Hallo,

ob nun wirklich alle Endstufen Emitterfolgerschaltungen enthalten, das lasse ich mal so dahingestellt. Wenn man sich die Architektur der Bose-Endstufen beispiels-
weise ansieht, dann fällt schnell auf, dass es sich hierbei um eine Class-D Endstufe handelt. In diesem Zusammenhang dann noch von Emitterfolgerschaltung
zu sprechen ist alleine wegen der MOSFETS schon fehl am Platze. Wenn man sich
dazu dann noch die neuere Generation der Class-T Verstärker ansieht, die die
Schaltzeiten der MOSFETS messen und diese im Sinne eines optimalen Klang-
bildes dann ansteuern, dann sieht man schnell, dass nicht unbedingt alle
Endstufen aus Emitterfolgerschaltungen bestehen.
Das soll aber auch kein weiterer Diskussionspunkt sein.

Zurück zum Thema. Sie schreiben, dass alle Emitterfolgerschaltungen im unbelas-
teten Zustand Schwingungsprobleme haben. Dies stimmt zwar, aber hierfür
werden schon Korrekturkapazitäten integriert, die diese Schwingneigung
unterdrücken. Bei Gegentakt-Endstufen kann man hierfür auch das sogenannte
Boucherot-Glied einfügen. Dieses sitzt dann übrigens parallel zur Last am Ausgang.
Sie können sich sicher sein, dass in der KFZ-Industrie
es kaum ein Radiohersteller geben wird, zumindest keinen mit qualitativ annähernd
hochwertigen Autoradios, der die Schwingungsproblematik bei der Entwicklung
und Dimensionierung nicht mitberücksichtigt hat.
Die von mir beschriebene Rückkopplung kann ebenfalls ein Problem werden, da
an jeder offenen bzw. nicht angepassten Leistung Reflexionen entstehen. Dies
ist so.
Wenn Sie sich die Entwicklung auf dem KFZ-Radiomarkt mal ansehen, dann werden Sie schnell feststellen, dass das Gro der Radios mindestens 4x20 Watt
Leitung liefert und eigentlich alle zusätzlich noch Line-Out Ausgänge.
Echte HIFI-Freaks nutzen die passiven Ausgänge des Radios gar nicht erst, weil
an das Radio noch diverse Endstufen angeschlossen werden deren Leistung
um einiges höher ist als die Leistung des Radios. Die passiven Ausgänge bleiben
dann offen und können es auch, aus den Gründen, die ich schon mehrfach ge-
nannt habe.
Das der Dietz-Adapter neben der galvanischen Trennung wegen des offensichtlichen und von mir mehrfach angesprochenen Masseentkopplungspro-
blems einen Übertrager mit integrierter Dämpfung enthält dürfte dann ja auch
Beweis genug dafür sein, dass der Pegel der passiven Ausgänge des Radios
einfach zu hoch ist und gedämpft werden muss.
Radios mit 6 Watt Ausgangsleistung? Schon die Standard IC´s, die Blaupunkt,
Panasonic und wie sie alle heissen in den 80ern und 90ern verbaut haben, wie
heissen sie noch gleich, TDA2...., haben schon 7 Watt. Also ein Radio, welches
solch eine geringe Leistung liefert, wird heute wohl kaum noch verkauft denke ich.
Ganz nebenbei habe ich dann noch eine Frage bezüglich Ihrer Messmethode.
Haben Sie das Signal für die Bose-Endstufe denn mit einem TRUE-RMS Meßgerät
gemessen oder zumindest mit einem Meßequipment, welches über eine solche
Funktion verfügt, oder mit einem Uni-Satndard Multimeter? Wenn letzteres der
Fall war, dann hat Ihnen das Meßgerät eh nur Hausnummern angezeigt.

Das sollte jetzt kein persönlicher Angriff werden. Ich hoffe, ich war nicht zu schroff.


Gruß aus Kiel

Maadin



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