Eine handvoll Jungs und meine Wenigkeit fahren seit einiger Zeit Mofarennen mit o.g. Zündapp. Der Motor ist ein wenig verändert (Zylinder, Auspuff, Vergaser; überwiegend wahllos zusammengekauft und montiert) und hat auch gute Leistung.
Großes Problem ist die Gasannahme im unteren Drehzahlbereich. Ohne Luftfilter oder Luftführung dreht der Motor spontan und aggressiv hoch, wird jedoch ein Luftfilter (oder auch nur ein kurzes Stück Luftführung montiert) muss man sehr behutsam Gas geben und den Schieber nur leicht öffnen, ansonsten verschluckt sich der Motor und Benzin "rotzt" aus dem Ansaugtrakt. Wir haben mehrere Vergaser (verschiedener Durchlaßgrößen), verschiedene Luftfilter, verschiedene Auspuffanlagen und sämtliche Einstellungen an Zündung und Vergaser probiert, aber sobald an der Saugseite irgendetwas montiert wird, fehlt die Gasannahme.
Wo liegt hier die Ursache? Ist es der Weg vom Vergaser zum Motor (Ansaugstutzen zu lang / zu kurz?) oder fehlt dem Motor einfach eine Membran zwischen Motor und Vergaser? Wir sind alle keine Zweitaktschlosser und stehen ein wenig auf dem Schlauch. Im Rennen fällt auf, das fast alle anderen Teams ähnliche Probleme haben, außer diejenigen, die Ihre Motoren wirklich professionell gemacht haben. Wir betreiben das Ganze als Feierabend-Spaß und wollen das auch so belassen. Mich interessiert aber, wo liegt die Ursache für dieses Verhalten?
Habt ihr die Vergasernadel schon mal eine Stufe tiefer gesetzt? An einem Vergaser kann man seinen Doktor machen. Du hast 4 Einstellmöglichkeiten: Lufteinlassgrösse, Düsengrösse, Nadelstellung und Gemischeinstellung. Dazu noch die Geometrie des Ansaugtraktes und die Steuerung durch die Überströmkanäle. Das muss alles zuzsammen passen. Kann sein, dass ihr mit Lufi eine kleinere Düse braucht. Ich habe zu meiner Moppedzeit tagelang Vergaser eingestellt bis ich zufrieden war. Dafür hatte die 50er dann auch 14PS und war in 5 Sekunden auf 100km/h (bei 14000U/min)
vielleicht stimmt die resonanz nicht mehr. dazu kannst du wenn möglich den vergaser auf dem ansaugstutzen vor und zurückschieben. ansonst das machen was mein vorredner schon beschrieben hat. so muss ein 2takter abgehen:http://www.youtube.com/watch?v=9lPH1zTKkRY
Mit der Vergasernadel haben wir schon alle Stellungen durch, auch die Düsengröße über ein breites Spektrum verstellt, aber am Verhalten ändert sich nicht wirklich viel. Wir haben auch schon einen Drosselklappenvergaser (wie er bei Kettensägen verbaut ist) probiert, damit rennt die Kiste auch prima, aber trotzdem mit dieser Schwäche aus dem Standgas heraus, sobald der Lufi montiert ist. Das Moped ist fahrbar, man muss halt nur schön auf Drehzahl bleiben, dann ist alles gut. 14 PS klingt toll, dann stimmt aber auch alles am Motor. Mit unserem zusammengesuchten Zeug dürften es vielleicht 8 oder 9 PS sein. Wie bestimmt man die nötige Ansaugweglänge bzw. die richtigen Durchmesser für Luftführung und Ansaugstutzen? Mit try and error sind wir noch nicht zur Lösung gekommen.
Interessant finde ich nur, das wir immer das gleiche Verhalten haben, egal ob Dellorto-Vergaser oder China-Nachbau oder Klappenvergaser. Alle haben Ihren eigenen Ansaugstutzen und alle verhalten sich gleich, eben Dampf ohne Lufi und Quälerei mit Lufi. 5 Vergaser haben wir schon probiert mit verschiedenen Einstellungen, daran liegt's nicht...
PS: Vielleicht brauchen wir die 14 PS auch gar nicht, wir sollten ehrer am Bedienpersonal feilen, schließlich sind wir keine trainierten Motocrosser...
Die 14PS bekommt ihr so auch nicht raus. Mein Möppi war damals zuerst bei professionellen Tunern, ich habe nur die Feineinstellung gemacht. Ausserdem hatte das Ding Lamellen im Einlass, was die Sache wesentlich vereinfacht. Aber wenn ihr eh schon alles an Vergasern ausprobiert habt dann müsst ihr wohl etwas am Motor feilen.
Die Geschichte mit den Membranen geistert uns auch schon durch den Kopf; gar nicht so leicht, die in den Zylinderkopf zu implantieren. Mal sehen, was unser Werkzeugmacher dazu sagt...
Schaltsaugrohr, Walzensteuerung, da muss doch irgendwas machbar sein. Bei elastischen Kolben hörts aber dann doch auf (obwohl die Idee seeehr vielversprechend klingt). Genug der Spinnerei.
Solange wir keine Membrane in dem Motor haben, können wir höchstens noch den Ansaugweg verändern, vielleicht liegt es daran. Andernfalls müssen wir einfach mit diesem Defizit leben.
