Moin,
genau so ist es. Einfach weg das gute Stück. War insgesamt ein ziemliches Drama, dass ich leider nicht so wortgewaltig wie ein Jens Tanz wiedergeben kann:
Expose, für die die keine Lust haben, alles zu lesen:
Bei der Polizei war es scheiße, mit der Versicherung war es scheiße und mit dem Gutachten auch. Bekam aber letztlich doch das Geld und habe wieder einen neuen V8 gekauft.
Und die Langversion, für die, die das Fernsehprogramm auch so grandios finden:
Zunächst mal fing alles mit der Diebstahlanzeige bei einem ahnungs- und lustlosen Polizeibeamten ab. Auf die Frage, warum denn im Fahrzeugschein eine andere Adresse stand als auf meinem Ausweis, habe ich ihm erklärt, dass ich einen Zweitwohnsitz bei meinen Eltern habe. "Aha, um Steuern zu sparen!". "Falsch, die Kfz-Steuer ist einheitlich. Aber die Versicherung ist so günstiger." Was es denn für ein Auto wäre. "Ein Audi V8". Ahnungslosigkeit. "Was machen Sie denn beruflich." Auch wenn ich nicht weiß, wie ihm die Information dabei hilft mein Auto zu finden, habe ich ihm erzählt, dass ich Unternehmensberater bin. Die Komik, die dies offenbar in sich birgt, erschließt sich mir zwar bis heute nicht, jedenfalls habe ich ihm klar gemacht, dass es meiner Meinung nach hier gar nichts zu Lachen gäbe und man doch etwas mehr Feingefühl an den Tag legen könnte. Das war dann also geschafft.
Am kommenden Tag habe ich dann den Wagen stillgelegt und den Verlust der Versicherung mitgeteilt. Relativ schnell gab es dann ein Schreiben, in dem ausdrücklich erwähnt wurde, dass man alle das Auto betreffenden Information, welche für die Ermittlung des Wertes hilfreich sein könnten, einreichen solle. Auch und besonders Farbfotos. Alle Fotos rausgesucht, Mäppchen wie bei einer Bewerbung gemacht, Rechnungen, Kaufvertrag dazu, abgeschickt. Irgendwann habe ich dann mal bei der Versicherung angerufen, wie es denn nun weitergeht. Erstmal Gutachten abwarten. Das kam dann auch irgendwann: Audi V8 3.6, durchschnittlicher Erhaltungszustand, Wert 4000€. TILT meinerseits. Erstens hatte ich nie einen 3.6er. Zweitens war mir gänzlich unklar, wie der gute (arme) Mann auf einen "durchschnittlichen Erhaltungszustand" kam. Versicherung angerufen. "Dann müssen Sie schriftlich Stellung nehmen." Zu was? Einem Gutachten, welches wohl nicht zu meinem (ex-) Auto gehört? Naja, erstmal beim Gutachter angerufen und gefragt, was da los sei. "Oh ja, unser Fehler, machen wir für einen 4.2er neu." Das klärte aber ja nicht das mit dem Erhaltungszustand. "Naja, bei den Schwarz/Weiß Kopien erkennt man ja auch nix." Erneut: TILT meinerseits. eMail-Adresse erbeten, Farbfotos hingeschickt. Dann bei der Versicherung angerufen, Terror gemacht, was dass denn soll, erst Farbfotos haben wollen und dann schnöde S/W-Kopien weiterleiten. Zweites Gutachten abgewartet, nochmal mit dem Gutachter gefeilscht (war um Weihnachten und er hatte ein schlechtes Gewissen ;-) Neues Gutachten über 5000€. Na gut. Erstmal ein neues Gefährt gesucht und einen guten Ersatz gefunden. Vom Wagen her noch besser als der Erste, hat aber ein bisschen gedauert, bis ich den auch lieb gehabt habe...
In der frohen Erwartung des Geldes die Festtage genossen. Sylvester mal das Konto gefragt: nichts. Dann um den 5.1. nochmal: ihr ahnt es: nicht. Bei der Versicherung angerufen: nie einen erreicht. War leider vorher auch nicht anders. Rückrufbitten verhallten ungehört. Irgendwann hatte ich dann eine Kollegin am Rohr. "Jaaa, die hat Urlaub". TILT 3. Also gut: "dann überweisen Sie doch das Geld". Gemaule und irgendwann gings dann doch.
Als dann alles soweit geregelt war, ich mein Geld hatte, schrieb ich einen wunderbar formulierten, hasserfüllten Brief an den Vorstand der Versicherung. Und es blieb nicht ungehört. Bekam zunächst persönlich(!) einen Antwortbrief, dass man sich kümmern würde. Dies ist offenbar auch geschehen, bin dann von dem Chef der Schadensregulierung in HH angerufen worden und konnte meinem Unmut freien Lauf lassen. Irgendwelche Vorteile gabs zwar nicht, aber immerhin den Sieg des kleinen Mannes. Und bitte schreibt mir nicht, ich hätte nicht glorreich triumphiert. Lasst mich in dem Glauben.
Jedenfalls war ich heilfroh, dass ich den Wagen TK-versichert hatte und ich wenigstens das Geld wiederbekommen hab.
In diesem Sinne
Roman