Moin (oder Servus),
das Problem der hinteren Bremssättel liegt eindeutig in der Konstruktion. Die Sättel funktionieren irgendwann nicht mehr, weil die Betätigungswelle der Feststellbremse schlicht und ergreifend festgammelt. Das liegt wiederum daran, dass der Simmerring, der die Welle nach außen hin abdichtet irgendwann den Weg alles Irdischen geht. Feuchtigkeit dringt ein, Schmutz kommt hinzu, Korrosion beginnt, die Funktion des Hebels wird schwerfällig und irgendwann löst sich der Bremshebel nicht mehr. Dagegen kann man mit normalen Maßnahmen innerhalb einer Inspektion oder eines Bremsbelagwechsels nichts unternehmen. Der einizge Weg ist, den Bremssattel alle paar Jahr komplett zu zerlegen und neu einzudichten, was im übrigen kein besonderes Problem darstellt. Aber finde mal eine Werkstatt die das macht, viele wird es da nicht geben, denn ein weiteres Problem ist die Beschaffung der Dichtungen, die man zur Montage braucht. Die wachsen auch nicht an den Bäumen und ich habe einige Klimmzüge gemacht, um nachhaltig und im preislichen Rahmen an diese Teile heranzukommen. Die Werkstätten zumindest, scheinen mehr am Verkauf von neuen Sätteln zu haben. Außerdem sind unsere Dicken so selten, dass es für die meisten Betriebe der Mühe nicht lohnt, sich um die Beschaffung der Teile zu kümmern, respektive Mengen abzunehmen, die man unter normalen Umständen niemals einbauen kann.
Mit Einfetten und Einsprühen kann man so einen Schaden, der früher oder später jedem blüht, der solche Sättel in seinem Fahrzeug eingebaut hat (auch 100er, 80er etc.) leider nicht verhindern. Regelmäßiges betätigen der Feststellbremse (besonders bei Automatikfahrzeugen) vermag den Prozess des Vergammelns aber ein wenig hinauszuzögern.
Wenn man so einen Sattel ordentlich überholt, im Zweifel auch den Hebel erneuert hat man am Ende übrigens einen praktisch neuwertigen Bremssattel zurück. In aller Regel überleben die das Auto (um Jahre).