In Antwort auf:
Zum Thema Unterschriftenaktion kann ich abschließend nur noch sagen: Gras wächst auch nicht schneller,wenn man dran zieht.
Um bei der Metapher zu bleiben: Gras wächst aber wesentlich schneller und besser, wenn man es düngt und ein freundliches Klima herrscht.
Dünger kostet aber Geld.
Und Audi muß solches in die Hand nehmen, um die Teileversorgung zu verbessern. Freiwillig tun die das nie und nimmer - aber wenn die Kundschaft über die Presse ihren Unmut kundtut und für das sorgsam gepflegte Image konkreter Schaden abzusehen ist, sieht die Sache schon ganz anders aus. Gülle mag zwar stinken, ist aber ein exzellenter Dünger.
Wenn Kunden mit einem gerade mal 13 Jahre alten ehemaligen Topmodell für 138TDM wegen nicht mehr lieferbarer Ersatzteile und damit einhergehender Beeinträchtigung der Fahrsicherheit ihren Wagen nicht mehr oder nur noch eingeschränkt nutzen können, haben diese Kunden alles Recht der Welt, öffentlich eine Änderung der Verhältnisse zu fordern.
Manchmal muss man dem Glück eben nachhelfen, und das ist genau so ein Fall.
Oh, und die Vergleichbarkeit mit Mercedes und BMW - das ist genau da, wo Audi damals hinwollte und heute meint angekommen zu sein. Dazu gehört aber eben auch eine Langzeitersatzteilversorgung zu akzeptablen Preisen, eine hohe Wertstabilität von anerkannten "historischen" Produkten und auch ein Kundendienstnetz, in dem sich loyale Kunden mit ihren "alten Schätzchen" gut betreut vorkommen. In allen drei Punkten hapert es bei Audi ganz gewaltig, von Ausnahmen abgesehen.
konkretes Beispiel:
Der MB W116 6.9 mit nur in diesem Modell erhältlichem Hydropneumatikfahrwerk wurde insgesamt 7.300 mal gebaut, davon sind in D noch 200 Stück zugelassen (von wegen "hohe Stückzahlen") - und ist heute doppelt so alt wie ein V8. Trotzdem ist es a.) kein Problem, Federspeicher der Anlage zu bekommen - sind bei MB am nächsten Tag da und b.) kosten die Dinger die Hälfte von dem, was das konstruktiv identische, vom selben Zulieferer stammende Teil bei Audi kosten würde, wenn es denn verfügbar wäre. SO siehts aus.
Stattdessen ist der geneigte Audi-Oberklassenkunde (der bisher ausschließlich in VAG-Werkstätten Kunde war) mit seinem Auto auf die private Tüftelei von "Freaks" aus diesem Forum angewiesen, um mit seinem Neckarsulmer Spitzenprodukt noch am Straßenverkehr teilnehmen zu können.