Hi Paul,

sorry, dass du jetzt das aufgestaute Posting abbekommen hast - es war bewusst nicht gegen dich als Person gerichtet, sondern gegen diese Art Posting im Prinzip, das habe ich auch betont. Du warst nur der berühmte Tropfen.

Klar darfst du kotzen! Jeder darf sich darüber auslassen, wie sehr einem der V8 die Nerven raubt - ich bin wahrlich der letzte, der sich damit zurückhält. Und ich hatte schon schlimmere Frusterlebnisse als du mit deiner Lenkung (die hatte ich im Übrigen auch schon hin und hab's gemeinsam mit Rainer bei einem Bekannten auch schon getauscht - "Himmel, Satan" sag' ich da nur...).

Ich hab' - nur zur Sicherheit, von wegen vor der eigenen Türe kehren usw. - vorhin mal überflugsmäßig meine letzten 5 Jahre Beiträge hier durchgeschaut und wehmütig an meine V8-Anfangszeiten zurückgedacht, meine erste Zeit hier. Mit meinem ersten V8. Der war schon was. Sauteuer eingekauft (VIEL mehr als das, was du berappt hast), null Ausstattung, 340tkm auf der Uhr und in etwa soviel Pannen wie du in den ersten zwei Wochen. Ich hab nach dem Kauf wirklich in der ersten Woche die total lecke Servopumpe überholt, die daraufhin sofort noch mehr leckte und den ganzen Motor zerrissen, um dem exorbitanten Ölverbrauch Herr zu werden. Woraufhin er noch mehr verbrauchte. Aber von Verkaufen war hier drin nicht die Rede. Irgendwann ließ ich mich dann von den "guten Ratschlägen" einiger im Bekanntenkreis verleiten und verkaufte den V8 wehmütig, nachdem ich dutzende Stunden und tausende Euros versenkt hatte.

Lange hab' ich's nicht ausgehalten. Kein Monat später hatte ich den nächsten. Mit denselben Problemen und noch mehr (Lenkgetriebe). Trotzdem hab' ich durchgebissen und auch den hergerichtet, bis irgendwann mein jetziger daherkam.

Worauf ich hinaus will, ist, dass jeder irgendwann in Wirklichkeit vor ganz den gleichen Problemen steht - da muss man durch. Es tut mir leid für dich, wenn du im Vorhinein nicht ausreichend über die möglichen Kauf-Folgekosten informiert wurdest (im Ernst: Irgendwer sollte in der Kaufhilfe ein ganz großes Warnschild aufstellen, das über die horrenden Folgekosten aufklärt) - dennoch frage ich mich, warum immer gleich von Verkaufen die Rede ist. Und warum du dir gerade einen V8 als Familienkutsche ausgedacht hast. Der macht dich doch auch vom Sprit her arm, nicht nur von den Reperaturen her (die sind im Verhältnis zum Spritverbrauch ja eh moderat).

Nichts für ungut - ich wünsche dir wirklich, dass du den V8 noch länger hast und er dir Freude bereitet. Rechne dir einfach mal durch, ob es sich für dich rechnet, ob du das wirklich möchtest, und wenn ja, lass dir von uns dabei helfen. Wenn nein, stell ihn auf autoscout, den Marktplatz, ebay, mobile, whatever und hak' die ganze Sache ab. Jetzt noch. Denn ein paar Tausend Euros und viel Ärger später kommen garantiert noch ein paar Tausend Euros und noch einmal viel Ärger. Das muss man halt für sich selbst abwägen, ob der Enthusiasmus darüber hinweghilft.

Noch ein Wort zum Thema V8 im Alltag: Es ist kein Geheimnis mehr, dass sich die Ersatzteilsituation (rapide) verschlechtert. Man kann sich nicht mehr darauf verlassen, dass man selbst sicherheitsrelevante Teile noch kurzfristig bekommt. Aktuelles Beispiel sind Teile des Fahrwerks. Wenn der V8 im Alltag gefahren wird, muss man sich auf ihn verlassen können - und auf die Verfügbarkeit von Teilen. Sonst buttert man Tausende in den Familienwagen und muss ihn dann stilllegen oder Monate auf Ersatz warten, weil die Teile nicht mehr erhältlich sind (freilich wird immer jemand eine Lösung finden - aber das dauert). Es ist stark zu überlegen, ob ein notwendiges Fahrzeug nicht besser eines ist, das technisch anspruchsloser und teilemäßig besser versorgt ist.

Viel Glück

Bastian