Hi,
also ich hab' ja alles jetzt mitgemacht mit meiner R12-Anlage. Da der Kompressor an der Welle geschwitzt hab', hab' ich diesen überholen lassen und bei der Gelegenheit auch gleich noch auf R134a umgerüstet.
Das Umrüsten ist erstmal überhaupt kein Drama. Neuer Trockner, neue Dichtringe bei den Teilen, die man tauscht (bei mir waren es eben Trockner, Drossel und Kompressor) und noch die besagte neue Drossel. So, das war der einfache Teil. Ach ja, und dann je nach Weltanschauung auch noch ein anderes Kompressoröl rein, eben entweder direkt beim Tausch d. Trockners/Kompressors oder in der Werkstätte beim Neubefüllen.
Das war ja wie gesagt noch einfach. Dann kam der ganze Ärger. Neu befüllt, dann erstmal nach Anleitung 950g statt der 1100g R12 reingekippt. Lief erstmal bombig. Nach ein paar Kilometern ging auf einmal der Lüfter in die zweite Stufe - nach ein paar Nachforschungen hat sich heraugestellt, dass der Hochdrucksensor schaltet. Na bäh, also zuviel Druck.
Da der Kompressor aber leider sowieso geschwitzt hat (gut, war Pech), musste der ohnehin nochmal raus - geklungen hat er außerdem wie ein Malwerk, also raus und neuer rein. Gesagt, getan. Dann wieder zu Bosch und wieder Zeug reingedrückt. Da ich den alten Kompressor ja im Verdacht hatte, schadhaft zu sein, hab' ich wieder 950g rein und nach 10 Kilometern war wieder der Hochdruckschalter am Start.
Also hab' ich mal Druck gemessen und dabei kam erstmal nur Blödsinn raus, weil die Herrschaften vom ÖAMTC von Tutten und Blasen keine Ahnung haben. Nachdem mir zwischenzeitlich die Klima wieder auslief (Gas entwichen), bin ich zu einem anderen Boschdienst (nachdem der erste auch net sooo dufte war) und dort hat man mir erstmal pro forma das Ventil am Kompressor gegen einen Blindstopfen getausch. Grund: Das Ent- und Befüllen soll auch mit einem Ventil problemlos funktionieren, mache man dort sowieso nur so und die Retrofit-Ventile seien sowieso eine Katastrophe, von wegen jedes zweite undicht, man mache das schon gar nicht mehr bei Kundenfahrzeugen. Und überhaupt sei diese ganze R134-Retrofit-Sache ein Riesenblödsinn, und und und, was weiß der Kuckuck.
Also dort Stickstoffprüfung, alles dicht, neu befüllt, 10km gefahren, alles dufte, mal kein Hochdruck, aber ich hab' auch mal der Sicherheit halber nur 800g eingefüllt. Die haben dort ja auch gemeint, dass alles darüber sowieso viel zu viel sei. Aha. Am nächsten Tag war die Anlage wieder so leer, dass er Kompi gar nicht mehr kuppelte.
Das war der Stand vom November oder so, seither hab' ich nix mehr unternommen. Schnauze temporär voll. Das große Problem bei dieser Umrüstungsgeschichte ist nicht, dass es aufwendig oder besonders teuer ist - das Problem ist, dass MAL WIEDER kein Mensch wirklich eine Ahnung hat. Nicht einmal Bosch selbst, der außer teuer nur noch teuer ist. Wem soll man da glauben? Was stimmt, was stimmt nicht? Derjenige, der die Retrofit-Sätze verkauft, mag selbst eine intakte Anlage haben, aber selbst dort kommt dauernd der Hochdruckschalter, was alles andere als normal ist. Es fehlt also ganz klar an der Best Practice.
Ich werde jedenfalls die Fehlersuche im Frühling wieder aufnehmen und berichten, was es letztendlich war, denn nach 700.- versenkten Euros denk' ich nicht ans Aufgeben. Das Leck konnten wir trotz Kontrastmittel bisher nicht ausfindig machen, also wird's wohl diesmal der Verdampfer sein oder dergleichen. Der war vorher jedenfalls noch i.O., da hat das Gas nämlich ein halbes Jahr gereicht

lG
Bastian