Hey Leute!

Ich muss es schlichtweg einmal rauslassen.

Meine Freundin und ich haben uns gestern, nach langem Gespräch, nach 5 Jahren Beziehung getrennt.

Schon die letzten Wochen merkte mal die Tendenz nach unten. Seitdem sie nach Flensburg gezogen ist und ich, wegen meiner Arbeit, in Rendsburg blieb, wurde es immer schlechter.
Die letzten 2 Wochen haben wir uns nun gar nicht mehr gesehen und uns auch kaum am Telefon gehört.

Wir dachten eigentlich das wir das mit der Entfernung schaffen würden, weil sie ja damals in Kiel wohnte und wir uns da auch nur am Wochenende gesehen haben. Aber das war wohl was anderes.

Gestern Abend war sie dann hier bei mir. Und, obwohl nichts abgemacht war, wussten wir Beide genau auf was es hinauslaufen würde.

Wir redeten!!

Nach einem langem Gespräch haben wir dann, im beidseitigem Einverständnis, die Beziehung beendet. In Frieden.
Danach fühlte es sich so leicht an, als ob ein riesen Felsen von den Schultern genommen wurde. (Positiv gemeint). Die ganze Unwissenheit war weg.

Es ist schlimm unwissend zu sein. Es ist das Schlimmste.

Wir haben sogar noch zusammen Fernsehen geschaut und uns gut verstanden. So gut wie schon lange nicht mehr. Trotzdem fuhr ich zu meiner Schwester um da die Nacht zu verbringen.
Als die Tür ins Schloss fiel, war es endgültig. Mit Tränen in den Augen und dem Rucksack auf dem Rücken, stapfte ich zu meinem V8 und fuhr auf die andere Seite von Rendsburg, wo meine Schwester wohnt.
Meine Freundin schlief bei mir zu Hause. Ich wollte nicht das sie so spät noch mit dem Zug nach Hause fährt.

Es war eine lange und tränenerfüllte Nacht.

Heute allerdings gehts mir schonwieder recht gut. Ich blicke zwar noch mit Wehmut zurück aber auch das legt sich. Es war eine schöne Zeit. Und der Kontakt bleibt erhalten. Wenn auch nicht so wie vorher.

SHOW MUST GO ON!!!

PS:
Bei unserem Gespräch haben wir uns eine Zeit lang nur angeschwiegen. Meiner Freundin viel dazu was passendes ein:

Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.

Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wußten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.

Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte, es wäre schon Viertel nach Vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.

Sie gingen ins kleinste Café am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.


ERICH KÄSTNER, Sachliche Romanze


_______________ Ich bin so schreibfaul, dass ich manchmal mitten im...