Hi nochmal,
also was genau die Gründe dafür sind, kann ich natürlich auch nicht sagen. Mal davon abgesehen, dass speziell beim V8 öfter mal der Verdacht aufkommen kann, dass die Jungs von Audi teilweise gar nicht nachgedacht haben...

Also zum einen ist es so: Die von Dir beschriebene Vorgehensweise würde voraussetzen, dass der Motor ständig an der Klopfgrenze fährt, egal welcher Sprit drin ist. Dies ist - wie oben erläutert - aber nur möglich, wenn die Zündung immer und immer wieder über die Grenze hinaus vorgstellt wird, bis die Klopfsensoren sagen: "Halt! Ich hör da was!"

Das ist zwar grundsätzlich unschädlich, aber eben nur, wenn es nicht die Regel ist. Nicht umsonst sagt Audi, dass es (beim 3.6er) ausnahmsweise möglich ist, auch 91er Sprit zu tanken, aber eben möglichst bald 95er getankt werden soll. Der Motor nimmt nicht sofort Schaden, aber es soll auch kein Dauerzustand sein. Genau das wäre es aber dann.
Zum anderen war der 98er Sprit in der "bleifrei"-Variante 1988 noch gar nicht so verbreitet. Und wenn man dann noch bedenkt, dass die Entwircklung noch weit vor 1988 statt gefunden hat, ist es nicht verwunderlich, dass man sich an dem vorhandenen orientiert. Der später erschienene 4.2er nimmt ja dann auch den 98er Sprit.
Und außerdem möche man auch ganz allgemein gesprochen bei der Entwicklung solch eines komplexen Systems wie einer Motorsteuerung immer gerne eine möglichst definierte Umgebung haben. Durch die Festlegung auf eine bestimmte Oktanzahl kann man Vorgaben besser definieren und die Steuerung darauf optimieren. Alles weitere bringt nur zusätzlichen Aufwand mit sich. Und: Das wäre ja quasi eine Entwicklung "auf Verdacht" und für die Zukunft gewesen. Und das ist - marktwirtschaftlich gesehen - beides Quatsch. Denn wenn es "was neues" gibt, dann soll der Kunde sich gefälligst ein neues Auto kaufen, gell?
Ciao,
Jens