Moin Zusammen,

ich habe das Thema für mich soweit abgeschlossen und meine Schlüsse aus einem Selbstversuch gezogen. Vorweg möchte ich sagen, dass ich keine Ausbildung im Bereich KFZ genossen habe sondern mich beruflich ausschließlich mit Hoch- und Höchstspannungsschutz beschäftige. Verzeit mir also eine technisch nicht 100 % -ige Ausdrucksweise.

Zur Ausgangsfragestellung und den unternommenen Maßnahmen den Ölverbrauch meines ABH´s zu senken habe ich bereits einiges geschrieben und möchte dies nicht unbedingt wiederholen.

Nach nunmehr 1500 km hat mein ABH exakt 1,5 Liter Öl verbraucht, was einem Verbrauch von 1,0 Liter auf 1000 km entspricht. Dies ist eine Verbesserung von fast 100 %

Die wurde erreicht durch ein komplettes Revidieren, der Kurbelwellen bzw. Blockentlüftung. Der 345 mm lange vermeindliche Underdruckschlauch kommt nun wieder seiner Funktion nach, da die zugesetzten Anschlüsse wieder frei sind.

Zu der Theorie und meinem persönlichem Fazit:

Für den Ölverbrauch unter Last ist das Zusammenspiel von Verschleiß und nichtmehr funktionierender Entlüftung verantwortlich.
Meines Erachtens kommt es zu einem leichten Blowby durch nicht merh exakt runde Zylinder. Hierbei steigt der Druck im Kurbelgehäuse. Dieses Phänomen tritt auch bei neuwertigen Motoren auf, ist dabei aber weniger stark ausgeprägt. Bei niedrigen Ölständen befindet sich im Kurbelgehäuse mehr, gut komprimierbare Luft, und der Ölverbauch sinkt. Bei Ölständen auf max. wird Ölnebel direkt durch die vordere Entlüftung dem Verbrennungsgemisch beigefügt. Der Ölverbrauch steigt, da selbst wenig Blowby bereits zu höherem Überdruck führt. Alternativ zu niedrigen Ölständen kann natürlich auch einfach das Entlüftungssystem instandgesetzt werden um den Grunddruck zu senken
Diese Theorie erklärt auch weshalb der Ölverbrauch proportional mit der Einspritzmenge und damit der intensität der Verbrennung / Motorleistung ist.

Zwischenfazit:
Ölverbrauch komplett beseitigen geht bei einem gewissen Verschleiß nicht, lässt sich aber auf ein moderateres Maß eingrenzen.

Ein anderes Phänomen des Ölveerbrauches ist das Bläuen nach dem Kaltstart. Hier sehe ich die Schuld bei verschlissenen Schaftdichtungen der Ventile. Öl sickert im Stand einfach in den Brennraum. Ebenso wird im Schubbetrieb, wo der Sog Effekt der Kolben, aufgrund der geschlossenen Drosselklappe, am grösten ist in den Brennraum gesogen. Hier kann ein Mittelchen wie Lecwec durchaus eine Verbesserung hervorrufen, eine wirklich Lösung ist dies allerdings nicht.

Meiner Meinung nach ist der Imense Ölverbauch einiger Motoren auf eine Kombination aller Effekte zurückzuführen.

Ich möchte noch anmerken, dass mein ABH zur Zeit auch eine nicht unerhebliche Menge Öl über die Kopdichtung an Zyl 1 und am Öldruckschalter entlässt.

Wenn jemand mit hohem Ölverbrauch also entscheidet den Kübel in die Tonne zu hauen, empfehle ich erstmal die angesprochenen Punkte zu überprüfen.

Ich hab viel zu dem Thema hier im Forum und diversen anderen Quellen gelesen und unterstelle meinem Fazit einfach am glaubwürdigsten udn am ehesten an der Realität zu sein

Ich bin auf die Meinung der Experten gespannt =)



Die linke Hand zum Gruße