Hi,

so makaber es klingt, aber im Moment geht es unserer Gesellschaft in Wirklichkeit viel zu gut. Idealisten sind nicht mehr gefragt und werden - in Wirklichkeit - auch momentan nicht benötigt. Wir sind (alle westlichen Staaten) letztendlich dekadent auf Teufel komm' raus.

Es geht ja nicht darum, ob man was zu beißen hat oder einen Dach über den Kopf, sondern darum, ob man etwas schneller oder etwas langsamer fahren darf oder etwas mehr oder etwas weniger PS fährt. Genau genommen geht es uns also auch sehr sehr gut (im international Vergleich), selbst wenn so wie in unserem Fall der Staat Eurofighter einkauft oder sonst irgendeinen Blödsinn macht.

Insofern ist Krieg - so hässlich es ist - eine Art Recycling-Prozess für die Gesellschaft und auch für die Politik. Und einem ungeschriebenen Gesetz zufolge muss es irgendwann wieder krachen, damit das ganze System mal ordentlich durchatmet und einen Schritt vorwärts macht. Denn nach dem Krieg hat man keine Zeit für Debatten über Geschwindigkeitslimits oder kollesterienarmes Essen... dann sind wieder Idealisten gefragt und dann sind Politiker auch mal wieder FÜR das Volk da, nicht nur für die eigene Tasche.

Letztendlich ersticken die modernen Medien ja auch jeden Idealismus im Kern. Früher einmal konnte man noch Reformen durchführen, ohne für jedes Detail in einem Dutzend Interviews Rechtfertigungen ablegen zu müssen. Wenn man aber heutzutage (auch als Politiker, der es gut meint) etwas ändern möchte, kotzen die Opposition und die Medien in deren Hand dermaßen laut, dass man zu gar nichts kommen kann, da vorher schon wieder die Neuwahlen vor der Tür stehen. Klar sollte man der Obrigkeit auf die Finger schauen können, aber stell dir mal vor, da stellt sich mal einer hin und möcht' aufräumen - keine Chance.

Meine 2 Cents...

Bastian