So verhält es sich

Im Grunde genommen war es reichlich schwer, '88 zu wissen, womit der V8 überhaupt verglichen werden kann:
Er stand sowohl hinsichtlich der Motorisierung als auch bezüglich des Preises zwischen 735i und 750 (den 740 gab es noch nicht und den zum 750er passenden 4,2 von Audi ebenso wenig)...
Bei Mercedes hingegen, und der passendere Gegner W140 lag noch in der Ferne, preislich oberhalb von 420- und 500 SE, jedoch, wenn ich mich recht entsinne, unterhalb der 560er Klasse.
Gehen wir weiter nach England, aus Japan kam die Konkurrenz ja erst ein Jahr später:
Jaguar bot zum Mj. für 75.000 Mark den 3,6er XJ-40 an, der passendere Gegner für den 3,6er V8 (4,0 mit 222 PS) lag ebenfalls in der Ferne.
Dem 3,6er Lordgefährt überlegen und preislich sehr gut mit dem 98k teuren XJ-12 5,3 vergleichbar, war der V8 auch hier schwer jemandes Jaguar zuzuordnen - der (V12) nämlich wiederum technisch mehr als unterlegen war, gediegen gar, aber eben mit einer Dreistufenautomatik (erster Gang bis 110 überträfe selbst den AKD-PT...) sowie einem betagten - wenn auch kraftvollen - Triebwerk ausgerüstet.
Schon damals war der Audi prädestiniert für Individualisten, denn, so sinngemäß die Botschaft, gebet MEHR Geld aus als für die Konkurrenz, erhaltet dafür ein Fahrzeug, welches über WENIGER Image verfügt, zudem alles verborgen hielte im "engen Korsett" des dezenten 100er Blechkleides, eine Welt geballter Technik, jedoch geprägt von so wenig spektakulärem Auftritte.
Aus gegenwärtiger Sicht ist unser aller Lieblings-Audi natürlich jeder Konkurrenz vorzuziehen, zöge ich ihn doch JEDEM Fahrzeug bedenkenlos vor, doch zumindest aus damaliger Sicht, kann ich fast ein Stück weit verstehen, dass sich so wenige Menschen an den Luxus-Audi herangetraut haben, die "günstige" Konkurrenz war verlockend, bot hübsches Design, war bereits etabliert etc., umso ergreifender also für unsere Seele, dass es immerhin 21.565 Stück werden sollten, kein Misserfolg eigentlich, wenn man bedenkt, wie schön die Weichen für den A8 gestellt worden sind.