Hi Leute,

so, mein anderer Thread ist ja mal wieder eskaliert und wir sind abgeschweift (und das ursprüngliche Problem, Lüfter Stufe 1, ist ja gelöst). Außerdem habe ich festgestellt, zu meinem Entsetzen, dass nach 7 Jahren Erfahrung meinerseits noch etliche WIssenslücken bestehen und über viele Dinge wohl noch Unklarheit herrscht. Eines ist das im Betreff angeführte. Also auf zu neuem Wissen

Nun hab' ich heute folgendes herausgefunden, bzw. besser gesagt, ich vermute es.

1) Die beiden Fühler am Kopf vorne und am Wasserkühler sind ident (bekannt) und haben eine ganz andere Kennlinie als der G62 (Motronic-Fühler) am Kopf hinten beifahrerseitig. Es handelt sich um NTCs, die bei 22°C 360 Ohm Widerstand und bei 130°C 70 Ohm WIderstand liefern sollen.

2) Das KI ist intelligenter, als man denkt. Es hat einen internen Fehlerspeicher und bemerkt Leitungsunterbrechungen UND Kurzschlüsse (=0Ohm). Im Falle von einem abgesteckten Kopffühler wird der Kühlerfühler und im umgekehrten Fall der Kopffühler als alleiniger Wert herangezogen. Die Temperaturen beider Fühler werden, und das ist überraschend, nicht einfach nur gemittelt. Hier muss mehr Logik drinstecken. Dass nicht gemittelt wird, habe ich herausgefunden, indem ich 95°C angezeigt bekomme, obwohl nur der obere das anzeigt. Steckt aber der untere, der obere aber nicht, wird sehr wohl das angezeigt, was der untere misst, und zwar 70°C. Dazu weiter unten mehr. UND: WIe liest man das Kombi aus??

3) MUTMAßUNG: Im Falle des Abziehens oder des Kurzschließens beider Fühler nimmt das Kombiinstrument einen Standardwert von 110°C an. Ergo geht der Lüfter in die 3. Stufe. Dies ist eine Schutzfunktion, die Sinn macht. Der Grund für diese Mutmaßung ist, dass das Kombiinstrument in beiden Fällen (0 Ohm durch Drahtbrücke oder unendlicher Widerstand durch Abstecken) 110°C anzeigt, aber nur, wenn das bei beiden Fühlern passiert. Bleibt einer eingesteckt, wird das angezeigt, was selbiger misst.

4) NUR über das Einstecken von den angesprochenen bspw. 100 Ohm Widerständen wird man die Nadel auch jenseits dieser 110°C vorfinden. Das habe ich zwar noch nicht geprüft, aber es erscheint logisch.

So, und nun zu meinen Problemen, die ich dennoch habe:

1) Meine Kühlerableitung und der Fühler in dessen Nähe (Schlauch vom Kühler unten abgehend zum Thermostaten) bleibt auf 70°-75°C stehen, obwohl ich oben 95°C habe. Das habe ich mit dem Ohmmeter UND mit einem Infrarotthermometer gemessen. Auch kann man es an den Schlächen erfühlen (Schläuche oben an den Köpfen brennheiß, Schlauch zum Thermostaten nur sehr warm).

2) Mein Kombi lügt offenbar nicht, sonst müsste längst zumindest Lüfterstufe 1 zugeschaltet worden sein (würden bspw. nur 95°C angezeigt, tatsächlich aber 105°C anliegen). Die Relais sind geprüft, die Lüfterstufen laufen auch, wenn die Temperatur wirklich entsprechend hoch ist.

3) Die Fühler messen beide, was wirklich Sache ist, eben mit IR-Thermometer überprüft. ABER warum ist mein Kühler unten viel kühler als oben? Möglichkeiten:

- Mein Kühler ist einfach super (untermauernde These unten), aber er ist nicht neu

- Mein Thermostat ist hin (er ist brandneu UND dagegen spricht, dass mein Motor die 95°C eisern hält, egal, wie kalt oder warm es draußen ist)

- Mein Kühler ist hin (spricht gegen untenstehende These)

These: Wäre mein Kühler wirklich zugesetzt, würde die Temperatur meines Erachtens nach weit über besagte 95°C steigen. Tut sie aber nicht (zumindest nicht laut der Messungen). Auch kühlt die Maschine flott wieder runter (wenn bspw. der Motor abgestellt wurde und durch die Stauhitze die Motortemperatur auf 105°C anstieg, was vorkommt - im Nu ist er wieder auf 95°C).

Nur: Wieso 95°C und nicht 90°C? Und warum so stabil?

So, nun seid ihr dran!

lG

Bastian