Jeanne Moreau kann ich noch überbieten - wie wäre es mit Anna Karina in Vivre sa vie

Es verhält sich ja so, dass ich seit einiger Zeit über die Criterion-DVD von letzterem verfüge und so ein Film von 1962 zeigt mal wieder, welche weitläufige Entwicklung die Damenwelt doch durchgemacht hat. In einem Interview (Bonusmaterial) werden ihr sinngemäß Fragen gestellt wie: "Was haben Sie denn alles vom großen Herrn Godard, Ihrem Ehemann gelernt?"
Und auch ob sie sich ihm sozusagen an den Hals zu werfen hatte, um entsprechend engagiert zu werden im Werke mitwirken zu dürfen. In einem Interview mit Isabelle Pasco aus den Spät-80ern wird letztere Frage noch auf eine deutlich zudringlichere Art und Weise gestellt, wäre heute undenkbar sollte man meinen. Da sieht man wie eben auch im Rahmen der Filmwelt die Zeit nicht stillzustehen vermag, was in diesem Falle sogar gut ist.

Ich bin ja nicht der größte Jean-Luc-Fan, aber das Genre liebe ich auch. Eric Rohmer ist mit mein Lieblingsregisseur, die Dialoge sind die Besten und das ist mir am wichtigsten, kann ich einem Nouvelle Vague Fan wie Dir nur ans Herz legen, vollkommen gleich in welchem Filmzyklus. Da kann dialogtechnisch nur noch ansatzweise ein Quentin Tarantino mithalten, aber das ist wiederum ein völlig anderes Filmuniversum, mit welchem ich mich nur in begrenztem Maße identifizieren kann. Tarantino ist im Bezug auf das Überdrehte in den 'alltäglichen' Dialogen ein wenig wie es Rohmer wohl unter Drogen gewesen wäre ;-)
So wie eben De Palma auch eine Art Hitchcock im Rauschzustand ist

Was Bond anbelangt, so musst Du Dich ja nicht gleich verjagen lassen
Wenn Dir das Over-the-top-Prinzip nicht zusagt, empfehle ich Dir z.B. die Filme mit dem etwas bodenständigeren Mister Dalton, den ich insbesondere in Licence to Kill ganz fabelhaft finde. Wenn man die Bücher kennt, findet man Dalton sogar noch besser.


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