartungen an die Haltbarkeit solcher Schnell-schnell-Lackierungen nicht allzu hoch zu schrauben.

Wenn ich es richtig verstehe, geht es bei Rainer darum, dass er fertig gebaute Sättel hat, denen er nun ein kommodes Äußeres verpassen will. Unter den gegeben Umständen ist eine Lackierung mit Bremssattlefarbe nach einer oberflächlichen Entrostung mittels einer Drahtbürste sich der geeignete, zumindest wirtschaftliche Weg. Wirklich gute Lösungen werden teuer und frisch montierte Sättel müssten auch wieder zerlegt werden, was wieder neue Simmerringe bedeutet......

Ich habe übigens auch mal goldenen Felgenlack ausprobiert. Der war zwar am Sattel absolut nicht grifffest hat aber trotzdem recht lange gehalten. Mit Ölfarbe habe ich noch nicht experimentiert, null erfahrung also.
verfasst von: Rainer B Auf ans Werk - 09.03.2006 05:26
hallo nochmal,

möchte mich für die vielen detailierten Vorschläge bedanken! werde mir sicher das ein oder andere zu Herzen nehmen.
Ich habe inzwischenzeit selber ein wenig geschaut und werde die Sättel die (wie von Tim gut bemerkt!) zusammengebaut sind, sandstrahlen lassen und danach mit Bremssattellack lackieren.
vileicht war ich ein bischen blauäugig, und habe insgeheim erwartet das die überholten Bremssättel wie neu aussehen, (das tun sie natürlich nicht) sind halt nur innerlich top, aber ich möcht halt gerne auch noch was fürs Auge
Pulverbeschichten halte ich mitlerweile übrigens für die haltbarste Lösung, dazu müssten die Sättel jedoch zwerlegt sein, den nach der Beschichtung wird das ganze bei 200°c verschmolzen, und das tut dem neuen Fett doch gar nicht gut
das hätt ich mir halt vorher überlegen müssen, aber was solls hab eh keinen Beschichtungs-Fuzzi in der Nähe...
Also, danke noch mal, ich stell die Bilder vom Ergebniss danach mal ins Forum!


Gruss Rainer
verfasst von: Tim A. Re: Auf ans Werk - 10.03.2006 08:41
Hallo Rainer,
mit der Sandstrahlerei wäre ich vorsichtig. Der feine Quarzsand kommt überall hin, hinter den Bremshebel, hinter die Staubmanschette. Ich habe das mal gemacht, alles säuberlich abgeklebt, dann mit Sand gestrahlt und nacher zerlegt (ich wollte mir die aufwändige Innenreinigung ersparen): Der Sand war überall und die Staubmanschette war sichtbar angegriffen (allerdings nicht durchlöchert) Das wirkt er dann auf Dauer wie Schmirgelsand. Es ist sicher nicht sinvoll, seine Bremskolben zu panieren. Mach es manuell, wo es geht mit einem Dremel und einer Flex. Aber einen Sattel, der nicht mehr zerlegt werden soll, würde ich nicht mehr sandstrahlen.
© www.AudiV8.com Forum