In Antwort auf:

Keiner WOLLTE verstehen was ich geschrieben habe...




Und ob. Nun gut.

Was Danny Dir versucht hat zu erklären (mit seinen knapp 20 Lenzen, alle Achtung!) und was über den gesamten Thread im Fokus steht, ist Dir klarzumachen, dass man Gefühl und Sachlage voneinander trennen kann. Von außen ist alles was Du tust nur Verhalten, die Emotion kommt erst dazu, wenn jemand versucht einen Kontext zu sich selbst herzustellen. Es KANN also keiner Deinen Leidensdruck spüren, so sehr Du auch beteuerst, dass Dir dies oder jenes emotional zusetzt, oder Du beleidigt bist. Wir würden sonst alle in einer Welt der Schmerzen leben.

Jetzt kommt der Clou: Man erwartet in Gesellschaft in der Regel Anpassung (nicht unbedingt Konformismus), also das Einhalten Formaler Regeln der Mitmenschlichkeit und Achtung vor anderen, somit ist also der Einzelne gefragt, auch in kontroversen Situationen Sachlichkeit zu wahren, AUCH wenn er provoziert wird (Deeskalation). Das ist in keiner Weise abweichen von der eigenen Linie, im Gegenteil, hier ist Potential für menschliche Größe. Jetzt kommt das Beste: Man kann dasm lernen, z.B. durch eine Verhaltenstherapie oder Social-Skills Seinare. Konkret ist es möglich, die eigenen Gefühle nach Neubewertung der Sachebene zielgerichtet zu bewerten (führt zu Minderung des Leidensdrucks). Auf der Kommunikationsebene geht es dann praktisch durch direktes adressieren der "Zielperson", und durch Verwenden von Sätzen, die eine "Ich-Botschaft" anstelle einer "Du-Botschaft" enthalten. Das führt dazu, dass sich eventuell Umstehende nicht unangenehm involviert oder bevormundet fühlen, und dass der Adressat versteht, worum es dem Gegenüber persönlich geht, besser noch, er sieht die Problematik aus der Sicht des anderen, ohne dabei direkt angegriffen zu werden.

Was die Ausgangssituation so schwierig macht, ist, dass der Threadstart selbst keinen Kommunikationsregeln folgt. Der Adressat ist (zumindest offiziell) abwesend, stattdessen ist klar, dass alle anderen Forumsmitglieder jetzt mit dem dargebotenen umgehen müssen. Dann kommt die Einleitung: "Irgendwie peinlich wenn man bei Facebook so handelt..." was eine Allgemeingültigkeit der Aussage impliziert (und faktisch alle Lesenden vereinnahmt, im konkreten Fall sogar stark zu Deinen Ungunsten polarisiert).

Alors, encore une fois: Ich würde mich freuen, wenn Du Deine Schwierigkeiten mit J. künftig außerhalb der Öffentlichkeit regeln würdest.

Flo


- Menschenskinder! 8 Zylinder!? -