Auf vielfachen Wunsch stelle ich euch die abgehaltene Rede ins Netz .
Es war nicht einfach ein zutreffendes und ein die Person berührendes Textwerk zu schaffen ...aber Konnoodium hatte sehr Professionelle Hilfe und bei interesse von euch gebe ich Infos zu den elitären Unterstützern .
Der Rekord von 21 FZG wurde bei weitem übertroffen . Gut 40 Audis waren da und etwa 80 Leutz . ....Jaja und ein paar sehr "gefrässige" ....Chili-Vernichter .
Ein bemerkenswertes Talent in Musischen Belangen hat Fritz Eitel zum Sohn und ich bin froh , das er uns an seiner Gabe hat teilnehmen lassen. Danke Alter !
Nun ist der Trubel rum und morgen können wir wieder an die 1000 Reifen in die Halle Räumen und dann gehts an meine 31te Audi V8 Motorrevision .
Nun zur Rede :
Rede des V8-Papstes Konnodium III. zum 39. Geburtstag
von Carsten „Das Miststück“ Beisel
[Räusper…]
Silentium!
[Tocktocktock, 3mal Kreuzzeichen]
Anwesende!
Geehrtes Audi-Torium!
Liebe Michaela, liebe Kinder ,
liebe V8-Gemeinde, liebes Miststück!
[Stimme seifig, langsam]
Wir haben uns heute hier , am 39. Geburtstag unseres Miststücks versammelt, um einen ganz besonderen Menschen zu feiern und ihn zum Ehrenmitglied im heiligen Olymp der Audiasten zu ernennen!
Mit unser aller Anwesenheit ehren wir heute den Vater, den wunderbaren Freund und den V8-Retter, der schon in frühester Jugend vom Klange der 8 Zylinder verführt ward und sich seither in seiner „Beissel-Notaufnahme“ der Pflege, der Heilung und der Betreuung audi-mobiler Notfälle verschrieben hat.
So erwarb er sich in seiner Schmiede am Fusse des Berges vom Herren über Jahre hinweg ölverschmierte Hände, Lorbeeren, Respekt und die Hochachtung der Glaubensbrüder- und Schwestern und ist zu einer dauerhaften Institution für unsere Gemeinde der V8-Jünger geworden.
Doch nicht nur den Automobilen Pflegefällen stand und steht seine Ambulanz offen, auch seinen Freunden – und zwar den menschlichen! – Sie finden bei ihm immer ein offenes Ohr, ein weites Herz und viel Gefühl........ dafür danken wir Dir heute.
[Zum Publikum wenden, segnende Handbewegung, singend:]
In nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti. Vau Acht
[normal weiter]
Mit grösster Sorgfalt veranstaltet unser Miststück für uns alle die beliebten Altinger Treffen, er ist uns ein freundlicher Gastgeber, und trotz des Alltags-Stresses hält er die Türen seines Hauses und die Tore seiner Werkstatt immer offen für uns und unsere exklusiven Begleiter mit den 32 Ventilen.
Sprechen wir nun gemeinsam das Audi eleison:
Hier stehen wir vor der offenen Motorhaube und sehen Dampf emporsteigen –
[Alle] V8 erbarme Dich
Und wir sehen auf die Tankanzeige und haben Tränen in den Augen –
[Alle] V8 erbarme Dich
Und wir ziehen den Ölstab und finden ihn jungfräulich trocken -
[Alle] V8 erbarme Dich
[Geste mit den Händen nach oben, damit sich die Gemeinde erhebt]
Erheben wir uns zum Gebet:
Ich glaube an den Dicken,
den Vater der allradbetriebenen Luxuslimousinen,
den Schöpfer unserer automobilen Freuden auf irdischen Straßen
Und an seine 8 Zylinder, sein eingeborenes Herzstück.
Konstruiert von tatkräftigen Ingenieuren, geboren von der Firma Audi,
gelitten unter unsachgemäßer Behandlung,
geknechtet, getreten und zu Schrott gefahren,
hinabgestiegen in die Talsohle seines Wertes
und jetzt wieder auferstanden von den Toten
aufgefahren aus dem Hades
er fährt auf unseren Straßen,
von dort wird er kommen, zu bringen Fahrvergnügen und Begeisterung.
Ich glaube an die selige Tankstelle,
die heilige Werkstatt
die Gemeinschaft der V8-Jünger,
die Vergebung unserer Fahrfehler
die Auferstehung aus kapitalen Motorschäden
und den ewigen Reparaturleitfaden.
Amen.
[Geste mit den Händen nach unten, damit sich die Gemeinde wieder setzt].
Liebe Gemeinde, in unserem Miststück ehren wir nicht nur den Freund, sondern auch den mechanisch wirkenden Künstler am Automobil.
Er kann beides:
[Stimme SANFT UND LANGSAM, erzählend]
Mit zartfühlender Hand widmet er sich auch noch den bockigsten Harrerischen A8-Schrauben, krault ihnen solange den Kopf bis sie ihren Widerstand aufgeben und mit elastischer Drehung – fast freiwillig – ihren Gewindesitz verlassen und dem Meister in die Hände springen.
