Hi,
ich sage dir ehrlich, dass ich jedem, der sich um die motorbezogene Abgabe ("Steuer") drückt, applaudiere. Was hier in Österreich passiert, unter dem Deckmäntelchen der sozialen Gerechtigkeit, ist eine absolute Sauerei und es wundert mich wirklich, wie sich das bisher innerhalb der EU halten konnte.
NoVA, CO2-Strafsteuer, Vignette, motorbezogene Steuer - pervers und eine Doppel- und Dreifachbesteuerung vor dem Herren. Wieso soll ich für ein PS-starkes Fahrzeug auch nur einen Cent bezahlen, wenn es nur herumsteht? In dem Moment, in dem ich den Schlüssel drehe, bezahle ich sowieso durch deinen vermeintlich erhöhten Verbrauch gegenüber diesen rollenden Joghurtbechern aka Kleinwagen.
Für mich ist das ein echtes Reizthema und jeder, der mir erzählt, es habe etwas mit sozialer Gerechtigkeit, Umweltschutz, Energiesparen oder sonstwas zu tun, dass bei uns in Österreich der Import und der Besitz eines PS-starken Fahrzeuges immer mehr und mehr zur echten finanziellen Belastung wird, gehört meiner Meinung nach an die Wand genagelt. Es zeugt von Dummheit, Unverständnis und Neid.
Anstatt sich vernünftige Modelle zu überlegen, wie man die Arbeit zu der Bevölkerung und nicht die Bevölkerung zur Arbeit bringt (Stichwort "Pendeln"), wirft man mit Förderungen um sich, um nur ja die Arbeit in der Stadt zu lassen und den Landbewohner dazu zu ermuntern, individuell täglich mehrere Stunden ein- und auszupendeln. Und dank der desaströsen Verkehrspolitik in Österreich in Sachen öffentliche Infrastruktur gibt es für große Regionen keine Alternative zum KFZ.
Und um diese Misswirtschaft aufrecht erhalten zu können, hat man nicht den Mut, völlig fairerweise den Benzinpreis zu erhöhen und zeitgleich die Fixsteuern zu senken. Und das macht mich stinkwütend.
Während ich einen 300PS Audi A8 mit State-of-the-Art-Sicherheitstechink und Abgasreinigung mit 10,5 Litern im ausgeliterten Insgesamt-Durchschnitt dank Achtzylinder-Benzinmotor und Automatik quasi lautlos und gleichzeitig zügig durch den Verkehr schiebe, erzeugt der ach so sparsame und umweltfreundliche 1-Liter-Polo mit Diesel-Dreizylinder nicht nur den zigfachen Dreck in Form von Dieselruß, den ich dann wieder von meinem Auto waschen kann, sondern zwingt mich durch seine bessere Nähmaschine, die man Motor schimpft, und deren ekelhaften Abgasgestank dazu, Fenster und Schiebedach zu schließen, um nicht akustisch und olfaktorisch penetriert zu werden.
Dieselbe Plunderkarre schiebt dann, mit einem Tatsachenverbrauch von 7l Diesel, eine Familie mit drei kleinen Kindern durch die Gegend, die zwischen sich und einem 20-Tonner im Falle des Falles gerade mal ein paar Plastikschichten haben.
Aber hey, Hauptsache, wir haben der Umwelt und der Wirtschaft einen Gefallen getan und für das Vierfache des Kaufpreises meines A8 einen Neuwagen auf Leasing bzw. Kredit gekauft. Hach, ein gutes Gefühl!
Dass so etwas bei uns in Form dieser ganzen Fixbesteuerung gefördert wird, ist bei genauerer Betrachtung ein Verbrechen. Nicht das erste und das größte unserer Regierung, aber eines, welches mich regelmäßig zur Weißglut bringt.
So, und jetzt fahre ich - mit dem Fahrrad, wohlgemerkt - durch den umweltfreundlichen und steuerbegünstigten Dieselruß nach Hause. Wohl bekommt's!
Bastian