Tja, eigentlich gehört es hier überhaupt nicht rein, aber seit einiger Zeit sehe ich das Forum hier als die 3. Familie.
Gerade eben den Anruf bekommen der alles andere zur Nebensache werden lies, das mein Freund und Aushilfe heute Mittag mit dem Motorrad ums Leben kam.
In einer Kurve einfach geradeaus gefahren, ein Mann der seit über 30 Jahren Motorrad fährt, Vater von 4 Kindern, fährt einfach so gerade aus?
Seine 2 jüngsten Kids (16 und 18J) haben ihn in den letzten Monaten schwer zu schaffen gemacht sodass er als Alleinerziehender auf die Hilfe vom Jugendamt angewiesen war und seine 2 Kinder selber ins Heim brachte, da die wegen schlechten Umgang schon nen Wagen geklaut und geschrottet haben, Einbrüche und Diebstahl waren auch schon dabei, aber fährt deshalb ein starker Karaktär freiwillig in den Tod?
Ich bin geschockt. Noch vor 34 Stunden hab ich mit ihm gesprochen. Viele Probleme, viel Zuspruch auch von den Ämtern das er sich nichts vor zu werfen hätte, aber trotzdem traurig und voller Selbstvorwürfe, das waren so ziemlich die letzten Worte die er von sich gab.
Ob mein Mutmachen " es kommen auch wieder bessere Zeiten und die Kids stehen irgendwann wieder vor Deiner Tür und fallen Dir in die Arme" genug war? War es überhaupt suizid? Oder war es ein Autofahrer der Ihn in eine missliche Lage gebracht hat?
Fragen über fragen.
Und wieder, ich bin geschockt.
Der Verlust einer Arbeitskraft ist in Anführungszeichen egal,
der Verlust von einem Freund hinterlässt erst offene Wunden mit offenen Fragen. Man erinnert sich an die Gespräche, an Erlebnisse, man projektziert den Freund vor seine Augen, so deutlich dass man Ihn anfassen möchte. Nach einiger Zeit werden aus den Wunden wohl Narben, die Fragen werden bleiben, die Erinnerungen hoffentlich auch.
Have a nice Ride to Heaven
By Ronny