Hallo, Florian !

Prinzipiell hast Du Recht mit der Streckung der Flugbahn eines schwereren Geschosses im Vergleich zu einem leichteren.
Allerdings ließe sich diese Erhöhung der effektiven Einsatzreichweite viel einfacher durch eine Erhöhung des Treibsatzes und somit durch eine höhere Mündungsgeschwindigkeit erzielen.
Für höheres Gewicht könnte man alternativ einfach ein längeres und/oder größer-kalibriges Geschoß verwenden.

Allgemein geht der Trend zu kleineren und leichteren Geschossen, da man hier neben den günstigeren Materialkosten eine deutliche Erhöhung der Durchschlagskraft erreichen konnte.
Nicht ohne Grund hat sich z.B. die Bundeswehr vom Kaliber 7,62 mal 51 (im G3) verabschiedet und ist zum 5,56 mal 45 (im G36) gewechselt. Ersteres hatte mit 780 m/s Mündungsgeschwindigkeit eine viel schlechtere Durchschlagskraft gegen harte Ziele (z.B. Fahrzeuge und Schutzwesten), als letztere mit 920 m/s.

Das für die DU (depleted uranium = abgereichertes Uran)-Munition verwendete Uran (U 238) hat eine fast dreimal so hohe Dichte wie Stahl und ist dadurch natürlich schwerer, aber vor allem viel härter und durchdringt damit alle mobilen Panzerungen wie ein heißes Messer die Butter.
Hauptsächlich wird diese Munition in den fliegenden "Panzerknackern", z.B. der amerikanischen A10 "Warzenschwein" eingesetzt, die mir Ihrer Bordkanone (Gatling) bis zu 4.000 Schuss pro Minute abgeben kann.
Auch ein Leo 2 gibt bereits nach der ersten Treffer-Serie seinen Geist auf.

Der extreme Nachteil (neben hohen Bearbeitungs- und somit Produktionskosten) liegt darin, daß beim Aufprall des Geschosses radioaktives Material als Partikel-Wolke freigesetzt wird.
Wird dieses eingeatmet, kann es durchaus mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Blutkrebs kommen.
Desweiteren leiden viele der US-Soldaten an dem sogenannten Golfkriegs-Syndrom, das wohl auch durch Kontakt mit abgereichertem Uran ausgelöst wird.

Alternative Geschoßmaterialien (z.B. Titan) sind möglich und sinnvoll (keine Radioaktivität), jedoch teurer.
Und da den USA tatsächlich alle Folgen eines Krieges völlig egal sind (auch was aus den eigene Soldaten später wird, siehe Vietnam-Krieg), werden die natürlich weiter mit Uran schießen...

Mit schönem Gruß und in der Hoffnung eines weltweiten Friedens,

Michael