Hallo Bastian,

die vorher ausgewuchtete Kurbelwelle bekommt mit leichteren Pleueln auch keine Unwucht, der Gedanke ist aber an sich richtig, denn: Die Ausgleichsgewichte der Kurbelwelle sind so ausgelegt, daß sie auch den Massenkräften des Pleuels entgegenwirken. Im Prinzip kann man das zu Fuß ausrechnen. Das Pleuel wird dabei rechnerisch in einen translatorisch (auf und ab) und einen rotatorisch bewegten Anteil zerlegt. Der rotatorische Anteil wird dann so behandelt als gehöre er zur Kurbelwelle. Dementsprechend wird dann das Gegengewicht ausgelegt. Natürlich kann man das heute rechnergestützt ganz genau und besser als zu Fuß ausrechnen. Wenn man nun die Masse des Pleuels verringert, ändert sich dadurch auch die zur Kurbelwelle zugerechnete Masse und somit müßte das Gegengewicht der Kurbelwelle etwas kleiner ausfallen.
Aus meiner Sicht: Spielt sich die Gewichtsreduktion eines Pleuels hauptsächlich im Bereich des Schaftes ab und nicht gerade am kurbelwellenseitigen Pleuelauge, betrifft die Massenreduktion in erster Linie die translatorisch bewegte Masse des Pleuels. In diesem Fall dürfte die Änderung der rotierenden Masse vernchlässigbar sein und die Kurbelwelle kann unverändert bleiben.
Verwendet man allerdings einen anderen Werkstoff, z.B. Titan statt Stahl, für das Pleuel, ändert sich auch die Masse des Pleuelauges und dann halte ich es für gerechtfertigt, über die richtige Größe der Kurbelwellenausgleichsgewichte nachzudenken.

Gruß
Martin