Sind wir so manipuliert?
Willst Du allen jegliche freie Meinungsbildung absprechen?
Denkst du nicht, das es Menschen gibt, die sich durchaus bewusst sind,
das deine Aussage teilweise wahr ist und daher umso vorsichtiger mit der "angebotenen" Medialen Information umgehen?

Ich denke schon.

Man kann über Manipulation, Propaganda und beeinflussendet Meinungsbildung soviel reden,
das man bald an der Grenze zur Matrix anbelangt ist.
Wahr oder unwahr?
Hm.
Ich denke, also bin ich, oder?
Ich denke das man eine Meinung haben sollte, aber nicht immer auf derselben bestehen bleiben sollte,
mancheiner sagt ich wäre in meiner Art teilweise wirklich ambivalent - aber ich denke es rührt nur daher das
ich versuche tägliche Erlebnisse immer neu zu hinterfragen und neu zu bewerten.

Groteskerweise ist Folgendes passiert: Meine ursprünglich absolut pro-amerikanische Haltung in dieser Frage geriet in den letzten Wochen ein wenig ins Wanken. Weniger deshalb, weil ich einen Krieg gegen den Irak ablehnen würde (das habe ich nie und tue das auch weiterhin nicht). Sondern vielmehr deshalb, weil mich die Art und Weise, wie sich die USA über alle anderen hinwegsetzen und wie sie in diesem Zusammenhang diplomatisch mit anderen Ländern umgehen, für bedenklich hielt. Der hochoffizielle Beschluß, French Fries in Freedom Fries umzubenennen, setzte dem Ganzen die Krone auf. Das ist absolut lächerlich und eines auch nur halbwegs vernünftigen Politikers absolut unwürdig.

Grotesk ist, daß ich meine Meinung gerade WEGEN der zahlreichen Antikriegsdemos und der z.T. völlig hirnrissigen Antikriegspolemisiererei, von der auch dieses Forum hier nicht frei ist, wieder gewandelt habe. Ich habe einige Wortmeldungen dieser Menschen im Radio und Fernsehen gehört und schäme mich dafür, mit solchen Leuten zusammen in einem Land zu wohnen. Es wird völlig außer Acht gelassen, daß durchaus der komplette Sicherheitsrat Resolution um Resolution verabschiedet hat, und sich Saddam einen feuchten Kerricht darum geschert hat. Jetzt haut endlich jemand auf den Tisch, und dasselbe Weicheigelabere von wegen "wir müssen weiter kontrollieren" blablabla geht wieder los. Dazu war mehr als genug Zeit. Es wurde Zeit, daß jemand den Arsch in der Hose hat, nicht mehr nur zu labern.

Ja, ich frage mich durchaus, warum die Amerikaner beim letzten Irakkrieg kurz vor dem Ende einfach aufgehört haben. Ich habe einiges dazu gelesen - ganz klar wird es mir trotzdem nicht. Das war IMHO ein Fehler. Man hätte schon damals dahin gelangen können, wo man heute hinwill.

Aber das war gestern. Leute wie Saddam gehören beseitigt, und es braucht jemanden, der es macht. Es spielt keine Rolle, ob er heute bereits eine Gefahr für die Welt darstellt oder nicht. Er ist ein unberechenbarer Diktator, der bereits gezeigt hat, daß er keine Scheu hat, Massenvernichtungswaffen einzusetzen. Und so jemand gehört beseitigt. Punkt. Und wenn es dazu eines Weltpolizisten bedarf, der USA heißt, so habe ich damit kein Problem. Der Zweck heiligt in diesem Falle absolut die Mittel.

Ich finds persönlich jedenfalls absolut lustig: Ich geriet schon ins Wanken, und ausgerechnet die Friedensfreaks haben mich zu einem wahrsch. größeren Irakkriegs-Befürworter gemacht, als ich es vorher war...

Bjoern


Auf das elementare Zerwürfniss des Seins!