Hey das muss ich richtigstellen bevor jemand Angst bekommt weil seine Bremsflüssigkeit nicht mehr die neueste ist.
Zunächst einmal sind Flüssigkeiten grundsätzlich inkompressibel, im Klartext : nicht verdichtbar. Das bedeutet, das wenn der Feuchtegehalt in der Bremsflüssigkeit gestiegen ist, auf keinen Fall damit zu rechnen ist, das die Bremse überhaupt nicht mehr funktioniert. Bremsen könnte man auch mit purem Wasser in der Bremsanlage!
Das Problem ist zum einen, wenn überhaupt, das der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit mit zunehmendem Feuchtegehalt sinkt, und dann, wenn die Bremszangen sehr heiss werden, die Flüssigkeit zu kochen beginnt, und die Bremse infolgedessen weich wird, man also fester aufs Pedal treten muss um dieselbe Wirkung zu erzielen.
Nun wissen wir alle aus dem Physikunterricht, das der Siedepunkt von Wasser unter Druck erheblich ansteigt ( Dampfkochtopf ), was bei der Bremse wiederum bedeutet, das wenn während einer Bremsung der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit in Normalatmosphäre überschritten wird, eben der Druck im Bremssystem genau das verhindert.
Erst wenn man die Bremse löst und der Druck im System niedrig genug ist, beginnt die Suppe zu brodeln, das passiert in der Regel NICHT beim Fahren, weil die Bremse sehr schnell abkühlt, sondern wenn das Auto steht und die Hitze der Scheibe durch die Beläge in die Kolben zieht. Deshalb haben manche Bremsen Keramikeinsätze in den Kolben oder beschichtete Bremsbeläge.
Das andere, und viel schwerwiegendere Problem mit alter Bremsflüssigkeit ist Korrosion in der Bremsanlage durch die Feuchtigkeit.
Nochwas: bis DOT4 / SAE1703 sind alle Bremsflüssigkeiten mischbar, nur DOT5 nicht, weil es auf Silikonbasis hergestellt wird.
Fazit: also doch alle zwei Jahre wechseln, aber keine Panik, so schnell fällt keine Bremse aus.
Roland