Deinen ersten Absatz kann ich uneingeschränkt unterschreiben

Den zweiten nicht - zumindest nicht so ganz. Adam Smith stand für den reinen Kapitalismus, wir könnten auch noch Milton Friedman anführen, der den Monetarismus propagierte - aber wir leben ja nicht in einem rein kapitalistischen/monetaristischen System. In unserem greift der Staat ein, wo es von Nöten ist.
Derzeit prüft die Bundesregierung ja nun sehr genau, ob Opel Unterstützungen erhalten soll oder nicht. Grundlage der Prüfung ist, ob Opel nur durch den Mutterkonzern GM ins Trudeln geriet oder nicht zuletzt doch auch missgewirtschaftet hat. Sollte letzteres der Fall sein, erhält Opel keinen Cent. Das ist gerecht.
Schaeffler ist ein klares Beispiel für Misswirtschaft - also kein Vergleich.
Interessant ist zu beobachten, dass viele gerade sehr laut schreien, man solle Opel nicht unterstützen, weil man ja auch kleinere Betriebe nicht unterstütze. Genau diese Menschen aber wählen womöglich die SPD oder sogar die Linke und sind in Gewerkschaften organisiert - und die sind es doch dann, die wiederum als erste auf die Barrikaden gehen, wenn dieses große Traditionsunternehmen geschlossen wird.
Ich bin kein überzeugter Anhänger der sozialen Marktwirtschaft, aber in diesem System wäre eine Unterstützung gerechtfertigt. Ließen wir den Kapitalismus walten, ginge Opel pleite, irgendein Investor (Chinesen, Saudis, ein geldgieriger Hedge Fonds) übernimmt Opel und rationalisiert, rationalisiert, rationalisiert. Das Unternehmen überlebt - aber wer schreit dann?