Moin,
ein kurzer Erklärungsversuch zum Thema verbrennende Auslassventile und Nebenluft:
Nebenluft kann an mehreren Stellen von dem / den Zylindern angesaugt werden, üblicherweise an defekten oder abgerutschten Unterdruckschläuchen, Ansaugrohrdichtungen, oder eben an den Einspritzventilen. Je nachdem wo die Undichtigkeit auftritt merkt man das im günstigten Falle an unrundem Motorlauf oder Fehlzündungen. Nebenluftbetrieb wie von Roland beschrieben merkt man oft aber nicht, bzw. fällt es einem nicht negativ auf, da der Motor teilweise sogar etwas "besser" läuft und wer will sich darüber beklagen.

Das aber ist fatal, denn die Verbrennungstemperatur steigt in diesem Falle teilweise erheblich an, da das Kraftstoff-Luftgemisch einen höheren Anteil an Sauerstoff (durch die Mehrluft) hat und zusätzlicher Sauerstoff verbessert bekanntlich die Verbrennung (es gibt ja auch Tuningkits zur Lachgaseinspritzung, das bei KURZZEITIGEM Einsatz eine enorme Leistungssteigerung bringt).

Auslassventile gehören zu den am stärksten belasteten Bauteilen in einem Verbrennungsmotor. Sie sind nämlich den heißen Abgasen ausgesetzt, die im geöffeten Zustand mit beinahe Schallgeschwindigkeit an ihnen vorbeiströmen. Sie haben nach jedem Auslassstoßvorgang immer nur sehr wenig Zeit, sich in den Wasser umspülten Ventilsitzen wieder abzukühlen. Vielfach werden die Ventile mit Natrium gefüllt (wird bei Temperaturen über 90°C flüssig) das dann ebenfalls Hitze aufnimmt und, wenn das Ventil beim Schhließen in den Sitz geschlagen wird, nach oben hin abführt.

Und genau da wird dann ein Schuh draus: Das Auslassventil in Rolands Motor wurde durch den Luftüberschuss zu heiß, konnte sich nicht mehr abkühlen und ist dann schlich verbrannt. Dann fällt in der Regel eine Perle flüssigen Metalles in den Brennraum hinein die, sobald der Motor im Ansaugtakt wieder kalte Frischgase ansaugt erstarrt und dann als fester Fremdkörper auf dem Kolbenboden liegt (wenn es sich dort nicht schon eingebrannt hat).
Die Folgen sind allerdings nicht immer Totalschäden. Manchmal reicht es, das Ventil zu erneuern und, so die Zylinderlaufbahn noch OK ist, den Kolben auszutauschen. Roland hat hier wohl besonderes Pech gehabt.

In diesem Zusammenhang sei auch noch das Ventilspiel erwähnt:
Es ist in diesem Zusammenhang deutlich wie wichtig die korrekte Einstellung des Ventilspieles ist (läuft ja heute zum Glück überwiegend über automatischen Ausgleich durch die Hydrostößel)
Ein zu stramm eingestelltes Auslassventil kühlt sich nämlich auch nicht richtig ab und verbrennt früher oder später und zwar mit 100%er Sicherheit.

Noch ein Wort zum Öl: Hier kann ich Roland nur bestätigen. Ich fahre seit vielen Jahren alle möglichen Autos und das auch ausgiebig. Meine Autos haben immer nur preiswertes (nicht immer das billigste!) NoName Öl bekommen und auch ich habe einige meiner Motoren nach teilweise hohen Laufleistungen von innen gesehen. Das Bild war immer in Ordnung. Wichtig ist aber auf jeden Fall der rechtzeige Wechsel des Öles incl. Filter.


Beste Grüße
Tim