[Aufschauen, Pause]
Mit sanfter Hingabe kitzelt er verwahrloste Radlager, massiert verkrampfte Silentgummis bis zur völligen Entspannung, streichelt Zündkerzen aus ihrer Halterung und träufelt Öl in dürstende Behälter.
[Aufschauen, Pause]
Mit zartem Zureden kümmert er sich um verlassene Einspritzventile, befühlt abgebrochene Koppelstangen und streichelt rostige Lambdasonden aus ihren Gewinden, die ihm daraufhin glücklich in die Hände sinken.
[Pause]
Aber er kann auch anders:
[Stimme wird allmählich fester und lauter]
Mit beginnendem Zorn stochert er nach den versauten Schrauben der Wapu und schwingt die Montiereisen bedrohlich über abgefahrene Reifen
.
[Aufschauen, Pause]
Ist er ungehalten, so läßt er den Vorschlaghammer über die Ansaugbrücke kreisen, rückt den Achsmanschetten mit dem Stemmeisen zu Leibe und knallt mit bloßer Hand die Radmutter auf 150 Nm zu, wobei ihm das regelmäßiges Abgleiten in die Niederungen der Fäkalsprache zur probaten Unterstützung gegen die Widerstände der Technik gereicht ist.
[Aufschauen, Pause, Stimme lauter werdend… ]
Bei entsprechender Reizung allerdings kämpft er mit Haut und – im wahrsten Sinne des Wortes – seinen Haaren… und brachialer Gewalt gegen ungezogene Achsteile, widerspenstige Querlenker, festsitzende Stabis und dumme Kolbenringe, tritt auch mal wutschnaubend ausgelutschte Reifen von der Felge, schleudert poröse Karkassen durch die Werkstatt und wird geradezu selbst zur Wuchtmaschine in Person!
[Pause, warten…]
Doch solche Kämpfe, liebe Gemeinde, trägt unser allradgetriebenes Miststück nicht nur in der Werkstatt aus… Nein! Auch die Straße ist vor seinem feurigen Temperament nicht sicher! Hier saugt er bei recht zügiger Fahrt wahlweise Golfs oder BMWs in den Luftfilterkasten, wie ein heißes Messer in die Butter schneidet er mit seiner Christin Kurven in den Asphalt und vernichtet nach guter V8-Manier leichtsinnig und angemessen Kraftstoff.
Für Schlagzeilen ist er immer gut, was sich zeigt, wenn Anwohner von fliegenden und glühenden Ufos berichten, die sich in Kreisverkehren und Ortsdurchfahrten erbitterte Schlachten liefern.
Der gelegentlich rasante Überdruck seines ansonsten so zarten Wesens macht allerdings nicht einmal vor hochwertigem Werkzeug halt. Mit seiner geradezu sprichwörtlichen Sorglosigkeit gegenüber seinem hilflosen Werkstatt-Inventar hat er sich bereits den ebenso charmanten wie zutreffenden Titel „Werkzeugschlampe“ erworben.
Aus diesem Grunde haben sich meine Wenigkeit, Papst Konnodium III., mit dem Jünger Udo dem Schrecklichen zusammengetan und alle Kraft aufgewandt, um ein himmlisches Werkzeug zu schaffen, dem selbst dieses Miststück hier mit all seiner vulkanischen Gewalt nichts, aber auch gar nichts entgegenzusetzen hat.
Darf ich Dich, Jünger Udo, und Dich, liebes Miststück, zu mir bitten.
[Carsten und Udo stehen links und rechts von Papst Konnodium zum Publikum; Udo hat den Werkzeugsatz]
Erheben wir uns zur feierlichen Verleihung des Werkzeugs und zur Ernennung unseres Miststücks zum Ehrenmitglied im heiligen Olymp der Audiasten!
[Feierliche Pause, durchatmen, Handbewegung, damit sich die Gemeinde erhebt]
Von Engelshand bei Neumond geschmiedet, von grünäugigen Jungfrauen rechtsdrehend mit Froschvotzenleder poliert ist jenes Werkzeug aus härtestem Götterstahl geschaffen, damit es nun des Miststücks Lebenswerk begleite und auf alle Zeit seinen destruktiven Anwandlungen standhalte!
[Papst Konnodium übernimmt von Udo das Werkzeug und legt es Carsten in die Hände]
Ich überreiche Dir, liebes Miststück, dieses Götterwerk, auf dass Du noch viele gute Taten am V8 vollbringen magst.
Mit der Verleihung dieses Werks ernennen wir Dich, liebes Miststück, zum Ehrenmitglied im heiligen Olymp der Audiasten. Wir sagen Dir damit Danke für Deinen unermüdlichen Einsatz an automobilen und humanen Notfällen, wir danken Deiner Familie, die oft zurücksteht, weil Du andere nicht zurückstehen läßt. Und wir gratulieren dem Mensch, dem Mechanicus und unserem Freund!
[Dreimal das Kreuzzeichen machen, Kuß von Papst Konnodium auf die Stirn von Carsten; Abgang]
