Das Prinzip ..viel Drehzahl, viel Verschleiss.. stimmt nicht immer, es gibt auch hier Idealwerte. Wenn ich zum Beispiel einen dreier Bohrer mit 100Umdrehungen ins Metall drücke, wird er sehr schnell stumpf, weil er seine ideale Schnittgeschwindigkeit nicht erreicht.

Bei Getrieben sucht man die ideale Drehzahl, weil es ja gilt, eine definierte Kraft in einer definierten Zeit auf soviel Zähne zu übertragen, damit die Belastung pro Zahn nicht zu gross, auf der anderen Seite aber die Umfangsgeschwindigkeit am Zahnrad nicht so gross wird, das das Öl abgeschleudert wird.

Motorradseriengetriebe laufen relativ schnell, halten dadurch ewig und brauchen deshalb nur schmale Zahnräder, aber auch sehr grosse Sekundärkettenräder/ Übersetzungen zum Hinterrad, was schlecht für den mechanischen Grip ist. Renngetriebe laufen langsam, haben sehr grosse Lasten pro Zahn zu bewältigen, halten nicht sehr lange, ermöglichen aber kleine Sekundärkettenräder, usw.

Ein Formel1-Triebwerk zum Beispiel quittiert einkuppeln unterhalb etwa 6000Umdrehungen mit verbogenen Pleueln, bei Dragstermotoren ist es ähnlich.

Jeder Motor wird, wenn er viel Last auf wenige Umdrehungen verteilen muss, irgendwann den BreakEven unterschritten haben, wo die Verschleisskurve durch hohe Flächenpressungen ihre Richtung ändert.


Roland