Hi Bastian;

da muss ich dir teilweise deutlich widersprechen... vorweg, ich habe die letzten paar Jahre eine mittlere zweistellige Anzahl von Ermittlungen wg. zahlreicher Straftaten auf einer Internetplattform miterlebt / unterstützt und im Regelfalle läuft das problemlos, wenn einige Dinge beachtet werden.

In Antwort auf:

- der Log des Forums, der deine IP aufzeigt, unverfälscht ist (viel Glück!)



Das hinterfragt keiner, angefangen von der kleinen Polizeiaussenstelle bis hin zur städtischen Polizeidirektion, quer durch einige Bundesländer. Die Strafverfolgungsbehörden sind froh, wenn sie zeitnah verwertbare Daten bekommen, allenthalben gibt es noch einige Verständnisfragen, aber dass die Integrität der Daten angezweifelt wurde kam noch nie auch nur ansatzweise vor, nichtmal bei komplexer Beweiskette über drei Bildschirmseiten Apache-Logs / SQL-Statements (!).

In Antwort auf:

- der Log des Providers unverfälscht ist (nochmal viel Glück!)



Das ist in der Theorie natürlich möglich, hängt aber auch davon ab, in welcher Form die Daten übermittelt werden; Telefonisch / emailschriftlich / Fax. Aber auch hier wird ein ISP entsprechende Sorgfalt walten lassen, alleine schon um Ärger im Nachhinein zu vermeiden.

In Antwort auf:

- der Provider die IP eindeutig deinem Namen zuordnet, als Vertragspartner



Auch kein Problem, solange die Anfrage zeitnah erfolgt. Trotz Vorratsdatenspeicherung kocht da immernoch jeder Provider in DE sein eigenes Süppchen (wer hätts gedacht, v.a. keiner der VDS-Verfechter ); wenn jedoch die Daten noch bevorratet sind, werden die auch rausgerückt. Schwieriger wirds bei Proxies wie sie AOL z.B. standardmässig nutzt, aber auch hier funktioniert es.

Wie die richterliche Entscheidung danach ausfällt bzw. wielange sich der Rechtsstreit zwischen den beiden Parteien dann hinzieht, steht natürlich wieder auf einem anderen Blatt.
Auch klar ist, dass bei entsprechendem kriminellen Potential u. dem Einsatz der teils von dir angesprochenen möglichen technischen Möglichkeiten des Spurenverwischens das Ganze ungleich schwieriger wird und im Sande verlaufen kann, bei dem üblichen Beleidigungs- Bedrohungs- Verleumdungs-Gedöhns von Privatleuten, welches sich im Schutz der vermeintlichen Anonymität im Netz geliefert wird, sind die Hürden für die Strafverfolgungsbehörden nicht allzu hoch.

Grüße

Alex


--- Ich mag meine Autos wie meine Frauen: lieber saugend als zwangsbeatmet