Wegen den Kids...

Sorry, aber irgendwie kann ich die Kiddis sogar verstehen warum tlw die Aggression steigt.

Beispiel, mein Sohn. 15 Jahre alt. Realschule... Dickkopf vom Sternzeichen.

Vor ein paar Monaten wurden ihm aus dem Geldbeutel 70 Euro geklaut. Der Täterkreis beschränkte sich auf 3 seiner Klassenkameraden. Der Rektor unterband die Ermittlungen der Polizei in der Schule mit den Worten: Man solle die Kinder nicht kriminalisieren.

Vor ein Paar Wochen: Mein Sohn hat eine vom Klassenkameraden geklaute Mathearbeit bei uns zu Hause kopiert. 3 Tage später flattert eine Vorladung zur Anhörung bei der Polizei zu Hause ein. Vorwurf: Verstoss gegen das Urheberrechtsgesetz. Die Schule hat Anzeige erstattet.

Ich konnte zusehen, wie meinem Sohn der Hals angeschwollen ist, weil er sich gelinde gesagt verarscht vorgekommen ist. Heute wird jetzt darüber entschieden, ob er von der Schule verwiesen wird... Gut, Strafe muss sein. aber Gerechtigkeit? Nein, ich mußte mir seinerzeit anhören, warum mein Sohn mit soviel Geld in der Tasche rumläuft und er eigentlich für den Diebstahl verantwortlich wäre.. Hallo? Gehts noch? Das Opfer ist der Täter und der Täter wird geschützt?

Klar, dass durch die ganzen Vorfälle der Irren Killer in den Schulen jeglicher Entfaltungsspielraum, den wir noch hatten, unterbunden wird, aber ich habe das Gefühl, dass man einfach versucht, Maschinen zu programmieren. Die Herzlichkeit und Menschlichkeit, mit denen unsere Lehrer noch auf uns zugekommen sind, die ist meines Erachtens nach total auf der Strecke geblieben. Zusätzlich wird durch das Sparen an den Bildungseinrichtungen und durch den Regulierungswahn von Seiten der Bildungsbeauftragten eine Unzufriedenheit in die Schulen getragen, die seines Gleichen sucht. Bei mir konnten meine Eltern noch sagen, dass ich in der Schule "aufgehoben" war, das kann ich heute nicht sagen, denn ich weiß nie, was mich als Nächstes erwartet. Nur ich habe durch meine Lebenserfahrung ein saudickes Fell, mein Sohn hat das nicht und wer weiß, in welche Richtung dieses Fell sich entwickelt.

Ein gravierender Nachteil heute ist auch, dass die Kids alleine gelassen werden müssen. Bei uns und bei den meisten meiner Klassenkameraden war es doch so, dass der Haushaltsvorstand ausreichte, die Familie zu ernähren. Die Mütter hatten eventuell einen Halbtagsjob, der eben für den Luxus gedacht war, oder gegen die Langeweile eingesetzt wurde. Von Muss war doch keine Rede. Heute müssen beide Elternteile, sofern sie überhaupt noch zu zweit sind, den ganzen Tag malochen um gerade mal so über die Runden zu kommen. Zusätzlich geht die Frau dann abends noch irgendwo putzen. Wo bitte bleibt denn da noch Zeit für eine angemessene Erziehung.

Ich meine, das die Jugend heute nicht schlecht ist. Unsere Gesellschaft macht sie dazu. Und wir sind diese Gesellschaft und können überhaupt nix dagegen tun... Manchmal überkommt mich schon die Frustration und das gebe ich unwillkürlich an meinen Sohn weiter, der damit natürlich noch nicht umgehen kann und diesen Frust wieder in seine Klasse trägt...

Ein furchtbarer Kreislauf, bei dem ich nicht sicher bin, wo der noch enden soll. Ich versuche mit meinen fast 47 Jahren die Kids zu verstehen und auf sie zu zugehen. In den meisten Fällen klappt das sehr gut und auch ohne Aggression. Aber es war auch schon so, dass wir (zwei Väter) einer Horde junger Prolls mit Migrationshintergrund mit dem Baseballschläger in der Hand gezeigt haben, dass wir uns nichts gefallen lassen und das 10 gegen zwei Jungs von 14 Jahren einfach nicht fair ist... Aber vielleicht erledigt sich das ganze ja wirklich in zwei Jahren... Vielleicht heißt die Raumstation ISS im internen Sprachgebrauch auch Arche... Wer weiß, was da noch alles kommt...

Sers...

Uwe


Verbrauch?? Ne große Kuh frisst auch viel Gras....