Hi Werner,
erstmal möchte ich sagen, dass ich natürlich kein ausgemachter Klimaspezialist bin, wenngleich ich auf diesem Gebiet auch nicht gänzlich planlos bin. Deine Rechercheergbnisse oder dein Wissen zu den Ölen, Kältemitteln und Dichtstoffen möchte absolut nicht Zweifel ziehen!
Die von mir gemachten Aussagen zum Betrieb von r413a (ohne jegliche Umrüstung oder Änderung der vorhandenen Anlage!) beziehen sich auf Erfahrungen mit zweien meiner Fahrzeuge sowie 7 (ich habe gestern noch mal nachgeforscht) weiterer Fahrzeuge aus meinem Bekanntenkreis, kein Hörensagen also. Dennoch kann ich natürlich nicht ausschließen, dass es auch Probleme damit geben kann.
Grundsätzlich muss jede Anlage, egal womit sie befüllt wird, dicht und intakt sein. Viele Anlagen sind mehr oder weniger stark undicht - da kann man einfüllen was man will und das geht in die Hose.
Ich sagte ja, dass r12 praktisch nicht zu bekommen ist, da es wie jeder wohl weiß, verboten ist. Ich würde auch nicht mehr danach suchen (413a hat ja bei mir auch bestens geklappt).
In der mir bekannten Praxis sind ALLE Versuche eine r12 Anlage mit 134a zu befüllen gescheitert, bzw. wurde dies von der Großzahl der potentiellen Befüller gar nicht erst gemacht sondern strikt abgelehnt.
Ohne Umrüstung inkl. des Kompressors geht hier gar nichts.
Was das Befüllungsprozedere angeht, wird ein guter Klimamann schon beim Evakuieren der Anlage feststellen, ob weitere Druckproben oder Lecksuchaktionen durchgeführt werden müssen.
Zuvor ist da ja auch noch der Fahrzeughalter da. Er weiß wohl in der Regel, wann die Anlage das letzte mal gefüllt wurde, ob sie offen war, ob die Kühlleistung langsam oder schlagartig nachgelassen hat usw. Weiß man das nicht, weil man das Auto gerade erst (oder im Winter, wenn man die Klima teilweise nur sehr schwer prüfen kann) gekauft hat, hat man in der Tat möglicherweise ein Problem.
Bei Evakuieren sieht der Klimamann, wieviel Kältemittel er abgesaugt hat. Ist die Anlage gänzlich leer wird er wohl fragen, ob sie geöffnet war. War sie das nicht, ist auf jeden Fall ein Leck zu suchen. Dann kann er die Anlage entsprechend länger auf evakuieren wobei größere Leckagen erkannt werden können. Oder er macht eine Druckprobe mit Stickstoff und / oder Indikatorflüssigkeiten. Beim Befüllen kann er die Drücke in der Anlage ablesen und Rückschlüsse (z.B. auch auf eine verlegte Trocknerpatrone) ziehen.
Ein gewisser Verlust von Kältemittel ist normal, das richtet sich nach dem Zustand der Anlage aber auch nach der Gesamtlänge der eingebauten Schläuche, weil hier das Kältemittel verstärkt diffundieren kann. Beim Auto meiner Frau haben z.B. nach drei Jahren knapp 300g (von 1000g)134a gefehlt. Das ist nicht unbedingt wenig aber für mich auch noch kein Grund für eine aufwändige Lecksuchaktion. Ein solcher Verlust in wenigen Wochen würde aber sicher Fehlersuchmaßnahmen erfordern. Ich glaube, dass man auch die Verhältnismäßigkeit ein bisschen im Auge behalten muss. Ein normaler Klimaservice mit r134a kostet in der Regel 60-80 Euro. Das heißt Evakuieren und neu Befüllen. Im Normalfall sollte das reichen. Eine Lecksuchaktion mit Druckprobe kostet nämlich extra und ist teilweise recht aufwämdig. Deshalb sollte das in der Praxis nur zu Diagnosezwecken gemacht werden, wenn es einen Grund dafür gibt. Ich würde meinem Klimamann was erzählen, wenn er einfach so eine Druckprobe machen und in Rechnung stellen würde.
Mein ganz persönliches Fazit (und ich habe ja mit meinen r12 Autos damals vor der gleichen Frage gestanden): Ich würde wieder ohne Änderungen der Anlage auf r413a umstellen auch wenn vielleicht ein Restrisiko bleibt. Bisher bin ich damit voll und ganz zufrieden.