hmm - ich schätze, die angesprochene Frage - welche natürlich eine der zentralsten und auch eminentesten ist und uns eh durch unser Leben hindurch begleitet - KANN hinsichtlich der Frage nach automobilen Vorlieben / Überzeugungen / Taten.....aber MUß nicht unbedingt die Hauptrolle spielen. Ich stelle die These auf, es gibt - womöglich erst ab einem gewissen Alter, oder auch im Zusammenspiel mit individuellem geschmacklichem Wertekonservativismus - z.b. automobile Vorlieben, die quasi autark vom restlichen Lebensverlauf existieren.

Ich muß allerdings einräumen, daß auch ich - ähnlich wie Du von Opel zu Audi - eine große Kehrtwende vollzogen habe von alten S-Klassen hin zu Audi. In Stein gemeisselt ist das also alles nicht, wäre ja auch albern, würde unflexibel machen und damit anfällig - eventuell auch die Aufgeschlossenheit verhindern, die einen neue Dinge entdecken lässt, die ebenfalls interessant sein könnten.

Zum D2....ich nehme des weiteren an, daß Du eventuell aufgrund Deiner Sachkenntniss die Sache aus einer anderen Perspektive beurteilst - ich bin da relativ naiv und begeistere mich einfach aus dem Bauch heraus.

Bezüglich der Autofrage entscheidet sich das bei mir z.b. spontan in dem Moment, in welchem ich das erste mal drin sitze und fahre. Bei vollem Bewusstsein über die Tatsache, daß es - grundsätzlich betrachtet - sowieso fragwürdig ist, sich dermaßen für etwas wie ein Auto zu begeistern (nichtsdestotrotz ein weit verbreitetes Phänomen...), bin ich durchaus durch das "erfahren" sehr euphorisierbar - eventuell ein degenerativer oder zumindest pathologischer Zustand - dann kommen auch die Details wie "spezielle Eigenarten", "Innovationen / Historie", "Linie" etc langsam zum tragen.

Die Güte und Qualität oder sogar Eleganz der Konstruktion - oder auch das Gegenteil - erkenne ich dann erst, meist eher durch Erklärung anderer, wenn die ersten Probleme auftreten bzw. daran, wie gut oder auch schlecht diese zu lösen sind. Aber in diesem Stadium ist man eh meist schon rettungslos infiziert und neigt auch tendenziell zur Unterdrückung rationaler Beurteilungsgrundlagen...

Naja, zumindest passiert mir das gelegentlich ;-)

Aber zurück zum Thema. Natürlich wäre es blauäugig, die Dynamik zu leugnen, die Du Strömungen nennst - es wäre darüber hinaus auch ineffizient und erst recht nicht erkenntnissfördernd.

Am Rande - mir fällt gerade auf, daß ich mir eh nicht die Frage stelle, "was kommt NACH dem V8", sondern eher jene "was kommt DAZU", und auch das frage ich mich eigentlich noch nichtmal, sondern eher"wie kommt das dazu"... aber das ist trivial - zurück zum Thema...

Die ja eigentlich umfassende und damit eher philosophische Frage, was kommen wird - Autopläne sind da eine denkbare, wenn auch winzige Manifestation - hängt meiner Meinung nach sogar noch von wesentlich mehr Faktoren ab als von unserer Interaktion mit dynamischen Bedingungen und daraus möglicherweise resultierenden Reflektionen. Üblicherweise führen derartige Überlegungen in Grenzbereiche, die - in letztendlicher Konsequenz verfolgt - transzendentale Formen annehmen.

Es gibt die These, das man theoretisch mit unendlicher Potenz des Geistes in einem unbegrenzten Zeitrahmen mit unerschöpflichen Energiereserven die Zusammenhänge des "Alles" ausloten könnte. (Natürlich gibt es auch Gegenthesen)

So gesehen müsste man also - vorausgesetzt, alles hängt mit allem zusammen....kausal oder wie auch immer man es definieren mag....als verantwortliches Individuum eine allumfassende Analyse zur Grundlage einer jeden Entscheidung machen - z.b. auch der "Auto - Entscheidung".

Natürlich könnte es theoretisch auch möglich sein, ein ganzes Universum aus der eigenen"Auto-Entscheidung" zu extrapolieren.

Der Haken ist natürlich die Nichtverfügbarkeit der Ressourcen, um es schmeichelhaft auszudrücken - und selbst im Idealfall wäre es immer noch fraglich, ob die ultimativen Fragen sich mit derartiger Methodik ergründen lassen würden, Und so ist, natürlich nur theoretisch, ein Blick BIS zum "Tellerrand" - der transzendentalen Grenze - also z.b. die Frage "was passiert wirklich nach dem Tode" etc. - vielleicht denkbar, aber nicht der allerkleinste darüber HINAUS, so daß jene Fragen in letzter Konsequenz ungeklärt bleiben - welch unbefriedigender Zustand - ein Dilemma.

