Hi,
es fällt mir schwer, jetzt keine Grundsatzdiskussion vom Zaun zu brechen.
Risikogruppen: Ja. Mensche, nicht Maschinen. Nur weil statistisch gesehen mehr Menschen (Hausnummern!) in einem Sportwagen einen Unfall bauen, soll ich mehr zahlen, wenn ich einen Sportwagen fahre? Das ist doch absurd! Kommt für mich der Besteuerung weißer Bärte gleich, weil Menschen mit weißen Bärten statistisch gesehen öfter krank werden - und daher öfter die KK beanspruchen... anders mag es bei Altersgruppen aussehen, aber auch das ist mit Vorsicht zu genießen. Jeder ist ein Individuum, und das "über-den-Kamm-scheren" ist in den seltensten Fällen fair.
Zweckbindung: Mich stört, wenn an Absurditäten wie der KFZ-Besteuerung deswegen mit so großer Vehemenz festgehalten wird, weil damit andere Sparten finanziert werden. Hier läuft doch etwas grundsätzlich aus der Bahn. Bildung ist für jeden relevant, nicht nur für Autofahrer, also soll man sich das über eine Besteuerung besorgen, die alle betrifft. Hier geht es ja schon lange mich mehr ums STEUERN, um also bspw. den Individualverkehr einzuschränken, sondern um MELKEN. Also ein grundsätzlich Missbrauch von STEUERinstrumenten.
Der "arme Pendler" ist halt leider auch nicht zu selten der "ausnutzende" Pendler - ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber bei uns werden alle Hebel in Bewegung gesetzt bis hin zum ganz banalen Betrug, um an solche Krankheiten wie die Pendlerpauschale zu gelangen. Ein Witz sondergleichen. Das Übel liegt ja ganz woanders: Anstatt Landflucht entgegenzuwirken, indem man sich Besteuerungen der Wirtschaft überlegt, die bspw. von der Bevölkerungsdichte abhängig sind, fördert man massiv die Pendlerei - absurd! Aber wenn man ein bisserl nachdenkt, fängt man auch an, es zu verstehen - wer profitiert wohl am meisten vom Pendeln? Ach ja, wiederum die Wirtschaft...
Neues Emissionsarmes KFZ: Wozu? Alles definiert sich über's Geld. Ist ein neuer PKW + gefahrene Distanz günstiger als ein alter PKW + gefahrene Distanz, ist der neue die wirtschaftlich bessere Alternative. Dem ist nur in aller Regel leider nicht so, weil die Energiebilanz von neuen KFZ nicht stimmt. Daher redet man den Menschen das Grüne ins Gewissen und lockt mit verzerrenden Abwrackprämien, damit's die Autoindustrie nicht aus den Patschen haut. Der de-facto Bedarf an KFZ in der westlichen Welt ist nämlich längst gedeckt.
Alternative zum SUV: Man muss einfach nur über andere Regulationen dafür sorgen, dass ein SUV für urbane Gebiete unattraktiv wird. Dann werden die Leute auch reagieren und ggf. ein zweites Kennzeichen und KFZ anschaffen oder diese unnützen Gefährte überhaupt in den WInd schießen. Sowieso nicht zu verstehen, wieso die gerade im urbanen Raum so beliebt sind, wo sie so sinnvoll sind wie ein Eiterpickel.
Aber vertagen wir derart grundsätzliche Diskussionen lieber auf ein gutes Bier zu Vatertag

vlG
Bastian