Natürlich nimmt die Bremsleistung ohne Servounterstützung rapide ab, keine Frage, aber die im ungünstigsten Fall verbleibende Bremsleistung reicht aus, das Auto anzuhalten, der Gesetzgeber legte bei der Festlegung der Restbremsleistung natürlich korrektes Verhalten des Fahrers und eine legale Verkehrssituation zugrunde, wie z.B. genügender Sicherheitsabstand und angepasste Geschwindigkeit.
Hinzu kommt, das die Restbremsleistung OHNE alle Sicherungen gemessen wird, also mit druckloser "Bombe". Das heisst, das Auto erfüllt auch ohne "Bombe" die gesetzlichen Mindestanforderungen.
Was die StVZO natürlich nicht berücksichtigen kann, ist die Überraschung beim Fahrer, wenn er plötzlich scheinbar keine Bremse mehr hat, und das man dann natürlich fester reintreten muss, wobei in der Richtlinie mit nur 700N Pedaldruck gemessen wird.
Herr Schumacher mit dem roten Auto und viele seiner Kollegen bremsen, allerdings auch aus einem anderen Grund, mit beiden Füssen, aber die wissen auch vorher, das keine Servounterstützung vorhanden ist.
Jetzt werdet ihr mir natürlich jede Menge Situationen aus der Praxis schildern, in denen die Restbremsleistung nicht ausgereicht hätte, da werde ich euch dann jede Menge praktische Situationen schildern, in denen bereits die normale Serienbremsleistung nicht ausreicht usw. ( u.a. ein Grund, warum ich, natürlich legal und geprüft, von UFO auf 993biturbo umrüstete )
Der Druckvorratsbehälter einer Servobremse ist eine Sicherheitseinrichtung, wird beim normalen Fahrbetrieb nur benötigt, um Druckschwankungen im System zu kompensieren, auf keinen Fall aber dazu, im normalen Fahrbetrieb die Bremse mit Druck zu versorgen.
Und aus Sicherheitsgründen meldet das Autochecksystem bereits, lange, bevor eine echte Gefährdung auftritt, einen Fehler.
Etwas wundert mich doch an der ganzen Diskussion, viele hier legen ihre Autos tiefer, aber keiner korrigiert die Bremskraftverteilung, das halte ich für sehr viel gefährlicher als wilde Spekulationen über kaltblütige und skrupellose Hersteller anzustellen, weil ohne Anpassung bei abgestelltem Motor durch die unzulässige Bremskraftverteilung nach hinten die Restbremsleistung nicht mehr erreicht wird.
Dazu kommt, das viele sich aus Kostengründen auf dem Zubehörmarkt mit Verschleissteilen für ihre Bremse versorgen, schlicht ignorierend, das es sich um ein hochkomplexes System handelt, bei dem bereits geringe Abweichungen vom Serienzustand eine korrekte Funktion in ALLEN möglichen Betriebszuständen gefährden können.
Ich kann euch versichern, sollte ich mal einen Unfall haben, und mein Gegner hat bzw. hatte ein tiefergelegtes Auto, werde ich sofort begutachten lassen, ob die Bremskraftverteilung der geänderten Arbeitshöhe des Fahrwerkes angepasst wurde, ausserdem, ob alle Komponenten der Bremse dem Serienzustand entsprachen, und dann gibts lange Gesichter....
Also, nicht wieder einmal an scheinbaren Konstruktionsmängeln herumspekulieren, sondern auf dem Teppich bleiben und erstmal an die eigene Nase fassen.
durchhalten
Roland