Das erinnert ein wenig an die Frage, was passiert, wenn ein Objekt mit einer unwiderstehlichen kinetischen Energie auf ein ebenso unverrückbares trifft und zeigt das zusätzliche Dilemma der beliebigen Deutung aufgrund unser aller Unkenntniss der absoluten Wahrheit. (welche - eine weitere These - womöglich nur ein konstruktives abstraktes Gebilde unseres Geistes zum Zwecke der Motivation darstellen könnte...was würde man machen, wenn man in jedem denkbaren Belang die absolute Perfektion / Wahrheit erreicht hätte...??? Puh..Langeweile...)

Und genau hier, an diesem Punkt, an dem geistesgeschichtlich gesehen warcheinlich die ersten Religionen entstanden sind, hat sich ein weiteres Hilfsmittel zur Überwindung des Dilemmas über den blosen Instinkt hinaus entwickelt - die Psychologie.

Jene widerum spielt eine maßgebliche Rolle in Fragen wie der "Autofrage" - warscheinlich sogar die wesentliche oder gar einzige, denn selbst eine vermeintlich rationale Entscheidung (Sparsamkeit / Umweltschonend etc.) wird meisst aus psychologischen Gründen getroffen.

Auch ist diese Methode zur Überwindung des Dilemmas nicht fehlerfrei, denn sie eröffnet auch Wege zur Manipulation von Entscheidungen, die von aussen gezielt eingesetzt werden können......is klar, brauchen wir nicht drüber zu reden, nicht nur relativ filigrane Methoden wie z.b. neurolinguistische Programmierung, sondern auch schlicht Werbung und "Politiker-Realität" fliegen uns ja stets um die Ohren / Augen - zusätzlich zu den Manipulationen, die wir selber an uns vornehmen, ohne es immer gleich bewusst wahrzunehmen...

Es gibt also noch mehr Bewegungen als nur die "Strömungen", die dynamischen Zustände des Seins, die teilweise von einer brutalen Konkretheit sein können und sich dann auch schwer ignorieren lassen....man ist gezwungen, sich zu bewegen / verändern / anzupassen etc. und dies kann auch die Empfindungswelt / das Bewusstsein des Individuums ..........UND ZUGUTERLETZT AUCH DIE ENTSPRECHENDE AUTOFRAGE ;-))) ...modifizieren.

Noch eine letzte Überlegung zum Thema geschmackliche Konstante bzw. Wertekonservativismus.....bei all diesen Unwägbarkeiten des Seins mag es ein weiterer psychologischer Trick sein, eine gewisse Beständigkeit herbeizusehnen - so wie auch die Illusion, man würde willentlich darüber entscheiden.

Ich versuche mir schon länger darüber klar zu werden, was ich eigentlich wirklich will, und auch, was ich nicht will.....also das auszufiltern, was eventuell oktruiert sein könnte - eventuell sogar von mir selbst - quasi am Ende einen relativ reinen, unverfälschten Willen, der in vollem Bewusstsein und völlig unabhängig von allem Entscheidungen fällen kann. Ähnlichkeiten mit oben beschriebenem Dilemma sind unverkennbar. Trotz all meiner Bemühungen ist stets die Presenz der psychologischen Unwägbarkeit spürbar - man ist halt nur ein schwaches Individuum mit begrenzten Fähigkeiten, getrieben von der Sehnsucht, den eigenen Willen durchzusetzen, ohne überhaupt zu wissen, was das eigentlich ist.

Ich gebe mich also wenigstens nicht übermäßig u.a. hinsichtlich meiner "Autoentscheidungen" der Illusion hin, ich könnte das alles frei und objektiv entscheiden.

Andererseits - ist das nicht auch irgendwie zu verantwortungslos? Bedeutet das etwa am Ende, ich hätte gar keine Wahl? Oder gar, es läge in meiner Natur, V8 zu fahren? Oder noch fantastischer....da ich trotz allem ganz dumpf das Gefühl habe, ich wüsste ganz genau, das ich V8 fahren will, was sich ja nicht ultimativ rational klären lässt - gäbe es so etwas wie eine Quelle jenseits der transzendentalen Wahrnehmungsschwelle, welche mich dazu bringt, V8 zu fahren? Eine spirituelle Erfahrung?

Fahre ich am Ende V8 im Auftrag des Herren?

Da kann warscheinlich wirklich nur noch einer helfen - Herr Papst, übernehmen Sie ! ;-)))




Na jedenfalls kann man nicht sagen, ich würde nicht ernsthaft versuchen, meine V8 / A8 Leidenschaft selbstreflektorisch zu durchleuchten. Und meine These eingangs scheint mir nun auch nicht mehr unbeschränkt haltbar. Na toll !


..." auf ein Neues !!! "