@Michael: Welches Moped bist Du damals gefahren? DT 50?
würde es nichts bringen wenn man den Raum (nicht nur die Länge)zwischen LuFi und Vergaser DEUTLICH vergrössert? so ala LuFi-> Schuhkarton->Vergaser, so dass sich die Resonanzen im grossen Volumen verirren... reine Spinnerei... ich lass mich dafür gerne in der Luft zerfetzen
Das sieht dann aber ziemlich doof aus mit einem Schuhkarton unter der Sitzbank. Wir blamieren uns schon genug bei den Rennen, da können wir auf sowas getrost verzichten . Ehrlich: Dafür ist kaum Platz vorhanden, es passt alles geradeso zwischen Motor und Rahmen.
Es gab auch die RD50M, das war das Mokick bis 40km/h. Die DX war das Kleinkraftrad mit grösserem Vergaser und ungedrosselt. Mit extrem aufgebohrten Überströmern, einem winzigen Rennkolben und einer hauchdünne Kopfdichtung kam ich dann auf 125km/h. Nenndrehzahl war zwischen 10 und 13 Tausend U/min bei einem Verbrauch von 9 Liter Super
In Antwort auf: bei einem Verbrauch von 9 Liter Super
Was man aber bei DER Leistung gern in Kauf nehmen sollte
Waren die Kleinkrafträder nicht sehr selten weil unverschämt teuer in der Versicherung? Noch teurer als die 80er Ende der 80er / Anfang 90er Jahre? Ich kann mich zumindest an KEIN Moped in der Klasse hier im Ort erinnern. Btw. Wann bist Du das Teil gefahren? (Die M-Reihe war doch so um 1980 herum)
Ja, Versicherung lag bei knapp 1000DM pro Jahr, sauteuer. Gefahren bin ich das Ding von 1977 - 1980, war eine der ersten. Fahrgestellnr. war unter 100 soweit ich mich erinnere. Es gab noch nicht mal die gängige Bescheinigung der Betreibserlaubnis dazu sondern einen normalem KFZ Fahrzeugschein. Da stand dann nur Hubraum, Gewicht und Bereifung drin, sonst nix.
was habt ihr denn für einen lufi??? versucht doch mal einen universal sportlufi (pilz) der hat keine spürbare luftbremse wie eine matte. der pilz kommt dann direkt an den vergaser dran.
@Thomas und Armin: Die Dinger haben wir schon probiert, keine Änderung. Es genügt schon ein kurzer Schlauch von ca 4cm Länge im Durchmesser des Vergasereinlaß um diese schlechte Gasannahme hervorzurufen. Wohlgemerkt ohne Filter, nur Schlauch. Ganz offen dreht er fröhlich hoch.
@ Roy: Hab' schon verstanden, werden wir in Angriff nehmen (nächstes Rennen ist schon am Samstag ).
Ohne die detailierten Daten des Moppis kannst du keine rechte Lösung erfahren .
Was wurde verbaut usw , um diese Probleme zu lösen muss man sich dat Dingens ansehen...steuerzeiten , usw .
Wenn der Vergaser mit Luftfilter Rückzündungen erzeugt ist er zu mager eingestellt da die Luftmenge und Geschwindigkeit zu klein ist um ausreichend Kraftstoff mit zu nehmen . Es kann aber auch zu fett sein . Um das zu testen , versuche mal einen Run mit Filter und dem Verschlucken ....und dann im Verschlucken mit dem Choke nachhelfen ...
Diese Übergangsschwäche ist nur im Fahrbetrieb (unter Last) oder auch im reinen Stand lauf ??
kommt genügend Sprit durch den Hahn ?? Wie lang sind die Krümmerlängen des Pufpuffs ...usw .
Motor ist Zündapp 278/56 mit Dellorto 19mm PHBG. Ansaugstutzen-Länge 10cm (Innendurchmesser muß ich nachreichen), Rito-Vollwangenkurbelwelle mit Athena Supertherm-Zylinder 50ccm (4 Überströmkanäle, mit passendem Kolben), Auspuff Homoet (P4 oder P6 ist nicht bekannt). Wie ist Krümmerlänge definiert? Vom Auslaß bis Auspuff-Eingang sind's 33cm, äußerer Bogen gemessen.
Testfahrt unter Last ist z.Zt. nicht machbar, da wir noch am Fahrwerk arbeiten. Am Wochenende ist wieder Rennen, danach kann ich mehr dazu sagen.
Sprit läuft genug durch die beiden Hähne, unter Vollast ist auch alles prima. Die Schwäche tritt sowohl im Stand als auch unter Last auf. Mit etwas Übung hält man den Motor schön auf Drehzahl, und fällt er mal ab darf der Hahn halt nicht schlagartig aufgerissen werden, dann klappt es auch.
Strumpfhose als Filter erzeugt schon zuviel Widerstand, auch damit spuckt er das wertvolle Gemisch zum Gaser raus.
Herbringen ist wohl die beste Lösung, danke für das Angebot, ich komme vielleicht mal beimTreffen in der Schmiede (was für mich immer nochmal ansteht) darauf zurück.
Jetzt werde ich nich erstmal in das Thema Steuerzeiten beim Zweitakter einlesen, da bin ich noch nicht so bewandert...
Das Rennen war wenig erfolgreich; im freien Training hat es uns die Zündung zerlegt. Ersatz ist geordert, wird noch ein paar Tage dauern. Nichtsdestotrotz war es ein ergiebiges Treffen, einige Tips zur Fehlerbeseitigung wurden gegeben und die gilt es erstmal abzuarbeiten.
0170/2866693
05825/2581450
